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Ein Hauch von Seele

Ein Hauch von Seele

Titel: Ein Hauch von Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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Blandford Vivienne auf seine Arme und hastete mit ihr außer Reichweite des Dämons. Auch die königliche Garde aus Menschen und Vampiren wich zurück. Taznak öffnete sein Maul. Blut quoll hervor. Mit einem schaurigen Knurren schwankte er einen weiteren Schritt auf sie zu. Zedrik grinste böse, ließ seine Waffe fallen und zog Jeremy an sich.
    „Wichser!“, sagte er zu Taznak und zeigte ihm in aller Deutlichkeit den Mittelfinger. Dann brach der Dämonenfürst tot vor ihnen zusammen.
     

Kapitel 31
     
    Vollmondgeflüster
     
    „Wie dumm muss man eigentlich sein?“, fragte Madame Vivienne mit gewohnt kühler Stimme. „Wie dumm?“
    Sie saßen in ihrem Privatzimmer beisammen, während sich ihre Angestellten und Clanmitglieder um den Kadaver des Dämonenfürsten und die zerschlagene Einrichtung kümmerten. Ihr Butler Geoffrey hatte allen doppelte Schnäpse serviert und sich hinterher mit Harrison zu den Bediensteten zurückgezogen. Jeremy rückte unauffällig näher an Zedrik heran. Er wollte seinem Liebsten nach dem ganzen Schrecken nahe sein und beobachten, wie diese frisch gewonnene Seele das Gesicht seines Succubus‘ erhellte.
    „Wir hatten eine Abmachung geschlossen“, fuhr die Vampirkönigin fort. „Und zunächst sah es ja auch so aus, als würde er sie einhalten. Ansonsten hätte er Blandford Junior längst von Zedrik in die Civitas Diaboli holen lassen oder er hätte Zedrik nicht an der Golden Gate geholfen.“ Sie seufzte theatralisch. „Er ist offenbar neidisch geworden. Immerhin wird Zedrik nun im Gegensatz zu ihm nicht nur geliebt, sondern besitzt auch noch eine eigene Seele.“
    „Ich fände es erleuchtend, wenn Sie uns über diese Abmachung aufklären würden“, sagte Zedrik, der sich unter dem strengen Blick von Jeremys Vater sichtlich unbehaglich fühlte. Bei Gelegenheit sollte Jeremy seinen Vater einmal über seine sexuelle Orientierung unterrichten.
    „Immerhin mussten wir uns gegen einen amoklaufenden Dämon zur Wehr setzen.“
    „Zedrik, mein Schöner, habe ich schon erwähnt, wie gut dir eine Seele steht?“
    „Madame, bitte kommen Sie zur Sache. Zed und ich wollen nach Hause und uns von den Strapazen etwas erholen. Und mein Vater wollte Sie gerne zum Essen ausführen.“ Jeremy wusste, dass er sich langsam im Tonfall vergriff, aber er hatte keine Lust auf dieses um-den-heißen-Brei-heru m-G etanze.
    „Nun gut, ich bin gewiss eine Erklärung schuldig. Dieser unsympathische Fluch wegen des Seelenraubs an dem bedauernswerten Halbengel betraf ja unseren Zedrik und Taznak gleichermaßen. Er beinhaltete, dass sie sich beide unentwegt nach der großen Liebe sehnen mussten, ohne selbst fähig zu sein, so etwas zu empfinden. Zudem sorgte der Fluch dafür, dass zumindest in Zedriks Fall jeder sofort mit ihm in die Laken, ähm, kuscheln wollte, ihn aber spätestens nach drei Tagen so sehr verabscheute, dass er niemals wieder mit ihm zu tun haben wollte. Der Fluch sollte gebrochen werden, wenn jemand diese magischen Worte Ich liebe dich sagt und dies tatsächlich der Wahrheit entspricht.
    Alvahar sandte mir post mortem eine Vision, aus der ich von der Aufbewahrung von Zedriks Seele im Vorhof des Himmels erfuhr. Der Vater des Halbengels, der den Fluch gesprochen hatte, wollte sie zur Rechenschaft dafür ziehen, dass sie ihrem Kind die Seele erst so spät entrissen hat. Es ist grausam, über einen Hauch zu viel von Seele zu verfügen, denn man sehnt sich damit nach Gefühlen, die man nicht leben kann. Als er erfuhr, dass sie es tat, damit Zedrik die Chance auf Liebe erhält, hat er den Fluch leicht verändert. Fortan sollten beide, Zedrik und Taznak, befreit sein, sobald zu einem von beiden jemand von Liebe spricht.
    Taznak wusste seit heute davon, denn ich habe es ihm gesagt, damit er Zedrik nach seiner Versklavung und auch Blandford Junior am Leben lässt. Deswegen musste unser Schöner seinen Partner nicht in die Civitas Diaboli entführen, wie es dieses schuppige Scheusal erst plante. Taznak sah ein, dass am ehesten die Chance bestand, dass Sie sich in Zedrik verlieben würden, Blandford. Sie haben zwei Jahre mit ihm verbracht, ohne ihn zu verabscheuen. Um es deutlicher zu sagen : Ich war sicher, dass Sie ihn längst zu lieben gelernt hatten. Es brauchte nur einen Schubs, damit Sie das auch erkennen.“ Madame Vivienne wandte sich nun direkt an ihn , und Jeremy nickte mit einem leichten Lächeln. Ja, er war furchtbar verliebt in seinen anschmiegsamen Succubus und er hoffte inständig, dass

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