Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
hinausgewachsen war: seine Spielzeugsoldaten, sein erstes Pony … Er wird dir eine Weile nachtrauern, aber ich werde natürlich dafür sorgen, dass er viele hübsche junge Frauen um sich hat, die ihn ablenken. Und am Ende wird er die Tochter eines anderen Regenten heiraten, eine junge Frau, die versteht, was ihre Pflicht ihm und unserem Land gegenüber ist.
    Und jetzt zu den Einzelheiten …«
    »Ich lasse das nicht zu. Wir sind verheiratet.«
    »Meinst du? Du hast faktisch unter falschem Namen geheiratet – einem Namen, der dir von Rechts wegen nicht zusteht, weil du nicht die leibliche Tochter des verstorbenen Herzogs bist. Du bist eine Hure, keine königliche Braut, du gehörst nicht unserer Religion an, und du hast keinen Besitzanspruch gegenüber meinem Sohn. Ich dagegen bin im Besitz von Beweisen, die dich und deine Mutter für immer zugrunde richten, wenn ich sie öffentlich mache. Du würdest deinen Titel verlieren und damit zweifellos auch dein Erbe. Es würde keine Heiratsanträge geben. Zwielichtige Angebote wären alles, worauf du hoffen könntest.
    Ich bin großzügig, Emerald. Ich bin bereit, das Geheimnis deiner Mutter zu wahren. Du kannst den Titel, auf den du kein Recht hast, und dein geerbtes Vermögen behalten. Dafür erklärst du dich bereit, deine Ehe mit meinem Sohn annullieren zu lassen. Doch wenn du dich weigerst, der Annullierung zuzustimmen, kannst du dich auf das freuen, was ich gerade angedeutet habe.«
    »Du musst mich doch für eine Idiotin halten. Ich glaube kein Wort von diesem Lügengewebe, das du mir hier auftischst. Jeder kann Dokumente fälschen, manipulierte Aussagen produzieren … Jeder kann Lügen erzählen.«
    Die Witwe lächelte sie an. »Warum erzählst du nicht deiner Mutter, was du gerade von mir gehört hast, Emerald, und bittest sie, dir die Wahrheit zu sagen? Ich will dir gegenüber großzügig sein«, sagte sie, stand auf und ging zur Tür. »Ich gebe dir das Wochenende, aber wenn ich am Montag zur Mittagszeit nichts von dir gehört habe, wird das Geheimnis deiner Mutter am Dienstagmorgen in sämtlichen Zeitungen stehen. Faszinierende Lektüre, würde ich sagen. Dann wird deine Ehe mit meinem Sohn sowieso annulliert. Der Prinz von Lauranto nimmt nicht die uneheliche Tochter einer Seidenfabrikantin und eines französischen Künstlers zur Gemahlin.«
    Bei ihrer Rückkehr an den Eaton Square stellte Emerald fest, dass sie das Haus, bis auf das Personal, für sich hatte. Ihre Patentante war mit Lydia und Gwendolyn auf einen kurzen Besuch zu Gwendolyns Eltern gefahren, und wo der Schafscherer war, wusste Emerald nicht und wollte es auch gar nicht wissen.
    Es war undenkbar, dass die anderen von den lächerlichen Anschuldigungen von Alessandros Mutter erfahren sollten. Undenkbar und unerträglich, genau wie die Anschuldigungen selbst. Sie konnten, sie durften nicht wahr sein. Und doch machte sich tief in ihrem Innern ein Zweifel, eine Angst, ein Zorn breit, sie könnten vielleicht doch wahr sein.
    Emerald schaute zum Telefon. Sie musste mit ihrer Mutter sprechen, aber nicht am Telefon, da konnte weiß der Himmel wer ihr Gespräch belauschen.
    Sie hatte keine Wahl. Sie musste nach Denham fahren.

24
    Es war spät am Abend, als Emeralds Zug schließlich in den Bahnhof von Macclesfield einfuhr. Zum Glück wartete vor dem Bahnhof ein einsames Taxi.
    »Denham, schnell«, sagte sie dem Fahrer, sobald sie im Wagen Platz genommen hatte. Sie wollte nicht so spät ankommen, dass das Haus schon verschlossen war und alle zu Bett gegangen waren.
    »Oh, Eure Ladyschaft, ich meine, Eure Hoheit«, begrüßte die Haushälterin sie, als sie auf Emeralds ungeduldiges Klopfen hin die Tür öffnete.
    »Ich will zu meiner Mutter … Wo ist sie?«, fragte Emerald, und ihre Miene verhärtete sich, als die Tür zum Salon aufging und ihre Mutter in die Halle trat.
    »Emerald!«, rief Amber aus. »Was um alles in der Welt …? Ist alles in Ordnung?«
    »Ich muss dich etwas fragen. Unter vier Augen«, fügte Emerald demonstrativ hinzu.
    »Wie wär’s mit Kakao? Soll ich eine zusätzliche Tasse für Ihre Hoheit machen?«, fragte die Haushälterin Amber, ohne auf Emerald zu achten.
    »Nein, vielen Dank, Mrs Clements.« Amber lächelte. »Ich kümmere mich darum. Sie gehen jetzt ins Bett.«
    Sobald die Haushälterin nach oben gegangen war, sagte Amber leise: »Nun, Emerald, komm mit mir in die Küche und erzähl mir, während ich Kakao mache, warum du hier bist.«
    »Ich will keinen Kakao«,

Weitere Kostenlose Bücher