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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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doch instinktiv wusste er, wenn er Henry jetzt aus der Klemme half, würde der ihn immer wieder um Hilfe bitten.
    Bei Dougies Worten rutschte Henry das herzliche Lächeln aus dem Gesicht, übrig blieb nur die Geringschätzung, mit der er eben über Amber gesprochen hatte.
    »Scheißkerl«, fluchte er bitter, stand vom Tisch auf, stürmte aus dem Club und ließ Dougie allein am Tisch zurück.
    Dougie erhob sich ebenfalls, bat um die Rechnung und ging dann zu dem kleinen Empfangstisch. Während er noch darauf wartete, dass die junge Frau an der Garderobe zurückkehrte, kam Emerald auf den Tisch zugewankt. Sie wollte wohl zur Damentoilette, die eine Etage höher lag. Sie war eindeutig betrunken und bewegte sich sehr unsicher auf den Beinen, obwohl – schließlich war sie Emerald – das Strahlen, das der Alkohol in ihre Augen gezaubert hatte, und die Röte, die ihre Wangen überzog, ihre Schönheit noch betonten.
    Dougie stellte grimmig fest, dass sie den Ehering abgelegt hatte. Ihre armen Eltern wären entsetzt über ihr Verhalten. Auch er war entsetzt.
    »Oh, Sie sind das«, grüßte sie ihn formlos und mit sichtlicher Abneigung, auch wenn ein leichter Schluckauf, den sie nicht unterdrücken konnte, die Wirkung etwas verdarb.
    »Alessandro ist nicht bei Ihnen?«
    »Nein. Ischbin mit ein paar Freunden hier … einem ganz … besonderen Freund, um genauzusein. Er will mit mir noch irgendwohin, wo es, wie er sagt, viel … lustiger ist als hier. ’tschuldigung. Ich … mussmir die Nase pudern gehen.«
    Emeralds Worte und die Art und Weise, wie sie sie gesagt hatte, mit deutlichem Abstand dazwischen, weil sie zu betrunken war, um flüssig zu sprechen, hatten Dougies Besorgnis noch gesteigert.
    Er sah zu, wie Emerald vorsichtig die Treppe hinaufging, eine Hand sorgsam am Geländer, während Henrys Worte noch in seinem Kopf nachhallten. Emerald war alt genug, um sich um sich selbst zu kümmern, und sie wäre ihm sicher nicht dankbar für seine Einmischung. Andererseits war sie ein Mitglied der alten und stolzen Familie, deren Oberhaupt er jetzt war, die Tochter von jemandem, der ihm große Freundlichkeit erwiesen hatte, und vor allem die junge Frau, die er liebte. Das wurde ihm jetzt klar. Abneigung hatte sich irgendwie in Liebe verwandelt, so unmöglich das eigentlich hätte sein müssen. Bis Emerald die Treppe wieder herunterkam, wusste Dougie, was er zu tun hatte.
    Er wartete auf sie, außer Sichtweite ihrer Freunde, ihren Mantel über dem Arm.
    »Was soll das?«, fragte Emerald mit schwerer Zunge. »Was machen Sie mit meinem Mantel?«
    »Ich bringe Sie nach Hause, und Sie ziehen das hier jetzt an, denn draußen ist es kalt.«
    »Nachhause?« Emerald starrte ihn an, doch Dougie hatte sie schon am Arm gepackt und schob sie zum Ausgang. Das Letzte, was er wollte, war, dass ihr aufmerksamer Tischgenosse herbeieilte und es zu einem Streit kam.
    »Will nichnachhause. Will mit Tod tanzengehen. Tod magmich. Er findetmich außerge… er sagt, ich wär … schön.«
    Inzwischen waren sie draußen auf der Straße, und Dougies Bentley parkte keine fünf Meter weg.
    Als Dougie sie darauf zuführte, blieb Emerald stehen und wollte wissen: »FindenSiemichschön … Dougie?«
    Dougie schluckte. »Ich finde Sie sehr schön, Emerald.«
    Wie viel hat sie eigentlich getrunken?, überlegte Dougie, als er die Beifahrertür seines Wagens aufschloss und Emerald fast auf dem Sitz zusammenbrach. Er hatte nie erlebt, dass sie zum Abendessen mehr als ein Glas Wein trank, und irgendwie hatte er den Verdacht, dass Emerald, so stolz darauf, immer alles unter Kontrolle zu haben, es verabscheuen würde, wenn sie sich jetzt sehen könnte.
    Als er sich auf den Fahrersitz setzte und sich davon überzeugte, dass die Türen fest verschlossen waren, setzte sich Emerald auf dem Beifahrersitz auf und erklärte: »Und begehrenswert. Tod sagt, ich bin sehr … begehrenswert. Er wollte mich küssen, das hab ich gemerkt.« Sie unterbrach sich und fragte dann: »Würden Siemich gern … küssen, Dougie?«
    Die Frage schockierte ihn, und er kämpfte mühsam gegen das lodernde Verlangen, dass er, ja, sie sehr gern küssen würde.
    Dougie wusste nicht genau, wann er das erste Mal gemerkt hatte, dass unter der Gereiztheit, die Emerald immer in ihm provozierte, noch etwas ganz anderes lag, was ihm sehr unwillkommen war. Doch jetzt, da er diese Gefühle als das anerkannt hatte, was sie waren, wusste er instinktiv, dass es kein Zurück gab.
    Emerald hatte sich

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