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Ein Hauch von Seele

Ein Hauch von Seele

Titel: Ein Hauch von Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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nette Grillparty zu veranstalten, hatte ihr Anführer Hruss hastig eingelenkt. Schließlich war er dafür bekannt, keine leeren Drohungen auszusprechen.
    Auf dem Rückweg ins Büro schaute er immer wieder in den wolkenverhangenen Himmel hinauf. Der Mond hatte nahezu seine volle Rundung erreicht. Der Blick zum Trabanten war eigentlich nicht nötig, er spürte die Gezeiten in seinem Blut kochen. Schon bald würde er seinen Trieb, ein Erbe seiner Mutter, ausleben müssen, wollte er bei Verstand bleiben. Denn Vollmond bedeutete Sex. Wilden, hemmungslosen Sex. Die Form von Nahrung, die sein dämonischer Anteil benötigte.
    Ein Großteil seines Einkommens ging für diese eine besondere Nacht drauf, da er dann einen speziellen, sehr versteckt liegenden Club aufsuchte, in dem ausgefallene Orgien gefeiert wurden. Diskret, tabulos und für jede Spielart offen. Ein Ort, an dem auch Halbdämonen geduldet wurden. Dieser Zwang war für ihn eigentlich Fluch genug. Wovon mochte diese königliche Zicke gesprochen haben? Und wäre diese Vampirtussi nicht die ideale Freundin für seinen Partner? Verdammt! Wie die ihn gemustert hatte … Als wäre er ein Stück Dreck. Okay, okay, er brauchte wirklich dringend ein Bad, frische Kleidung und einen ordentlichen Schluck. Auch ihre Majestät hätte derangiert ausgesehen, wenn sie in einem Schlafsack auf dem Boden ihres Büros genächtigt hätte. Ohne einen Butler, der ihr das Kissen aufschüttelte.
    Vielleicht konnte er später bei Yori im Kupferbecher eine Dusche und eine Mahlzeit schnorren. Oder sollte er es noch mal bei Tim versuchen? Resigniert schüttelte er den Kopf. Sein fünfter Ex in diesem Jahr hatte deutlich gemacht, ihn niemals wiedersehen zu wollen. Schade. Aber als halber Succubus war er nun einmal potenter als ein reinblütiger menschlicher Geliebter. Nun, vielleicht hätte er Tims bestem Kumpel nicht derart öffentlich an die Hose gehen sollen. Eigentlich war es schade um diese allzu kurze Beziehung. Tim hatte so niedliche Grübchen am Kinn gehabt.
    Zedrik fuhr mit Jeremys Wagen, einem Mercedes SLS AMG Roadster in Obsidianschwarz, am Bahnhof vorbei und holte dort seine Sporttasche aus einem Schließfach. Sie enthielt nahezu seinen gesamten Besitz: Klamotten, einige wichtige Dokumente und eine zerfledderte Ausgabe von Watership Down , die er mehrfach zu lesen angefangen und es immer nur bis zu Mitte geschafft hatte. Anschließend kehrte er ins Büro zurück.
    „Den Autoschlüssel“, brummte Jeremy zur Begrüßung und streckte ohne vom Monitor aufzuschauen die Hand aus.
    Zedrik ließ die Schlüssel hineinfallen und verstaute seine Sporttasche hastig unter seinem Schreibtisch. Sein Partner musste nicht unbedingt erfahren, dass er beabsichtigte, eine weitere Nacht hier im Büro zu verbringen.
    „Beulen? Kratzer? Schrammen?“
    „Nein, mir ist nichts passiert. Eine kleine Meinungsverschiedenheit mit den Kobolden …“
    „Nicht du. Mein Wagen!“
    Zedrik verdrehte die Augen. „Ich kann fahren.“
    „Ein Mercedes ist kein Traktor.“
    „Deinem Liebling ist nichts geschehen. Apropos Liebling … Wartet deine Freundin nicht auf dich? Es ist bereits spät.“
    Da war er wieder, dieser Ausdruck tiefen Schmerzes auf Jeremys Gesicht.
    „Ich will erst noch den Empfänger richtig auf die Sensoren justieren.“
    „Kann das nicht warten, bis wir alle Sensoren gesetzt haben?“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Der Dämonenfürst könnte in dieser Nacht in genau dieser abgesicherten Ecke auftauchen und …“ Jeremy schnüffelte, rümpfte die Nase und drehte sich um.
    „Du rauchst!“
    Zedrik nickte und zuckte angesichts dieser Feststellung die Schultern.
    „Hast du Regel 43 vergessen?“
    „Keinen Kaugummi unter die Tische kleben?“
    „Nein.“
    „Hmmm.“ Zedrik nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette. „Klopapierrollen sind austauschbar?“
    „Kein! Rauchen! Im! Büro!“ Jeremy schnappte sich seinen Glimmstängel und drückte ihn im Ascher aus.
    „Spaßbremse!“
    „Wie war das?“
    „Ich mache jetzt Feierabend, Sir. Soll ich abschließen, Sir?“
    „Das werde ich tun, sobald ich hier fertig bin. Bis morgen.“
    „Vergiss deine Freundin nicht. Frauen sollte man nicht allzu lange allein lassen.“
    „Bis morgen, Zedrik!“ Das war eindeutig der Rausschmiss einer empfindsamen Natur. Grinsend verließ Zedrik das Büro.
     
    ~*~
     
    Yori war dick, gemütlich, glatzköpfig und von Kopf bis Fuß tätowiert. Natürlich ließ er Zedrik, der vor drei Jahren sein

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