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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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sie, fest in Alessandros Armen, an ihm vorbeitanzte, betrachtete Dougie den offensichtlich völlig vernarrten jungen Mann und murmelte leise: »Viel Glück, Kumpel. Du wirst es brauchen.«

17
    »Was ist los? Und sag jetzt nicht, nichts, denn dass irgendetwas los ist, sieht ein Blinder mit Krückstock.«
    Rose schenkte Josh ein mattes Lächeln. Sie saßen im Café Kardomah neben dem Warenhaus Peter Jones in einer der kleinen, dunklen Sitznischen aus poliertem Holz, die sie immer an Kirchenbänke erinnerten. Der Duft frisch gerösteter Kaffeebohnen erfüllte den Raum und mischte sich mit dem Zigarettenqualm.
    »Ich kann es dir nicht sagen«, antwortete Rose. »Jemand anders ist betroffen, und …«
    »Du hast doch keinen Braten in der Röhre?«, unterbrach Josh sie, und als sie ihm einen verständnislosen Blick zuwarf, erklärte er: »Du bist nicht schwanger?«
    »Nein«, antwortete sie wahrheitsgemäß, doch die Ironie seiner Frage berührte einen Nerv, und bevor sie es verhindern konnte, waren ihr Tränen in die Augen gestiegen.
    Josh wirkte augenblicklich sowohl besorgt als auch unbehaglich. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte seine Verlegenheit sie zu einem Lächeln gereizt.
    »Hier …«
    Das Taschentuch, das er ihr unter dem Tisch reichte, war schneeweiß und makellos gebügelt. Josh lebte zwar in seiner eigenen Wohnung, doch seine Wäsche brachte er immer noch nach Hause zu seiner Mutter.
    »Tut mir leid«, entschuldigte Rose sich, als sie sich die Augen abgetupft hatte. »Es ist nur … Also, wenn man etwas Wichtiges herausfindet, das man nicht gewusst hat, und dann erfährt, dass jemand, von dem man geglaubt hat, man bedeute ihm wirklich etwas, und dem man vertraut hat, es gewusst hat und einem nichts gesagt hat … dann tut das weh.«
    »Das Leben tut weh, Rosie, du musst stark sein.«
    »Ich finde es schrecklich, dass ich so aussehe, dass ich anders bin. Wenn ich mehr aussehen würde wie mein Vater und nicht wie meine Mutter …« Frische Tränen stiegen ihr in die Augen.
    »Hey, komm, das reicht jetzt«, schalt Josh sie freundlich. »Du bist eine gut aussehende junge Frau, Rosie, eine wahre Schönheit.«
    »Ich bin anders, ich bin …«
    »… besonders«, erklärte Josh bestimmt. »Das bedeutet es, anders zu sein. Es bedeutet, besonders zu sein. Du und ich, wir sind beide besonders, und das ist wichtig. Es ist wichtiger als alles andere, denn wenn man besonders ist, hat man etwas, was andere Menschen nicht haben. Man ist glücklicher dran als sie. So sehe ich es zumindest. So muss man es sehen.« Und dann fügte er wütend hinzu: »Friss, Vogel, oder stirb, Rosie. Man kann sich von Hinz und Kunz herabsetzen und in den Hintern treten lassen, oder man kann aufstehen und lächeln und sich schwören, dass man eines Tages derjenige sein wird, der ihnen einen Tritt versetzt. Es gibt kein Gesetz, das besagt, dass die Leute, die sich für etwas Besseres halten, mit uns machen können, was sie wollen.«
    Rose versuchte zu lächeln. Josh wollte sie nur aufmuntern, aber er war anders als sie. Er mochte Jude sein – und manche waren, wie sie wusste, gegen Juden –, aber Josh war wenigstens Teil einer Gemeinschaft. London hatte einen großen jüdischen Bevölkerungsanteil, und er hatte eine Familie, eine richtige Familie. Sie war einmalig, sie passte nirgendwo rein, weder in die Familie ihres Vaters noch in die chinesische Gemeinde in London, denn sie war weder das eine noch das andere.
    Cassandras grausame Enthüllungen quälten sie. Sie hatte versucht, ihnen keinen Glauben zu schenken, doch Cassandra war so selbstbewusst, so sicher, so bestimmt aufgetreten, als hätte sie die ganze Zeit von dem Geheimnis gewusst, von dem Rose ausgeschlossen gewesen war.
    »Ich finde, Amber hätte dir die Wahrheit sagen sollen«, hatte Cassandra noch zu ihr gesagt. »Das habe ich ihr immer gesagt. Schließlich hast du ein Recht auf die Wahrheit, und ich bin davon ausgegangen, man könnte dir das Geheimnis anvertrauen, doch Amber war offensichtlich anderer Meinung. Aber Greg war schließlich ihr Bruder, und sie musste an ihre eigenen Kinder denken … und an sich.«
    Hatte Cassandra recht? Rose wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sie hoffnungslos einsam und durcheinander war und dass sie Ambers Gegenwart im Augenblick nicht ertrug, weshalb sie ihr aus dem Weg ging – um sich selbst zu schützen, um sie beide zu schützen und natürlich John. Sie wäre so stolz gewesen, John öffentlich als ihren Bruder reklamieren zu

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