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Ein Hauch von Seele

Ein Hauch von Seele

Titel: Ein Hauch von Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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fehlte. So glücklich wie noch nie in seinem Leben zog Jeremy seinen Liebsten zu sich und küsste ihn sanft. Ihm war vollkommen gleichgültig, wer alles Zeuge seines Gefühlsausbruchs wurde. Er lächelte, weinte zugleich und fühlte sich eins mit der Schöpfung, als er sagte: „Ich liebe dich, Zedrik Crowe. Ich liebe dich mehr als mein Leben.“
     

Kapitel 30
     
    „Das, was mein, bleibt mir allein …“
     
    Zedrik drückte sich fest an Jeremy, atmete tief seinen Geruch ein, erwiderte die zärtlichen Küsse und lauschte dabei diesem wundervollen Gefühl tief in sich drin. Er sah bloß verschwommen. Woran mochte das liegen? Und warum zersprang ihm beinahe das Herz, wenn er in Jerrys faszinierenden Augen ertrank?
    „Ich liebe dich, ich liebe dich“, flüsterte Jeremy an seinen Lippen. Was für herrliche Worte! Und sie wirkten auf ihn, als würden sie Fesseln sprengen, die ihn ein Leben lang eingeschränkt hatten, ohne dass er es bislang bewusst wahrgenommen hatte. Sie machten ihn frei, schwerelos und unbeschreiblich glücklich. Dass sich jemand nachhaltig räusperte und damit offenbar ihre Aufmerksamkeit zu erregen versuchte, nahm er erst verspätet war. Zedrik richtete sich langsam auf und zog seinen Liebsten, der sich wie ein Ertrinkender an ihn klammerte, dabei mit sich. Zu seiner Überraschung fand er sich wieder einmal zu Füßen von Madame Vivienne. An ihrer Seite stand ein würdevoller Herr im Anzug und mit einem leicht ergrauten Backenbart, der sie ein wenig befremdlich musterte. Auch Groshphank und Harrison waren anwesend – und Taznak!
    „Vater?“, hörte er Jeremy neben sich murmeln. Mr. Perfect mühte sich auf die Füße und strich dabei seine Kleidung glatt, ehe er ihm die Hand reichte und beim Aufstehen half.
    „Du hast ein vortreffliches Timing, mein Sohn. Erst lässt du mein Rudel nach dem Vollmond hinter deinen Siegeln schmoren, als hätte ich nicht genügend Arbeit, um die ich mich nach einer solchen Nacht zu kümmern habe. Und dann lässt du meine Verabredung mit dieser prächtigen Dame platzen.“
    „Das bedaure ich sehr, Vater. Natürlich muss ich mich auch bei Ihnen entschuldigen, Madame.“
    Die Vampirkönigin winkte gnädig ab. Im Moment war sie vielmehr an ihm, Zedrik, interessiert.
    „Wie fühlt sich eine eigene Seele an, mein Schöner?“, gurrte sie und trat näher, um ihn wie ein seltenes Kunstwerk zu betrachten. Doch Madame war ihm egal. Taznak dagegen nicht. Dessen Schweif schlug unruhig hin und her, während sein starrer Blick begehrlich auf ihn gerichtet war.
    „Sklave“, grollte er und trat näher. Unwillkürlich griff sich Zedrik an die Brust. Unter seinem Schlabbershirt konnte er das Dämonenmal ertasten, das ihm der Seelenfresser verpasst hatte.
    „Sie gehört mir!“, rief er in wildem Protest und wich zurück. „Du hast gehört, was Erzengel Michael sagte.“
    Jeremy schob sich neben ihn und Zedrik wusste, dass sein Partner ihm bei was auch immer beistehen würde.
    „Wir haben eine Abmachung, Taznak“, ertönte Madames Stimme mahnend hinter ihm. Abmachung? Was für eine Abmachung?
    „Sie haben dich ebenfalls befreit, Taznak. Hast du nicht gespürt, wie der Fluch von dir abgefallen ist? Mylords Worte zu unserem schönen Succubus haben in meinen Ohren vollkommen echt geklungen.“
    Taznak blieb stehen, fixierte ihn aber weiterhin hungrig. Zedrik warf Jeremy einen verwirrten Blick zu. Wovon redete die Vampirin nur? Jeremy zuckte mit den Schultern. Er war anscheinend genauso unwissend wie er.
    „Er ist mein Sklave. Was ihm gehört, ist somit mein. Schließlich trägt er mein Mal. Und der Erzengel ist nicht hier. Er ist hinter die Golden Gate zurückgekehrt.“
    Gefahr! Zedrik konnte sie regelrecht riechen. Dennoch reagierte er nicht schnell genug. Taznaks Flügel fegten schlagartig Butler, Wissensdämon, Vampirin und Werwolf einfach beiseite. Gleichzeitig peitschte sein Schweif vor und wickelte sich ihm um den Hals. Er würgte und wurde zu Boden und bis zu Taznaks Füßen gerissen.
    „Zed, nein!“, hörte er hinter sich Jeremy erschrocken schreien. Da hatte ihn der Dämonenfürst bereits gepackt.
    „Gib sie her!“, knurrte er schaurig.
    „Sie gehört mir.“ Zedrik keuchte, rang nach Atem. Inzwischen stürzte sich Jeremy leichtsinnig auf den Seelenfresser und schlug mit bloßen Fäusten auf ihn ein. Das brachte genauso wenig wie ihm gegen das Knie zu treten. Ein weiterer Hieb mit einer ledernen Schwinge schleuderte seinen Partner quer durch den Saal, wo

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