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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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verschiedene Paar Schuhe, Dave!« Im Schein von Prescotts Taschenlampe marschierten die drei Polizeibeamten die dunkle Landstraße entlang, bis sie die beiden Cottages erreichten. Bodicotes Heim lag dunkel da, doch im Cottage der Caswells brannten im Erdgeschoss Lichter. Der Mini stand ein Stück weiter geparkt, dort, wo ein Feldweg in die Straße mündete.
    »Zeit, die Turteltäubchen aufzuscheuchen! Ich gehe zur Vordertür, und Sie behalten die rückwärtige Front im Auge. Möglich, dass sie versucht zu flüchten.« Markby marschierte über den Kiesweg zum Haus und klopfte. Ein Vorhang an einem der Fenster bewegte sich. Es gab eine Verzögerung, und Markby meinte, Stimmengemurmel zu hören. Dann rief Caswell:
    »Wer ist da?«
    »Superintendent Markby!« Als wüsstest du das nicht!, dachte Alan.
    »Ich würde gerne ein paar Worte mit Ihnen wechseln, Dr. Caswell!«
    »Einen Augenblick.« Hinter der Tür gab es Bewegung, ein Rascheln, knarzende Geräusche. Dann wurde die Tür einen Spaltbreit geöffnet, und Liams bärtiges Gesicht spähte nach draußen.
    »Oh, Sie sind es. Nun dann, kommen Sie herein.« Er trat zur Seite, um Markby an sich vorbeizulassen. Im gleichen Augenblick ertönte hinter dem Cottage, aus dem Garten, ein Aufschrei, gefolgt von den Geräuschen eines Tumults.
    »Was …?«, rief Liam und wollte los. Pearce und Prescott tauchten an der Seite des Cottage auf, zwischen sich die sich wehrende Marita Müller.
    »Genau wie Sie es vermutet haben, Sir. Sie wollte abhauen.«
    »Ah, Miss Müller«, sagte Markby freundlich.
    »Haben Sie nicht Lust, uns Gesellschaft zu leisten?« Er verstand zwar nicht, was sie in ihrer Muttersprache erwiderte, doch er war ziemlich sicher, dass es Flüche und Beschimpfungen waren.
    Es war eine merkwürdige Versammlung. Liam und Marita saßen steif auf dem Sofa und achteten peinlich darauf, sich nicht zu berühren. Markby saß demonstrativ entspannt in einem Lehnsessel. Pearce blätterte in seinem Notizbuch, und der breitschultrige Prescott stand an der Tür.

    »Das ist ein selbstherrliches Eindringen in meine Wohnung!«, protestierte Liam.
    »Ich verlange eine Erklärung dafür! Sie haben keinen Durchsuchungsbefehl, da bin ich mir sicher!«
    »Ich benötige auch keinen, Dr. Caswell. Sie haben mich schließlich hereingebeten.«

    »Und ich kann Sie wieder rauswerfen! Auch wenn Sie Ihren Schläger neben der Tür postiert haben!« Prescott machte ein beleidigtes Gesicht.
    »Sie können uns gewiss bitten zu gehen und wiederzukommen, sobald wir einen Durchsuchungsbefehl haben, Dr. Caswell, doch ich kann Ihnen nur davon abraten. Besser, wir klären die Angelegenheit an Ort und Stelle, meinen Sie nicht?«
    »Faschistenschweine!«, schimpfte die Frau und rieb sich den Arm.
    »Sie haben mich verletzt! Ich werde mich über Sie beschweren!«
    »Verzeihung, Süße«, meinte Prescott liebenswürdig von der Tür her.
    »Ich konnte schließlich nicht wissen, dass Sie einen bandagierten Arm haben.« Sie starrte ihn finster an.
    »Sei still, Marita, und überlass das Reden mir!«, instruierte Liam sie.
    »Also schön, Superintendent. Hier bin ich tatsächlich Ihrer Meinung, rein zufällig. Es ist besser, wir klären die Angelegenheit jetzt. Ich habe gehört, Sie haben Miss Müller aufgesucht und sie in Angst und Schrecken versetzt! Sie kommt schließlich aus jenem Teil Deutschlands, der früher die Deutsche Demokratische Republik war. Ein Besuch von einem Polizisten ist für sie schlimmer, als Sie sich das vielleicht vorstellen! Schlechte Erinnerungen lassen sich nur schwer abschütteln. Miss Müller ist allein in unserem Land und wusste nicht, an wen sie sich um Rat und Hilfe wenden sollte. Also kam sie zu mir, der Person, die verantwortlich für ihre Abteilung im Labor ist. Unter den gegebenen Umständen nur zu verständlich, meinen Sie nicht?«
    »Und dass sie sich selbst die Tür aufgeschlossen hat ebenfalls?«, fragte Pearce.
    »Äh …« Liam verstummte und kaute auf seiner Unterlippe.
    »Ich habe ihr vor einer Weile den Schlüssel gegeben, damit sie ein paar Papiere für mich holen konnte, als ich im Labor viel zu tun hatte. Ich vergaß, dass sie mir den Schlüssel nicht zurückgegeben hat.« Er wandte sich zu ihr.
    »Das ist doch richtig, oder nicht, Marita?«
    »Ja«, antwortete Marita Müller hölzern.
    »Wie ausgesprochen schade«, bemerkte Markby, »dass Sie sich nicht daran erinnern konnten, als ich Sie gezielt danach fragte, wer Zutritt zu Ihrem Cottage besaß. Als ich um einen

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