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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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eine ganze Weile nicht mehr!«, fauchte er. Alans Stimme blieb leise, aber beharrlich.
    »Vielleicht hat es etwas anderes in Ihrer Arbeit gegeben, eine Veränderung, die neuerliches Interesse seitens irgendeiner Gruppe geweckt haben könnte? Haben Sie ein neues Projekt begonnen? Irgendetwas kontrovers Diskutiertes, etwas, gegen das Einsprüche erhoben wurden?« Liam wand sich und gestand murmelnd:
    »Ich hab ein paar Drohbriefe bekommen. Nichts Ernstes dahinter. Das waren irgendwelche Spinner. Witzbolde.«
    »Eine Briefbombe ist kein Witz, Dr. Caswell!«, gab Alan scharf zurück.
    »Worum ging es in diesen anderen Briefen?«
    »Sie waren von diesen Leuten!«, sagte Sally laut.
    »Von diesen Leuten, die letztes Jahr versucht haben, die Beagle aus dem Labor zu stehlen.« Liam atmete tief durch und stemmte sich aus seinem Sessel. Er baute sich auf dem Läufer vor dem Kamin auf, und mit hinter dem Rücken verschränkten Armen erklärte er:
    »Also schön, in Ordnung, ich erzähle Ihnen die Geschichte. Aber ich muss Sie warnen, es wird Ihnen nicht weiterhelfen. Ich habe ein paar Briefe erhalten. Anonyme Drohbriefe, würden Sie dazu sagen.«
    »Haben Sie das der zuständigen Polizeidienststelle gemeldet?«
    »Selbstverständlich nicht! Ich hab sie weggeworfen!«
    »Sie hatten keine Angst oder waren beunruhigt? Sie wollten nicht wissen, wer Ihnen diese Briefe geschrieben hat?«
    »Wie ich bereits erklärt habe«, entgegnete Liam mit erhobener Stimme, »hielt ich sie für einen Dummejungenstreich. Zugegeben, einen ziemlich heftigen Streich, das Werk eines Freaks etwa, aber trotzdem nichts Ernstes.« Es war offensichtlich, dass Alan Mühe hatte höflich zu bleiben. Meredith sah, wie er Liam einen zornigen Blick zuwarf, bevor er sich wieder an Sally wandte.
    »Sie haben diese Briefe gesehen?«
    »Nein. Liam hat mir erst heute davon erzählt, nach … nach der Explosion. Ich habe sie mir bestimmt angesehen, als sie angekommen sind … ich meine, ich hätte mir die Umschläge eigentlich ansehen müssen, wissen Sie? Aber wenn ich sie mir angesehen habe, dann waren sie unauffällig. Die meiste Post, die wir bekommen, ist an Liam adressiert. Ich weiß nur, dass es Drohbriefe gewesen sind, weil Liam es mir eben erzählt hat, wie gesagt. Ich war entsetzt. Er hat vorher nicht ein Wort davon erzählt, weil er mir keine Angst machen wollte. Doch nach der Briefbombe heute war er der Meinung, ich müsste es erfahren. Er sagte, er hätte es wahrscheinlich gleich der Polizei erzählen sollen, als er die Briefe bekam. Er hätte es mir gleich erzählen sollen. Es nicht für sich behalten. Stattdessen hat er sie einfach weggeworfen.« Markby wandte sich wieder Liam Caswell zu. Liam hatte den Professor herausgekehrt, seit er sich aus dem Sessel erhoben hatte, doch nun hatte er einen Dämpfer erhalten. Mürrisch vermied er den Blick des Superintendents.
    »Ich wünschte, Sie hätten die Polizei informiert, Dr. Caswell. Wir wären vielleicht im Stande gewesen, den Absender zurückzuverfolgen, und vielleicht hätten wir sogar den heutigen Zwischenfall vermeiden können, auch wenn man das nicht mit Sicherheit sagen kann. Verstehe ich das richtig, dass diese Briefe etwas mit Labortieren zu tun hatten?«
    »Hören Sie, führe ich vielleicht Selbstgespräche oder was?«, fauchte Liam.
    »Wir haben ein paar Beagle benutzt, vor ungefähr einem Jahr. Sie haben keinen Schaden erlitten! Wir hatten ein kontrolliertes Zuchtprogramm, und die Tiere wurden ausgezeichnet versorgt! Und wie ich Ihnen schon die ganze Zeit zu erklären versuche – wir haben seitdem keine Tiere mehr benutzt! Ich kann nichts dafür, wenn irgendwelche Irren da draußen denken, wir würden immer noch mit Tieren experimentieren! Sie sollten sich erst von den Fakten überzeugen!« Wenn seine Zuhörer mit Skepsis auf seine Versicherung reagierten, die Beagle seien ausgezeichnet versorgt worden, so schien er nichts davon zu bemerken. Sally runzelte die Stirn und zuckte zusammen. Vorsichtig betastete sie das Pflaster auf der Stirn.
    »Diese Leute können nicht viel über uns wissen. Ich meine, Liam wäre heute eigentlich in Norwich gewesen. Er ist nur deshalb nicht gefahren, weil es in letzter Sekunde eine Verzögerung gegeben hat. Sie kennen Liams Namen von dieser Sache im letzten Jahr, als in das Labor eingebrochen wurde, und irgendwie haben sie unsere Adresse herausgefunden, und das allein macht mir Angst genug.«
    »In Norwich, Dr. Caswell?«
    »Es ist ein Gemeinschaftsprojekt«,

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