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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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jetzt war sie plötzlich zu ungeduldig und um Robbies willen zu ängstlich, um es noch länger aufzuschieben.
    »Du hast mich einmal gebeten, deine Frau zu werden«, setzte sie so leichthin wie möglich an.
    Drogo neigte den Kopf. »Und du hast geantwortet, ich wäre der Letzte, den du zum Gemahl nehmen würdest. Ich war eindeutig nicht deine Wahl für die Rolle des Märchenprinzen.«
    In Emeralds tiefes Ausatmen mischten sich Ungeduld und leichte Verärgerung. »Damals war ich ein junges Mädchen, Drogo. Jetzt bin ich Mutter, Robbies Mutter. Und es ist so … also, wenn du noch willst, wäre ich jetzt bereit, dich zu heiraten.«
    »Um Robbies willen?«
    »Er betet dich an. Er spricht Tag und Nacht von dir. Er ist ein Junge, Drogo, und er braucht einen Mann in seinem Leben, einen Vater, und der Vater, den er sich wünschen würde, bist du. Das weiß ich.
    Du musst heiraten«, fuhr sie fort, als er schwieg. »Als Herzog brauchst du einen Erben, und ich habe schon unter Beweis gestellt, dass ich einen Sohn gebären kann. Und ich weiß, was es mit sich bringen würde, deine Herzogin zu sein.«
    Sie sah ihn an. Was ging ihm durch den Kopf? Seine Miene verriet nichts. Während sie ihn jetzt so anschaute, ging ihr auf, wie sehr er aus dem unbeholfenen jungen Australier, auf dem sie so grausam herumgehackt hatte, herausgewachsen war. Er war jetzt ein selbstbewusster Mann, der sich wohl fühlte in seiner Haut. Tief unten in ihrer Magengrube rührte sich etwas, ein schmerzliches Wehklagen, das sie unvermutet erwischte und ihr Farbe ins Gesicht trieb.
    »Also, wenn ich ja sage, dann bekomme ich Robbie, einen Erben und dich. Aber was bekommst du, Emerald?«
    »Ich?« Sie verstand seine Frage nicht. »Robbies Glück. Er liebt dich, Drogo. Er braucht dich, und ich brauche dich auch, um seinetwillen.«
    Er sagte immer noch nichts.
    »Ich kann mir gut vorstellen, dass es dir schwerfällt, zu glauben, dass ich ihn wirklich an erste Stelle setze, aber für mich hat sich etwas verändert. Ich habe mich verändert. Als ich dachte, ich würde ihn verlieren, habe ich ein Gelübde abgelegt, das Versprechen, wenn er nur leben würde, würde ich alles in meiner Macht Stehende tun, damit er glücklich und sicher ist. Begreifst du das nicht, Drogo? Wenn du mich nicht heiratest, nimmst du eines Tages eine andere, vielleicht schon bald, und dann wird Robbie dich verlieren. Ich weiß, dass ich nicht Lord Roberts leibliche Tochter bin, aber …«
    »Das spielt keine Rolle«, unterbrach Drogo sie mit echten Gefühlen in der Stimme. »Ich wollte dich heiraten, Emerald, nicht deinen Stammbaum.«
    »Aber jetzt willst du mich nicht mehr?«
    »Was würdest du in dem Fall tun?«
    Emerald runzelte leicht die Stirn. »Du bist Robbies Pate. Es wäre nicht ideal, aber ich würde dich um dein Wort bitten, dass in deinem Leben immer Platz für ihn ist und dass du dir Zeit nimmst für ihn.« Ihre Stimme stockte, sie senkte die Augenlider, um zu verbergen, was in ihrem Innern vorging. »Dass du ihn liebst.«
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Drogo das Wort ergriff.
    »Wenn wir heiraten, dann nur unter einer Bedingung.«
    »Was du willst«, sagte Emerald tollkühn.
    »Kein Max Preston mehr. Und auch keine anderen Männergeschichten.«
    »Ist das alles? Der Gedanke an Max ist mir zuwider, und was andere Männer angeht … Ich bin einen Handel eingegangen – Robbies Leben gegen mein Versprechen, seine Interessen fortan an erste Stelle zu setzen. Begreifst du nicht, Drogo, die alte Emerald, die nur an sich und an ihr Vergnügen dachte, gibt es nicht mehr. In unserer Ehe ginge es für mich nicht darum, eine lustige Zeit zu haben oder … oder guten Sex. Drogo, warum lachst du?«, wollte sie beleidigt wissen, als er gluckste.
    »Du hast eine seltsame Vorstellung davon, einen Mann davon zu überzeugen, dich zu heiraten«, meinte er, nahm ihre Hand und zog sie behutsam an sich. »Natürlich will ich dich immer noch heiraten. Ich habe nie aufgehört, es zu wollen, und ich habe auch nie aufgehört zu hoffen, dass du eines Tages ja sagen würdest. Sosehr ich Robbie auch liebe, ich kampiere nicht nur um seinetwillen quasi vor deiner Tür, weißt du.«
    Sein Tonfall war leicht amüsiert, zärtlich, und das Timbre seiner Stimme dicht an ihrem Ohr rührte sie auf ganz unerwartete und seltsame Art.
    »Ich schließe einen Handel mit dir, Emerald. Ja, ich heirate dich, vorausgesetzt, von jetzt an bin ich der einzige Mann in deinem Bett, und vorausgesetzt, du bist

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