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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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brachte sie das zum Schweigen.
    Ein Feuer brannte am anderen Ende des Sandovals, wo einige Reisende ein einfaches Lager aufgeschlagen hatten. Waren sie hier, um sich die Hinrichtung anzusehen?, fragte er sich. Waren es Männer, die sich den Rebellenmilizen anschließen wollten? Einer von ihnen bewegte sich, durch die Qualmwolke kaum zu sehen, auf sie zu, und er machte kehrt und führte Brianna auf demselben Weg zurück, den sie gekommen waren. Diese Unterhaltung war schon peinlich genug, ohne dass sie dazu Gefahr liefen, unterbrochen zu werden.
    »Ihr habt nach Ellesmere gefragt«, sagte er und nahm das Gespräch wieder in die Hand. »Lord Dunsany hat damals vor dem Untersuchungsgericht angegeben, Ellesmere hätte ihm eine neue Pistole gezeigt, aus der sich zufällig ein Schuss löste. Es war die Art von Geschichte, die man erzählt, damit sie niemand glaubt – und die den Eindruck erweckte, dass sich der Graf in Wirklichkeit selbst erschossen hatte, zweifellos aus Schmerz über den Tod
seiner Frau, dass die Dunsanys jedoch um des Kindes willen das Stigma des Selbstmords abwenden wollten. Natürlich erkannte der Untersuchungsrichter sowohl, dass die Geschichte falsch war, als auch, dass es klug sein würde, sie nicht anzuzweifeln.«
    »Das war nicht meine Frage«, schnappte sie hörbar gereizt. »Ich habe gefragt, warum mein Vater ihn erschossen hat.«
    Er seufzte. Sie hätte wunderbar für die Inquisition arbeiten können, dachte er geplagt; keine Hoffnung auf Entrinnen oder Ausflüchte.
    »Meines Wissens hegte Seine Lordschaft aufgrund der Erkenntnis, dass das Neugeborene auf keinen Fall das seine war, die Absicht, diesen Schandfleck zu beseitigen, indem er das Kind aus dem Fenster auf den gepflasterten Hof zehn Meter tiefer warf«, sagte er unverblümt.
    Ihr Gesicht war deutlich erbleicht.
    »Wie hat er es denn herausgefunden?«, wollte sie wissen. »Und wenn Pa Stallknecht war, warum war er dabei? Wusste der Graf, dass er… verantwortlich war?« Sie erschauerte, wohl weil sie sich ausmalte, wie Jamie vor den Grafen zitiert wurde, um den Tod seines illegitimen Nachwuchses mit anzusehen, bevor ihn selbst ein ähnliches Schicksal ereilte. John konnte ihren Gedankengängen problemlos folgen; er hatte sich diese Szene selbst schon oft genug vorgestellt.
    »Eine treffende Wortwahl«, erwiderte er trocken. »Jamie Fraser ist für mehr Dinge ›verantwortlich‹ als irgendein anderer Mensch, den ich kenne. Was den Rest angeht, so habe ich keine Ahnung. Ich kenne die Grundzüge dessen, was geschehen ist, weil Isobel es wusste; ihre Mutter war dabei und hat es ihr offensichtlich nur so knapp wie möglich erzählt.«
    »Hm.« Sie trat mit Wucht gegen einen kleinen Stein. Er schnellte vor ihr über den Sand und landete ein Stückchen weiter. »Und Ihr habt Pa nie danach gefragt?«
    Der Stein lag ihm im Weg; er zielte im Vorübergehen danach und trat ihn wieder vor sie hin.
    »Ich habe Euren Vater nie auf Geneva, Ellesmere oder William angesprochen – außer, um ihn von meiner Heirat mit Isobel zu unterrichten und ihm zu versichern, dass ich meiner Verantwortung als Vormund nach bestem Wissen und Gewissen nachkommen würde.«
    Sie stellte den Fuß auf den Stein, bohrte ihn in den Sand und blieb stehen.
    »Ihr habt nie ein Wort zu ihm gesagt? Was hat er zu Euch gesagt?«, wollte sie wissen.
    »Nichts.« Er erwiderte ihren bohrenden Blick.
    »Warum habt Ihr Isobel geheiratet?«
    Er seufzte, doch es hatte keinen Zweck, ihr auszuweichen.
    »Um mich um William zu kümmern.«
    Ihre dichten, roten Augenbrauen stießen fast an ihren Haaransatz.
    »Dann habt Ihr also geheiratet, obwohl Ihr – ich meine, Ihr habt Euer
ganzes Leben umgekrempelt, nur um für Jamie Frasers unehelichen Sohn zu sorgen? Und keiner von Euch hat je ein Wort darüber verloren?«
    »Nein«, sagte er verblüfft. »Natürlich nicht.«
    Ihre Augenbrauen senkten sich langsam, und sie schüttelte den Kopf. »Männer«, sagte sie kryptisch. Sie blickte zurück zur Stadt. Es regte sich kaum ein Lüftchen, und der Rauch aus Wilmingtons Schornsteinen lag als schwerer Dunstschleier über den Bäumen. Man konnte kein einziges Dach sehen; es hätte genauso gut ein Drache schlafend am Strand liegen können. Doch das leise Dröhnen war nicht das Schnarchen eines Reptils; ein dünner, aber konstanter Menschenstrom war entlang der Rennbahn in die Stadt unterwegs, und wenn der Wind in ihre Richtung stand, war der Widerhall einer wachsenden Menschenmenge zu hören.
    »Es ist

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