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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Körper an ihn, schob die Hüfte vor und neckte ihn: »Komm schon, du weißt, dass du mich willst.«
    »Dich? Nein, was ich will, ist das hier«, erwiderte er.
    Sie musste das Courrèges-Kleid selbst ausziehen, Max hatte es ihr einfach nur hochgeschoben. Er hätte sich wahrscheinlich auch nicht die Mühe gemacht, ihr den Slip auszuziehen, so ungeduldig war er, triumphierte Emerald, als sie in einem der beiden hübschen, vergoldeten Rokoko-Spiegel, die in den Nischen links und rechts vom Kamin hingen, zusah, wie Max in sie eindrang.
    Am Morgen würde sie da, wo er sie gepackt hatte, blaue Flecken haben. Er war ein äußerst anspruchsvoller Liebhaber, doch Emerald empfand es als ungeheuer prickelnd, ihn an den Punkt zu bringen, wo er sie unbedingt haben wollte. Es bewies, dass sie in dieser Konstellation die Macht hatte.
    Er stieß tiefer und schneller in sie hinein, ohne auf ihre Bedürfnisse einzugehen. War es so auch zwischen ihrer Mutter und dem Maler gewesen? Hatte sie diese Macht und diesen Triumph empfunden bei dem Wissen, dass es ihr Part war, sich ihm schwitzend und keuchend hinzugeben, während er in dem Bedürfnis, sie zu besitzen, in einem rohen, wilden Akt immer tiefer und fester in sie hineinstieß? Nein, natürlich nicht – sie konnte schmutzigen, heißen Sex viel besser als ihre Mutter, und sie war auch nicht so dumm, dabei schwanger zu werden.
    Max kam, und heißes Sperma schoss pulsierend in sie hinein.
    Emerald verzog das Gesicht, als er sich aus ihr zurückzog, und drehte sich zu ihm um.
    »Ich muss mich umziehen«, sagte sie.
    »Nein.«
    Emerald frohlockte.
    »Ah, ich soll also, wenn du mit mir ausgehst, nach dir und Sex riechen, was?«
    »Was ich will, ist mein Abendessen«, widersprach Max, doch Emerald war viel zu zufrieden mit sich, um mit ihm zu streiten, und griff nur nach einer Schachtel Papiertaschentücher.
    »Schau, lass gut sein, ja? Ich kann nichts dafür.«
    »Nein, natürlich nicht«, pflichtete Janey ihm liebevoll bei, als sie nackt um das Bett herumtappte, glücklich, mit Charlie zusammen zu sein, auch wenn er sich nicht gut fühlte und »es« nicht gebracht hatte.
    Sie summte vor sich hin, während sie an dem Transistorradio herumdrehte, bis sie schließlich Radio Luxembourg fand. Sie hatten eigentlich zu Annabel’s gehen wollen, doch als Janey zu Charlie kam, hatte er erklärt, ihm sei nicht nach Ausgehen zumute, und ihr großzügig angeboten, doch allein zu gehen. Das hatte sie natürlich nicht getan.
    Sie drehte sich um und lächelte ihn an. Nichts wollte sie mehr, als ihn glücklich zu machen. Wenn die Menschen um sie herum glücklich waren, war sie es auch.
    Sie hatte wirklich Glück, fand Janey, dass sie Charlie kennengelernt hatte, besonders nach all den Jahren, in denen sie bei Männern einen katastrophalen Fehlgriff nach dem anderen getan hatte. Männer, die sie zuerst glücklich gemacht hatten, um ihr später das Herz zu brechen. Männer, die ihr geschworen hatten, dass sie sie liebten, auch wenn es nur Janeys Liebe zu ihnen und die Art, wie sie sie zeigte, war, was sie wirklich liebten – bis ihnen etwas oder jemand Besseres über den Weg lief.
    Da war Alan gewesen, der wunderbare Dichter, mit seinen finsteren, fast drohenden in verrauchten Cafés abgehaltenen Monologen gegen Wohlstand und Status. Janey hatte ihm geschworen, seine seltsam arhythmischen Verse seien wunderbar, auch wenn sie sie eigentlich unverständlich fand, und sie hatte ihm diskret mit Geld und Essen geholfen, bis zu dem Tag, da er das Dichten an den Nagel hängte, um eine stämmige, leidenschaftslose Lehrerin zu heiraten, die darauf bestand, dass er sich eine anständige Arbeit suchte.
    Sie hatte ein ganzes Jahr gebraucht, um über Alan hinwegzukommen, doch dann hatte sie Keith kennengelernt, Kommunist und starker Trinker, mit dem sie an Protestmärschen teilgenommen hatte und für den sie das Risiko eingegangen war, das Missfallen von Polizei und Justiz auf sich zu ziehen.
    Keith war, wie sich herausgestellt hatte, mit einer kommunistischen Kameradin verheiratet, die ihm erlaubte, eine Freundin zu haben, solange er sie zu ihrer guten Sache bekehrte und sie ihren Verdienst dafür hergab. Über Keith war sie zum Glück relativ schnell hinweggekommen.
    Nach Keith war da Ray gewesen, ein mäßig erfolgreicher Bühnenschriftsteller, der unsäglich unter Mittelklasse-Schuldgefühlen litt. Ray hatte seine Schuldgefühle schließlich mit der jungen Frau aus der Arbeiterklasse vertrieben, die er sich zur

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