Ein Hauch von Schnee und Asche
freundliches »Mmp«.
»Nun, wahrscheinlich werden sie im Leben nicht merken, dass Arch katholisch ist«, sagte Roger und rieb sich mit dem Zeigefinger über die Oberlippe. »Ist er das überhaupt? Ich habe ihn noch nie gefragt.«
»Ja«, sagte Jamie trocken. »Aber er ist alt genug, um zu wissen, wann es besser ist zu schweigen.«
»Nun, ich sehe schon, dass das ein munterer Ausflug wird«, sagte Brianna und zog die Augenbrauen hoch. »Was glaubst du, wann ihr wieder da seid?«
»Himmel, ich habe keine Ahnung«, sagte er, und seine beiläufige Gotteslästerung bereitete ihm sofort Gewissensbisse. Er musste sich das abgewöhnen, und zwar schnell. »In einem Monat? Sechs Wochen?«
»Mindestens«, sagte sein Schwiegervater gut gelaunt. »Sie sind schließlich zu Fuß.«
Roger holte tief Luft, während er sich einen langsamen Marsch von Cross Creek in die Berge ausmalte, en masse , Arch Bug zu seiner Linken und Tom Christie zur Rechten, Zwillingssäulen der Schweigsamkeit. Er ließ den Blick sehnsüchtig auf seiner Frau ruhen, während er sich vorstellte, sechs Wochen lang allein am Straßenrand zu schlafen.
»Großartig«, sagte er. »Dann spreche ich heute Abend mit Tom und Arch?«
»Papa weg?« Jem, der in groben Zügen mitbekam, worum es ging, rutschte vom Schoß seines Großvaters und sauste zu Roger hinüber, um ihn am Bein zu packen. » Mit , Papa!«
»Oh. Hm, ich glaube nicht -« Sein Blick fiel auf Briannas resigniertes Gesicht, dann auf das Glas mit dem rot-grünen Inhalt hinter ihr auf dem Tisch. »Warum eigentlich nicht?«, sagte er plötzlich und lächelte Jem an. »Großtante Jocasta würde dich bestimmt gern sehen. Und Mami kann nach Herzenslust alles in die Luft jagen, ohne sich darum sorgen zu müssen, wo du bist, aye?«
»Sie kann was ?« Jamie musterte ihn verblüfft.
»Er explodiert nicht«, sagte Brianna. Sie nahm das Glas mit dem Phosphor in die Hand und wiegte es beschützend. »Er brennt nur. Bist du dir sicher?« Diese letzten Worte waren an Roger gerichtet und wurden von einem fragenden Blick begleitet.
»Ja, ganz sicher«, sagte er und bemühte sich, Zuversicht auszustrahlen. Er sah Jemmy an, der »Mit! Mit! Mit!« intonierte und dabei auf und ab hüpfte wie ein verrückt gewordener Popcornkrümel. »Wenigstens werde ich unterwegs jemanden haben, mit dem ich mich unterhalten kann.«
13
In guten Händen
Es war schon fast dunkel, als Jamie hereinkam und mich am Küchentisch antraf, den Kopf auf meine Arme gestützt. Beim Klang seiner Schritte fuhr ich blinzelnd auf.
»Geht es dir gut, Sassenach?« Er setzte sich auf die Bank gegenüber und betrachtete mich. »Du siehst aus, als hätte man dich rückwärts durchs Gebüsch gezerrt.«
»Oh.« Ich tastete vage an meinen Haaren herum, die tatsächlich abzustehen schienen. »Äh. Ja, es geht mir gut. Hast du Hunger?«
»Natürlich. Hast du denn schon etwas gegessen?«
Ich kniff die Augen zu und rieb mir das Gesicht, während ich versuchte nachzudenken.
»Nein«, entschied ich schließlich. »Ich wollte auf dich warten, aber ich scheine eingeschlafen zu sein. Es gibt Eintopf. Mrs. Bug hat ihn dagelassen.«
Er stand auf und spähte in den kleinen Kessel, dann schwenkte er ihn an seinem Haken zum Aufwärmen über das Feuer.
»Was hast du denn gemacht, Sassenach?«, fragte er und kam zurück. »Und wie geht es der Kleinen?«
»Mit der Kleinen bin ich beschäftigt gewesen«, sagte ich und unterdrückte ein Gähnen. »Mehr oder weniger.« Ich erhob mich langsam unter dem spürbaren Protest meiner Gelenke und stolperte zur Anrichte, um Brot zu schneiden.
»Sie konnte sie nicht bei sich behalten«, sagte ich. »Die Gallbeerenarznei. Nicht, dass ich ihr das vorwerfe«, fügte ich hinzu und leckte mir vorsichtig die Unterlippe. Nachdem sie sich zum ersten Mal übergeben hatte, hatte ich das Mittel selbst probiert. Meine Geschmacksknospen waren immer noch in Aufruhr; noch nie war mir eine Pflanze mit einem passenderen Namen untergekommen, und dadurch, dass ich sie zu Sirup verkochte, hatte sich der Geschmack nur noch stärker konzentriert.
Jamie schnupperte kräftig, als ich mich umdrehte.
»Hast du ihr Erbrochenes abbekommen?«
»Nein, das war Bobby Higgins«, sagte ich. »Er hat Hakenwürmer.«
Er zog die Augenbrauen hoch.
»Möchte ich das hören, während ich esse?«
»Mit Sicherheit nicht«, sagte ich und setzte mich mit dem Brotlaib, einem Messer und einem Keramiktöpfchen mit weicher Butter hin. Ich riss ein Stück ab,
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