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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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versuchte, sie anzuzünden, »aber ich habe kein Kopftuch.« Würde er es ihr – und Robbie – ankreiden, dass sie ohne Kopfbedeckung in Gottes Haus war? Würde er sie für ihren mangelnden Respekt bestrafen?
    »Sind Sie hergekommen, um für jemand Bestimmten zu beten?«
    Emerald brauchte einige Sekunden, um zu verstehen, was die Frau, die jetzt neben ihr stand, gesagt hatte, denn sie sprach mit starkem irischem Akzent. Sie war klein und ältlich, doch ihre scharfen Augen blickten sie neugierig an.
    Ein Wachstropfen tropfte von der zitternden Kerze auf den Tisch, obwohl Emerald versuchte, sie gerade zu halten. Eine Träne tropfte daneben.
    »Für meinen Sohn. Er ist sehr krank. Und es ist meine Schuld.«
    »Sicher. Jede Mutter im Land glaubt das, wenn ihre Kleinen krank sind. Selbst die Jungfrau Maria, wage ich zu behaupten.« Während sie sprach, wies die alte Frau mit einem Nicken auf die Madonnenstatue in einigen Metern Entfernung. »An sie sollten Sie Ihre Gebete richten, denn sie versteht die Tränen einer Mutter.«
    »Ich habe kein Kopftuch«, flüsterte Emerald. »Ich …«
    »Auch wenn Sie immer versucht haben, es zu verbergen, ist es doch in Ihrem Herzen. Das Herz einer Mutter steht einem Kind immer offen, auch wenn das Kind von seiner eigenen Dummheit geblendet ist. Sie müssen nur Ihren Stolz überwinden und vertrauen.« Die Hand der alten Frau legte sich um die zitternde Kerzenflamme, sodass diese sich beruhigen und wachsen konnte. »Gehen Sie zu ihr, und öffnen Sie ihr Ihr Herz. Sie wird Sie anhören.«
    Emerald drehte sich um, um die Madonna anzusehen, und dann wandte sie sich wieder zu der alten Frau um, doch die war fort.
    Zu einer Statue beten? Herrjemine, ihre Clique hätte was zu lachen.
    Emerald atmete tief durch und nahm die Kerze. Als sie vor der Marienstatue niederkniete, schien die Luft um sie herum sich mit einem leisen Seufzer zu legen. Wie betete man zu Maria? Die einzigen Gebete, die Emerald kannte, waren die aus dem anglikanischen Gebetbuch.
    Öffnen Sie Ihr Herz, hatte die alte Frau gesagt.
    »Es tut mir leid, dass ich kein Kopftuch habe. Ganz schön dumm, denn zu Hause habe ich sehr hübsche und elegante Kopftücher, aber Drogo ist natürlich nicht auf die Idee gekommen, mir eins mitzubringen. Es geht um meinen Sohn, Robbie. Robert. Er ist schrecklich krank, und das ist allein meine Schuld. Ich habe es nicht verdient, dass er um meinetwillen verschont wird, aber bitte rette ihn um seinetwillen. Ich werde alles tun, alles sein, alles geben, wenn Robbie nur nicht stirbt. Ich werde die beste Mutter der Welt sein, wenn du ihn nur am Leben lässt. Ich tue alles, was ich kann – alles –, um ihn in Zukunft glücklich zu machen. Bitte, bitte, lass Robbie nicht sterben.«
    Kerzenwachs zischte in den Tränen, die von ihrem Gesicht tropften, als sie sich im Knien zu Maria vorbeugte und um das Leben ihres Sohnes flehte. Es verging einige Zeit, bis sie schließlich aufstand und die Kirche verließ, um wieder hinaus in den Sonnenschein zu treten.
    »Emerald.«
    »Mummy.« Vor dem Eingang zum Krankenhaus stand sie plötzlich ihrer Mutter gegenüber.
    »Drogo hat uns gestern angerufen und uns alles erzählt. Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte. Er hat gesagt, du wärst wahrscheinlich ein bisschen frische Luft schnappen.«
    »Ich hatte Drogo doch gebeten, euch nichts zu sagen. Es hat keinen Sinn, dass du hier bist. Robbie verlangt nur nach Drogo, und der Arzt sagt, er brauche Ruhe und dürfe nicht zu viel Besuch bekommen.«
    Ihre Mutter hatte ihr ihre Hand auf den Arm gelegt, und irgendwie besaß Emerald nicht genug Energie, um sie abzuschütteln.
    »Ich bin nicht wegen Robbie hier, Emerald, sosehr ich ihn auch liebe. Ich bin deinetwegen gekommen … und meinetwegen.«
    »Was?«
    »Du willst bei Robbie sein, nicht wahr, weil es ihm nicht gut geht? Weil er dein Kind ist. Also, du bist mein Kind, und Mutter zu sein hört nicht auf, wenn das Kind erwachsen ist.«
    »Es ist meine Schuld, dass Robbie so krank ist.«
    »Mütter geben sich immer die Schuld, wenn ihre Kinder krank sind. Ich habe mir schreckliche Vorwürfe gemacht, als ich dachte, ich könnte dich verlieren, bevor du geboren wurdest, und dann, als du sicher zur Welt gekommen warst und mich abgewiesen hast, dachte ich, es sei meine Schuld, weil ich so schreckliche Angst gehabt hatte, als ich erfuhr, dass ich dich unter dem Herzen trug.«
    »Du wolltest mich vermutlich loswerden, oder?«, meinte Emerald müde.
    »Nein, das

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