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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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was sie selbst für wichtig hielten.
    »Werden Sie herausfinden, wer die Briefbombe geschickt hat?«, fragte Libby. Markby atmete durch.
    »Nun, wir glauben – obwohl wir noch nichts Genaueres wissen – dass Dr. Caswell möglicherweise Ziel eines Anschlags extremer Tierschutzaktivisten geworden ist, wegen einiger Forschungsarbeiten, die er im letzten Jahr durchgeführt hat, in seinem Labor. Halten Sie bitte weiterhin die Briefe im Auge, die an ihn adressiert sind. Aber zerbrechen Sie sich nicht zu sehr den Kopf; mit ein wenig Glück haben wir den Bombenbastler, bevor er ein zweites Mal zuschlagen kann.« Libby lächelte Markby unsicher an. Mrs. Hancock öffnete von außen die Tür und wartete darauf, Markby nach draußen zu führen.
    »Ich habe Denis in die Küche gesperrt«, vertraute sie dem Superintendent an, als sei ihr Bruder ein ungehorsames Haustier.
    »Ich habe ihm gesagt, dass er erst wieder nach draußen darf, wenn Sie gegangen sind. Er ist wie ein großer Junge, müssen Sie wissen. Sie dürfen es ihm nicht verübeln.« Markby dachte, dass es nichts gab, was er Denis hätte verübeln können. Schließlich musste er nicht mit ihm unter einem Dach leben. Er empfand plötzlich Mitleid mit den beiden Frauen. Mrs. Hancock hatte die Gefahr deutlich erkannt, in der ihre Tochter geschwebt hatte. Sie blickte Markby direkt in die Augen.
    »Es hätte auch meine Libby treffen können, nicht wahr? Dieses üble Ding hätte auch in ihren Händen explodieren können?«
    »Ja, hätte es. Hat es aber nicht«, versuchte Markby sie zu trösten.
    »Ich halte normalerweise nichts von Denis’ Ideen, was die Prügelstrafe und das Hängen angeht«, vertraute sie Markby an.
    »Aber wenn so etwas passiert … wenn dem eigenen Kind so etwas zustößt, kommt man doch ein wenig ins Grübeln, meinen Sie nicht?«
    KAPITEL 6
    DAS SPRING Farm Estate war eine berüchtigte Gegend, ein Wohngebiet bei Cherton, sozialer Wohnungsbau, jetzt heruntergekommen. Cherton selbst war früher einmal – vor langer Zeit – eine recht attraktive Gemeinde gewesen. Es gab noch immer eine Hand voll alter Leute, gestrandet in der Hand voll alter Cottages, die sich an diese Zeit erinnerten. Zu ihrem Leidwesen jedoch – und dem des gesamten Örtchens – war Cherton schon recht früh als Siedlung und Schlafstadt für die den Ort umgebenden Städte und Gemeinden ausgesucht worden. Das war es heute noch, und noch immer wurden Wohnblocks gebaut, auch wenn inzwischen eine wirtschaftliche Aufwärtsbewegung eingesetzt hatte und die neuen Häuser schick und teuer waren. Nicht so Spring Farm. Die Siedlung stammte aus der ersten Entwicklungswelle und stand auf Ackerland, daher auch der Name. Die Häuser waren in Plattenbauweise errichtet worden und als Provisorium gedacht gewesen. Die Hersteller waren davon ausgegangen, dass die Gebäude etwa zwanzig Jahre lang genutzt werden könnten. Das war vor vierzig Jahren gewesen. Heute erschienen die verfallenden Wohnhäuser von Spring Farm wie Geister aus der Vergangenheit. Respektable Sozialmieter waren längst in neuere Wohnungen umgesiedelt worden. Die Problemfamilien hingegen waren in stillschweigender Übereinkunft in den abgewrackten Mietskasernen von Spring Farm untergebracht worden. Im Verlauf der letzten Jahre waren viele der städtischen Wohnungen privatisiert und verkauft worden, doch Spring Farm war unberührt und hartnäckig unprivatisiert geblieben. Niemand wollte die Wohnungen dort kaufen. Keine Entwicklungsgesellschaft sah in deren Erwerb eine gute Investition. Die Bewohner wechselten häufig, was nicht gerade zu einer Verbesserung des allgemeinen Zustands beitrug. Die meisten Bewohner zogen aus, sobald sie konnten. Die Wohnungen wurden nicht neu belegt; Fenster und Türen wurden vernagelt, und die Behausungen standen leer und verfielen noch schneller. Theoretisch war die Gegend reif für die Abrissbirne und zur Neubebauung. Doch wie es die Zeit so wollte, war das Geld für derart tapfere Unternehmungen längst nicht mehr da, und so war Spring Farm langsam und unausweichlich zu einem Ort der Verdammten geworden. Ein harter Kern von Bewohnern war geblieben, trieb sich tagsüber auf den müllübersäten Gehwegen herum und jagte nachts mit gestohlenen Autos über die unheimlichen Straßen. Die Wagen stammten im Allgemeinen aus den umliegenden besseren Wohnvierteln von Cherton, und es war nicht ungewöhnlich, in der Morgendämmerung ein ausgebranntes Wrack schwelend am Straßenrand vorzufinden. Kaum jemand aus

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