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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Ich sage nur, dass ich nichts dagegen tun kann. Sie vielleicht?« Er funkelte seinen Besucher an.
    »Wir tun unser Bestes.« Markbys Blick schweifte durch das kleine Zimmer.
    »Abgesehen von Ihrer medizinischen Forschung – gibt es noch einen weiteren Grund, aus dem jemand so etwas tun könnte? Haben Sie sich privat Feinde geschaffen? Möglicherweise schon vor Jahren, ganz gleich, aus welchem Grund?«
    »Die Einheimischen mögen uns nicht besonders«, sagte Sally traurig.
    »Ich weiß nicht warum. Ich kann nicht sagen, dass wir hier auf dem Land schrecklich glücklich sind. Es ist eine wahre Schande. Ich liebe dieses Cottage.« Mitfühlend sagte Markby:
    »Es dauert seine Zeit, bis man in einer kleinen Gemeinde akzeptiert wird. Sie müssen geduldig sein. Die Menschen kommen irgendwann von ganz allein.«
    »Der alte Bodicote ganz bestimmt nicht!«, grunzte Liam.
    »Er wohnt nebenan.« Liam deutete auf die Wand.
    »Ein nachtragender alter Mistkerl. Immer wieder lässt er seine Ziegen in unseren Garten!«
    »Nicht absichtlich, Liam!«, protestierte Sally.
    »Sie fressen sich durch die Hecke.«
    »Er könnte sie an langen Leinen anbinden, oder? Oder einen Maschendrahtzaun spannen. Aber nein, nicht er! Ich habe ihm gesagt, und das meine ich todernst, beim nächsten Mal hetze ich ihm den Anwalt an den Hals!« Es war allmählich Abend geworden, während sie geredet hatten. Im Halbdunkel des flackernden elektrischen Kamins war es warm und stickig. In Merediths Kopf begann der Schmerz zu bohren, und die allzu vertraute Schwäche breitete sich wieder in ihr aus. Sie lehnte sich zurück und kämpfte dagegen an. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt für einen Schwächeanfall!, sagte sie sich entschlossen. Sie sah, dass Alan in ihre Richtung blickte, und zwang sich, aufrecht dazusitzen und munter auszusehen, doch vermutlich durchschaute er sie ohne Mühe. Sally stand auf und schaltete das Deckenlicht ein, und alle blinzelten in der plötzlichen gelben Helligkeit. Meredith war die Ablenkung willkommen, doch dann, ohne Vorwarnung, kam eine weitere. Aus der Küche hörten sie ein Scharren, Schritte, dann ein Klappern, als sei irgendetwas umgestoßen worden.
    »Ich dachte, die Polizei wäre bereits gefahren?« Sally starrte Markby an.
    »Wahrscheinlich ist die Hintertür noch offen.« Markby stand auf und wollte zur Zimmertür, doch bevor er sie erreichte, schwang sie auf.
    »Wenn man vom Teufel redet!«, fauchte Liam. Er richtete sich kerzengerade auf und packte die Armlehnen des Sessels.
    »Soll man es für möglich halten?! Es ist Bodicote! Er ist einfach in das Cottage marschiert! Als wäre unser Haus ein Selbstbedienungsladen!« Es überraschte Meredith nicht im Geringsten, dass der alte Mann durch die unverschlossene Küchentür ins Haus eines Nachbarn spaziert war. Das war auf dem Land so Brauch. Und er wirkte auch nicht besonders bösartig auf sie, höchstens ein wenig wie ein Reptil: ein kleiner Kopf auf einem dünnen, langen, runzligen Hals. Er bewegte ihn hin und her wie eine Schildkröte, während er die beiden Fremden musterte. Er stand da, mit hängenden Armen, Handgelenke und Hände, die aus zu kurzen Jackenärmeln ragten, knochig und knotig.
    »Ich bin durch die Hintertür reingekommen«, rasselte er.
    »Mr. Bodicote, ich wünschte wirklich, Sie hätten vorher geklopft«, sprach ihn Sally an.
    »Sie haben uns – mir – einen ziemlichen Schrecken eingejagt.«
    »Aber ich habe gerufen!«, verteidigte er sich.
    »Sie haben nicht geantwortet. Ich habe Sie reden hören, also bin ich reingekommen.«
    »Was wollen Sie?«, fragte Liam feindselig.
    »Wir haben zu tun!«
    »Ich wollte nachsehen, was passiert ist. Ein Polizist kam vorhin bei mir vorbei und stellte eine Menge komischer Fragen. Ich dachte, dass er noch mal wiederkommen würde, aber dann haben sie vor einer Weile alles in ihren Wagen gepackt und sind davongefahren. Haben mich einfach sitzen lassen, ohne mir zu sagen, was ich tun soll. Also dachte ich, vielleicht wissen Sie ja mehr.« Das klang einigermaßen plausibel.
    »Tut mir Leid wegen der Unruhe«, entschuldigte sich Sally. Bodicote nahm die Entschuldigung ungnädig an.
    »Ich hab in meinem ganzen Leben noch keinen derartigen Tumult erlebt, und das den ganzen lieben langen Tag! Es fing mit diesem Knall am frühen Morgen an. Mein Haus hat gebebt, dass fast der Nippes vom Kaminsims gefallen wäre! Gläser sind zerbrochen. Dann Autos und Polizisten, die überall rumtrampeln! Ein Constabler kommt zu mir rein und nimmt

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