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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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eingestehen, dass sie nicht so damit hatte herausplatzen wollen. Doch nicht, um die Gefühle ihrer Mutter zu schonen, weit gefehlt. Sie hatte vielmehr vorgehabt, behutsam darauf hinzulenken, bevor sie die Falle zuschnappen ließ, damit ihre Mutter nicht vorgewarnt war und sich um eine Antwort drücken oder sie anlügen konnte.
    Amber musste sich setzen. Irgendwie hatte sie immer gewusst, dass dieser Tag kommen würde.
    Sie atmete tief durch und sagte nur: »Wie hast du es herausgefunden?«
    Emerald hatte das Gefühl, die Erde bebte unter ihren Füßen. So hatte sie das nicht geplant. Ihre Mutter sollte protestieren, Emerald wisse genau, wer ihr Vater war, sie sollte ein ums andere Mal beteuern, an den Anschuldigungen von Alessandros Mutter sei kein Funke Wahrheit.
    Von blinder Wut und Panik erfüllt trat sie vor ihre Mutter, hob die Hand und schlug ihr so fest ins Gesicht, dass der schockierten Amber Tränen in die Augen traten.
    »Das kann nicht wahr sein. Es darf nicht wahr sein. Ich will keinen Maler, keinen dreckigen Proleten zum Vater. Mein Vater war der Herzog von Lenchester. Sag es«, verlangte sie aufgebracht. »Sag, dass mein Vater der Herzog von Lenchester war.«
    Amber wandte den Blick ab. Sie hatte immer gewusst, dass man Emerald vor der Wahrheit schützen musste, und sie hatte es Robert versprochen. Robert, der das kleine Mädchen, das er als seine Tochter anerkannt hatte, genauso innig und von Herzen geliebt hatte wie den Sohn, den sie und Jean-Philippe ihm zuvor geschenkt hatten.
    Amber war erst siebzehn gewesen, als sie Jean-Philippe zum ersten Mal begegnet war und sich in dem Glauben, er liebte sie, von ihm hatte verführen lassen.
    Robert hatte ihr geholfen, sich der schrecklichen Wahrheit zu stellen, dass Jean-Philippe nicht die Absicht hatte, sie zu heiraten, wovon sie fest ausgegangen war. Der liebe, nette Robert, der sie vor den Konsequenzen ihrer Dummheiten in diesem magischen, heißen Sommer in Südfrankreich bewahrt hatte, in dem sie Jean-Philippe und ihrer Liebe zu ihm nachgegeben hatte. Robert, der sie gerettet hatte, indem er sie bat, seine Frau zu werden, und so ihren Ruf gewahrt hatte. Robert, der keine Frauen begehrte, sondern sein eigenes Geschlecht vorzog.
    Amber war nicht davon ausgegangen, dass sie und Jean-Philippe sich je wieder begegnen, ganz zu schweigen davon, dass sie noch einmal ein Verhältnis anfangen würden, doch genau das war geschehen, und Emerald war das Ergebnis. Bei dieser Gelegenheit hatte Jean-Philippe ihr alle Schulden zurückgezahlt, indem er ihr geholfen hatte, Robert vor seiner eigenen Torheit zu beschützen.
    »Robert hat dich als seine Tochter geliebt, Emerald, von ganzem Herzen geliebt. Er war stolz auf dich und stolz darauf, dich seine Tochter zu nennen, aber …«
    »Fahr fort«, verlangte Emerald, als ihre Mutter schwieg.
    »Das ist alles so lange her, fast wie ein anderes Leben. Robert war in jeder Hinsicht, die zählt, dein Vater. Es war seine Wahl, dich in jeder Hinsicht als seine Tochter zu behandeln. Bitte leg das als Messlatte seiner Vaterschaft an.«
    »Stimmt es, dass er schwul war und dass er dir erlaubt hat, mit einem französischen Maler zu bumsen?«
    Bei den hässlichen Worten brannte Ambers Gesicht so schmerzlich, als hätte Emerald sie noch einmal geschlagen.
    »Das reicht! So sprichst du nicht zu deiner Mutter.« Sie hatten nicht gehört, dass Jay wieder in die Küche gekommen war.
    »Was ist das mit dir?«, schrie Emerald ihre Mutter an. »Warum sind alle so wild darauf, dich zu beschützen? Siehst du nicht, was du getan hast? Du hast mein Leben zerstört. Deinetwegen wird Alessandros Mutter unsere Ehe annullieren lassen, und wenn ich nicht einverstanden bin, wird sie der ganzen Welt erzählen, dass ich ein Bastard bin und dass mein Vater …«
    »Oh, Emerald.« Amber schlug schockiert die Hand vor den Mund. »Aber wenn Alessandro dich liebt, dann spielt es für ihn doch keine Rolle, Schatz.« Sie wollte nach der Hand ihrer Tochter greifen, doch Emerald entzog sich ihr.
    »Sei nicht so eine Idiotin. Natürlich spielt es für ihn eine Rolle, genauso wie für mich! Glaubst du, ich will, dass die Leute wissen … dass sie hinter meinem Rücken über mich lachen …?« Emerald schauderte. »Mein Vater, ein gewöhnlicher Maler.«
    »Emerald, Jean-Philippe war als Maler sehr anerkannt. Er war sehr talentiert, und ich habe einige seiner Arbeiten in meinem Besitz.« Amber sah Jay an, bat ihn stumm um Hilfe.
    »Sie sind auf dem Speicher. Ich

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