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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Blick immer wieder zu den geöffneten Knöpfen zurückkehrte.
    »Du darfst mich nicht so ansehen, Liebster, sonst gerate ich noch in Versuchung, etwas Ungehöriges zu tun«, sagte sie leise.
    »Ich liebe dich so sehr. Ich ertrage den Gedanken nicht, dass wir uns trennen müssen«, erwiderte Alessandro erregt.
    »Oh, Alessandro …« Sie waren in einem abgelegenen Teil des Parks angekommen, wo Sträucher sie vor fremden Blicken schützten. Emerald blieb stehen, wandte sich zu ihm um und schlang ihm die Arme um den Hals.
    »Bitte, küss mich, liebster Alessandro«, bat sie ihn und hob einladend das Gesicht, und sobald er sie küsste, schmiegte sie sich mit dem ganzen Körper an ihn.
    »Ich liebe dich. Du bist mein Leben, meine Seele. Ich würde alles für dich tun. Du bist mein Alles.« Alessandros leidenschaftliche Erklärungen wurden nur unterbrochen von ebenso leidenschaftlichen Küssen.
    Emerald schluckte ihre Ungeduld herunter. Da seine Mutter ihn nach Hause schicken wollte, blieb Emerald nicht viel Zeit, das zu tun, wozu sie entschlossen war.
    Der verhasste Australier war inzwischen überall als Erbe ihres Vaters akzeptiert worden – akzeptiert und umworben von Müttern von Töchtern im heiratsfähigen Alter. Sie würde nicht nur nicht Ihre Königliche Hoheit, die Herzogin von Kent, werden, sie würde obendrein auch noch von der jungen Frau, die der Australier schließlich heiraten würde, gesellschaftlich überholt werden. Und heiraten würde er auf jeden Fall – wenn auch nur, um ihr eins auszuwischen. Sie, als die unverheiratete Tochter des vorigen Herzogs, würde in den Hintergrund gedrängt werden, während seine Gemahlin, die neue Herzogin, mit ihrem Titel und ihrer Position prahlen konnte. Allein bei dem Gedanken kochten neuer Zorn und Groll in Emerald hoch. Sie musste jemanden heiraten, mit dem sie ihre Prahlerei gegenüber Gwendolyn wahr machen und sich gesellschaftlich über ihre Mutter und die zukünftige Herzogin von Lenchester erheben konnte.
    Und dieser Jemand sollte Alessandro sein. Sicher, er war Ausländer, und Ausländer galten allgemein nicht als gute Partie, doch er war ein Prinz, ein Kronprinz, und man musste sich nur ansehen, welches Theater um Grace Kelly gemacht worden war, als sie Fürst Rainier geheiratet hatte!
    Als Kronprinz wurde von ihm erwartet, dass er heiratete und Erben in die Welt setzte, warum sollte er sie also nicht heiraten? Schließlich liebte er sie, das sagte er doch dauernd.
    Er hatte aufgehört, sie zu küssen, und Emerald zog sich ein wenig zurück, zufrieden mit dem, was sie erreicht hatte. Jetzt musste sie ihn nur noch dazu bringen, dass er ihr einen Antrag machte. Aus diesem Grund hatte sie diesen intimen Spaziergang im Park vorgeschlagen.
    Sie war jetzt froh, dass sie darauf bestanden hatte, dass er sich ihr gegenüber so besonnen verhielt. Die wenigen – sehr wenigen – rationierten Küsse, die sie ihm erlaubt hatte, verstärkten nur, was sie schon wusste: dass er sie anbetete.
    Doch Emerald war keine Närrin. Leidenschaftliche Küsse und die Erklärung unsterblicher Liebe waren nicht dasselbe wie ein Heiratsantrag. Instinktiv wusste sie, dass Alessandros Mutter sie nicht als zukünftige Gemahlin ihres Sohnes haben wollte, und das bedeutete, dass Emerald dafür sorgen musste, dass Alessandro ihr – öffentlich – die Ehe versprach, bevor er es der Prinzessin sagte.
    Normalerweise hätte Emerald sich nicht mit solchen komplizierten Ränken abgegeben. Sie war es gewohnt, dass die Leute sich Mühe gaben, ihre Anerkennung zu erringen, nicht umgekehrt, doch wenn sie ehrlich war, dann war sie allmählich verzweifelt. Sie hatte geglaubt, ihr Debütantinnenball würde ein Abend des Triumphes sein, dem die Bekanntgabe ihrer Verlobung mit dem Herzog von Kent folgen würde. Jetzt war sie gezwungen zuzugeben, dass sie sich gewaltig verkalkuliert hatte.
    Sie musste sich die Partie der Saison sichern, und das bedeutete, Alessandro zu heiraten. Ausgeschlossen, dass sie zulassen würde, dass Gwendolyn und der Australier dasaßen und über sie lachten. Stundenlang hatte Emerald im Geiste mit ihrer Situation gerungen. Alessandro dazu zu bringen, ihr einen Antrag zu machen, dürfte nicht allzu schwer sein, doch dann würde sie sich noch mit seiner Mutter befassen müssen. Schließlich war Emerald auf eine geniale Idee gekommen: In einer Zeitschrift hatte sie von einer Erbin aus der feinen Gesellschaft gelesen, die nach Gretna Green durchgebrannt war, und da hatte sie

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