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Ein Hauch von Seele

Ein Hauch von Seele

Titel: Ein Hauch von Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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hielt ihn davon ab.
    „Dein Bett oder das Gästebett?“, fragte er. Vielleicht konnte er dem Vorschlag seines Partners doch etwas abgewinnen.
    „Gästebett.“
    „Ich bleibe hier.“
    „ Du kannst nicht hierbleiben !“ Jeremy hatte geschrien. Verblüfft hob Zedrik die schweren Augenlider.
    „Du kannst nicht hierbleiben“, wiederholte Jeremy leiser. „Zedrik, du bist in Gefahr.“
    „In Gefahr einzuschlafen.“ Er wollte zurück unter die warme Decke. Einer Decke, die wunderbar nach erregtem Jeremy roch.
    „Bitte …“
    „Jaja, ist ja gut. Wenn ich ausgeschlafen habe, vögel ich dich gerne noch einmal durch.“
    „Verdammt noch mal! Zedrik! Vielleicht fragst du dich bei Gelegenheit, wieso ich dir in diesen Club gefolgt bin.“
    Eine interessante Bemerkung. „Weil ich unwiderstehlich bin?“
    „Ja … nein … äh … Himmel! Du bringst mich um den Verstand.“
    „Ja.“ Zedrik grinste. „Und genau das hat dir gefallen.“
    Plötzlich stolperte er in Richtung Tür, als Jeremy ihn energisch hinter sich herzog.
    „Taznak will dich, du Vollidiot. Und ich bezweifle, dass es ihm um Spielchen auf dem Laken geht. Er hat die Kobolde auf dich gehetzt und er steckte auch hinter dem Poltergeist.“
    „Du reißt mir den Arm ab!“
    „Du verlierst mit Sicherheit viel mehr als einen Arm, wenn du dich nicht in Sicherheit bringen lässt.“
    Jeremys Worte sickerten allmählich zu seinem trägen Verstand durch. Schweigend gab er den Zahlencode ein, der die Tür öffnete , und folgte seinem Partner zu den Kabinen.
    „Hast du schon vergessen, dass dich ein Haufen Kobolde angefallen hat?“
    Vergessen nicht, allerdings war es weit, weit von ihm entfernt. Die Biester hatten auf ihn eingestochen und es dämmerte ihm, dass er auf der Flucht gewesen war.
    „Sie sind sauer wegen meiner Drohung, ihr Nest anzuzünden. Hruss hat ziemlich gezetert.“ Daran konnte er sich noch gut erinnern. Alles andere, was kurz vor dem Erscheinen des Vollmonds geschehen war, lag unter einem Schleier verborgen. Wollüstige Succubi dachten nicht mehr, sie funktionierten einfach nur triebgesteuert.
    „Wo ist deine Kabine?“, fragte Jeremy eindringlich.
    Wunderschöne Augen hatte er. Sie funkelten ihn sorgenvoll, aber unvermindert aufreizend an. Sorge? Nicht Ärger? Zedrik schüttelte sich, um klarer denken zu können. Sein überbeanspruchter Körper verlangte seinen Tribut und wollte ruhen, doch das musste warten. Stumm deutete Zedrik auf eine der Kabinen.
    „Kannst du dich selbst anziehen, oder …“
    „Geht allein“, murmelte er und schwankte auf die Kabine zu.
    Eine Weile später war er fertig bekleidet. Jeremy wartete bereits ungeduldig.
    „Da bist du ja endlich. Komm schon. Und was ist das für ein unmögliches Hemd? Da passt du ja mehrfach rein.“
    „Das gehört Yori. Mein Pulli war versaut und zerlöchert, glaube ich.“
    Sein Partner nahm ihn wie ein Kleinkind an die Hand und zog ihn zum Ausgang. An der Rezeption gaben sie ihre Schlüssel ab und gleich darauf schubste ihn Jeremy energisch zu seinem Wagen.
     
    Zedrik bemühte sich ernsthaft wach zu bleiben, während sein Partner ihm hastig von dem Poltergeist, der Begegnung mit Taznak und Madame Vivienne berichtete. Ein kalter Schauer überlief ihn, als ihm bewusst wurde, dass er nur knapp einer Gefangenschaft entgangen war. Doch nun war der Dämonenfürst weit weg , und in Jeremys Haus konnte er angesichts der vielen Siegel friedlich wie ein Engelchen ausschlafen, die gewonnenen Energien der Vollmondnacht verarbeiten und sich erholen. Außerdem wollte er sich diesen Butler noch mal genauer ansehen. Der hatte in seinem Anzug so gediegen gewirkt. Eventuell ergab sich da eine Möglichkeit …
    Neben ihm spekulierte sein Partner in einem ziemlich einseitigen Gespräch über die Motive, aus denen Taznak seiner habhaft werden wollte. Die Beweggründe waren Zedrik egal. Ihm brannte eine ganze andere Frage auf der Zunge.
    „Jeremy, wie fühlt sich Liebe an?“, fragte er mitten in dessen Redeschwall hinein.
    „Was?“ Rasch warf ihm Jeremy einen kurzen Blick zu, ehe er sich wieder auf die Straße konzentrierte.
    „Wie fühlt es sich an, wenn man jemanden liebt?“
    „Äh … Was hat das mit Taznak zu tun?“
    „Nichts. Ich will es bloß wissen.“
    „Wieso fragst du ausgerechnet mich?“
    „Wen soll ich denn sonst fragen? Du hast mal einen David erwähnt. Hast du ihn geliebt?“
    Er registrierte genau, dass Jeremy plötzlich langsamer fuhr.
    „Jeremy?“ Irrte er sich, oder

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