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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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in Kreditnoten laufen gerade aus den Pressen, und der Kongress hat eine weitere Million autorisiert und einen Plan zur Deckung dieser Währung angekündigt, nämlich dass jede Kolonie die Verantwortung für ihren Anteil der Schuld übernehmen und sie in vier Raten einlösen muss, zahlbar am letzten Tag des Monats November in den Jahren 1779, 1780, 1781 und 1782…

110
    Der Geruch von Licht
    Phaedre nach River Run zurückzubringen war undenkbar, obwohl sie auf dem Papier nach wie vor Duncan Innes’ Eigentum war. Wir hatten eingehend darüber gesprochen und waren zu dem Entschluss gekommen, Jocasta nicht zu sagen, dass wir ihre Sklavin wiedergefunden hatten, obwohl wir Ian, als er Jemmy abholen ging, einen kurzen Brief mitgaben, in dem wir ihr mitteilten, dass Brianna unversehrt zurück war und wir den Verlust Joshuas bedauerten – dabei allerdings einen Großteil der Einzelheiten ausließen.
    »Sollen wir ihnen von Neil Forbes erzählen?«, hatte ich gefragt, doch Jamie hatte den Kopf geschüttelt.
    »Forbes wird nie wieder einem Mitglied meiner Familie zu nahe treten«, sagte Jamie endgültig. »Und wenn wir es meiner Tante oder Duncan erzählen… ich glaube, Duncan hat genug Ärger am Hals; er würde sich verpflichtet fühlen, sich mit Forbes anzulegen, und das ist eine Auseinandersetzung, die er gerade jetzt nicht brauchen kann. Und was meine Tante angeht…« Er beendete den Satz nicht, doch seine trostlose Miene sprach Bände. Die MacKenzies aus Leoch waren ein rachsüchtiger Haufen, und wir trauten es seiner Tante beide zu, dass sie Neil Forbes zum Abendessen einlud und ihn vergiftete. »Immer vorausgesetzt, dass Neil Forbes überhaupt noch Einladungen entgegennimmt«, scherzte ich beklommen. »Weißt du, was Ian mit dem … äh …?«
    »Er hat gesagt, er würde es an seinen Hund verfüttern«, erwiderte Jamie nachdenklich. »Aber ich weiß nicht, ob er das ernst gemeint hat oder nicht.«
    Phaedre war zutiefst schockiert gewesen, sowohl durch ihre Erlebnisse als auch durch den Verlust Joshuas, und Brianna beharrte darauf, dass wir sie mit nach Fraser’s Ridge brachten, damit sie sich erholen konnte, bis wir einen guten Platz für sie fanden.
    »Wir müssen Tante Jocasta dazu bringen, sie freizulassen«, hatte Brianna eingewandt.
    »Ich glaube nicht, dass das schwierig sein wird«, hatte Jamie ihr mit einem gewissen Ingrimm versichert. »Wenn man nicht weiß, was wir wissen. Aber warte noch etwas, bis wir einen Platz für sie finden – dann kümmere ich mich darum.«
    Doch dann erledigte sich die ganze Angelegenheit mit verblüffender Abruptheit von selbst.
    Eines Oktobernachmittags öffnete ich die Tür, weil es geklopft hatte, und sah drei erschöpfte Pferde und ein Packmuli auf dem Hof stehen. Jocasta, Duncan und der schwarze Butler warteten vor der Tür.

    Ihr Anblick passte so gar nicht hierher, dass ich einfach nur dastand und sie angaffte, bis Jocasta schneidend sagte: »Was ist, willst du uns hier stehen lassen, bis wir uns aufgelöst haben wie der Zucker in einer Teetasse?«
    Es regnete tatsächlich ziemlich stark, und ich trat so hastig zurück, dass ich auf Adsos Pfote landete. Er stieß ein durchdringendes Jaulen aus, so dass Jamie aus seinem Studierzimmer kam, Mrs. Bug und Amy aus der Küche – und Phaedre aus dem Sprechzimmer, wo sie für mich Kräuter zerstampft hatte.
    »Phaedre!« Duncan klappte der Kiefer herunter, und er trat zwei Schritte auf sie zu. Kurz bevor er sie in die Arme nahm, hielt er abrupt inne, doch Freude überzog sein Gesicht.
    »Phaedre?«, sagte Jocasta, die durch und durch erstaunt klang. Ihr Gesicht hatte vor Schreck jeden Ausdruck verloren.
    Ulysses sagte nichts, doch in seinem Gesicht zeigte sich nacktes Entsetzen. Innerhalb einer Sekunde war es wieder verschwunden und seiner üblichen Miene gestrenger Würde gewichen, doch ich hatte es gesehen – und behielt ihn im Lauf des folgenden Durcheinanders aus Ausrufen und Peinlichkeiten genau im Blick.
    Schließlich konnte ich sie alle aus dem Eingangsflur hinaus befördern. Jocasta erlitt eine diplomatische Kopfschmerzattacke – obwohl ich angesichts ihres angespannten Gesichts das Gefühl hatte, dass diese nicht nur vorgetäuscht war – und wurde von Amy nach oben begleitet und mit einer kalten Kompresse zu Bett gebracht. Phaedre verschwand mit angsterfülltem Gesicht, sicher, um sich in Briannas Hütte zu flüchten und ihr alles über die unerwarteten Ankömmlinge zu erzählen – was noch drei Köpfe mehr beim

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