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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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gezwungen. Sie konnte ihn nicht einfach verlassen, nur weil sie Josh liebte. Sie war gefährlich nah daran, schwach zu werden und dem nachzugeben, was sie empfand. Es war himmlisch, von Joshs Armen sicher gehalten zu werden, sich in die vertraute Behaglichkeit und Wärme zu schmiegen.
    »Ich hätte dich nicht anrufen sollen.«
    »Selbstverständlich.« Josh wischte ihr mit dem Daumen eine Träne von der Wange und fügte leise hinzu: »Ich wäre eifersüchtig gewesen wie der Teufel, wenn du jemand anderen um Hilfe gebeten hättest. Ich will, dass du das Gefühl hast, dich immer an mich wenden zu können, Rose, was immer du brauchst.«
    »Ich weiß, dass ich das kann, und … und ich wollte, dass du herkommst, aber es ist nicht richtig von mir, dich hier mit reinzuziehen.«
    Josh strich ihr das Haar aus dem Gesicht und nahm dieses dann in beide Hände, damit er ihr in die Augen sehen konnte. »Nichts, was zwischen uns geschieht oder was wir für einander empfinden, kann je etwas anderes sein als perfekt und richtig. Falsch war meine Dummheit, nicht zu erkennen, wie sehr ich dich liebe, und dich gehen zu lassen. Nein, sag nichts. Ich weiß, dass du mit Pete verheiratet bist, ich weiß, dass du ihn nie verlässt, aber das muss doch nicht heißen, dass wir nicht Freunde sein können, oder?«
    »Freunde?« Roses Stimme brach. »Josh, ich traue mir nicht so weit, dass ich mit dir befreundet sein könnte.«
    »Dann trau mir, dass ich dich und die Zukunft, die wir eines Tages haben werden, beschütze, denn ich verspreche dir, dass du das kannst. Ich weiß, dass du glaubst, Pete etwas schuldig zu sein.«
    »Er braucht rund um die Uhr jemanden, Josh. Er wird nie wieder gesund – der Alkohol hat seinen Körper zu sehr geschädigt –, aber er kann noch Jahre als Invalide leben. Sosehr ich dich auch liebe und mit dir zusammen sein möchte, ich kann ihn nicht verlassen.«
    »Darum würde ich dich niemals bitten. Lass mich dir helfen, Rose. Lass mich Teil deines Lebens sein, wenn auch nur als Freund.«
    »Das kann ich nicht von dir verlangen.«
    »Das musst du auch nicht, denn ich biete es dir an. Ich liebe dich, und mein Leben war ohne dich unerträglich leer. Als ich auf der Fifth Avenue zufällig Ella über den Weg gelaufen bin und sie mir von Pete erzählt hat, wusste ich, dass ich zurückkommen musste, um bei dir zu sein. Schließ mich nicht aus, Rose. Ich brauche dich genauso sehr wie Pete. Eines Tages sind wir im selben Alter wie deine Tante und mein Onkel. Wenn ich eines weiß, dann dies: Wenn die Zeit kommt, will ich, dass deine Hand die letzte ist, die ich halte, und dein Gesicht das letzte, auf das ich meinen Blick richte. Du magst Petes Frau sein, aber du bist meine Liebe und wirst es immer sein. Irgendwie finden wir einen Weg, Rose, das verspreche ich dir.«
    Und Josh hielt sein Versprechen immer, das wusste sie.

61
    »Wir sind jetzt schon Ewigkeiten hier, Emerald. Was meinst du, was passiert? Niemand hat uns etwas gesagt.«
    Emerald hörte die Angst in Janeys Stimme.
    »Du bleibst hier«, sagte sie. »Ich gehe und schaue, ob ich etwas in Erfahrung bringen kann.«
    In dem Krankenhaus ging es hektischer zu als zu dem Zeitpunkt, da sie gekommen war. Eine der beiden Frauen am Empfang der Intensivstation sah Emerald mitfühlend an, als diese ihr erklärte, sie hätten noch niemanden zu Gesicht bekommen, der ihnen sagen konnte, wie es Jay ging, doch die Frau wusste auch nicht genau, wann sie den Arzt sprechen konnten.
    »Ich kann Ihnen Tee bringen lassen«, meinte die Empfangsdame, »und ich will mal mit der Stationsschwester reden.«
    »Das wäre sehr nett«, bedankte Emerald sich. »Meine Mutter ist noch bei meinem Stiefvater, und wir machen uns natürlich auch alle Sorgen um sie.«
    »Hast du was erfahren?«, fragte Janey, als Emerald ins Wartezimmer zurückkehrte.
    »Nein, aber sie bringen uns Tee.« Sie schaute auf ihre Uhr. »Drogo müsste auch jeden Moment kommen.«
    Es verdross sie ein wenig, sich eingestehen zu müssen, dass es Drogo wahrscheinlich eher gelingen würde, dem Krankenhauspersonal irgendetwas zu entlocken, als ihr, doch im Laufe der Jahre hatte Emerald in manchen Dingen einen gewissen Pragmatismus entwickelt: Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, sich über Dinge zu ärgern, an denen sie nichts ändern konnte. Nicht, solange es noch etwas gab, worum sie sich kümmern musste und was sie in die Hand nehmen konnte.
    »Wenn die anderen kommen, müssen wir über die Zukunft reden«, sagte sie zu

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