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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Frauen sagte laut:
    »Man sollte sie nicht allein ins Haus lassen, nein, das sollte man nicht! Ohne Aufsicht durch Onkel Hectors Sachen schnüffeln! Du solltest mit ihr fahren, Maureen!«
    »Messinggriffe und Chippendalebeine!«, kreischte Großmutter.
    »Ich habe andere Dinge zu tun!«, schnappte Maureen Sutton.
    »Und ich bin die Testamentsvollstreckerin, richtig? Ich entscheide, was getan wird!« Mit diesen Worten nickte sie Sally zu und entfernte sich rasch in Richtung Ausgang. Die übrigen Familienmitglieder sammelten sich in einer mürrischen Konklave und funkelten Sally feindselig an. Schon jetzt hatten sie Angst, um ihr rechtmäßiges Erbe geprellt zu werden.
    »Ah, richtig.« Vorsichtig wich Sally zurück.
    »Ich, äh … kümmere mich um die Angelegenheit. Nett, Sie alle … Sie alle kennen gelernt zu haben.«
    »Und eine Messerschublade mit grünem Filz ausgeschlagen!«, warf ihr Großmutter böse vor den Kopf. Sally flüchtete.
    Später, als Sally über einem Glas Wein Markby und Meredith von den Ereignissen im Gerichtssaal erzählte, verkündete sie:
    »Eine wirklich furchtbare Familie, und ich bin überhaupt nicht überrascht, dass Mrs. Sutton ihnen einen Schritt voraus sein möchte!«

    »Passiert ständig und überall«, bemerkte Markby.
    »Der Tod ist besser als alles andere geeignet, böses Blut in einer Familie zu wecken.«
    Er hatte seine eigenen ärgerlichen Augenblicke gegen Ende der Verhandlung erfahren, als Inspector Winter bemerkt hatte:
    »Wir können schließlich nicht alle aufregenden Fälle bekommen wie die Beamten drüben im Bezirkshauptquartier mit ihrem Bombenkommando und den Sondereinsatzkräften! Nur ein ganz normaler Unfall mit Todesfolge, weiter nichts, genau wie ich es mir von Anfang an dachte.«
    Auf der anderen Seite vom Tisch nahm Sally einen großen Schluck aus ihrem Glas.
    »All das macht mich noch zur Trinkerin«, resümierte sie.

    »Prima!«, meinte Meredith und füllte Sallys Glas erneut bis zum Rand.
    »Jedenfalls sind Austin und ich noch am gleichen Nachmittag zum Cottage von Bodicote gefahren«, fuhr Sally fort.
    »Offen gestanden, auch ich wollte, dass es endlich vorbei ist, damit wir die Schlüssel zurückgeben konnten, und fertig! Gleichzeitig kann ich nicht sagen, dass ich mich gedrängt hätte, in das Cottage von Bodicote zu gehen. Nicht, wenn ich eine andere Wahl gehabt hätte. Andererseits war er mein Nachbar, und ich war auf dem Weg nach Hause, also war es eigentlich ganz bequem. Und Austin war bei mir, um die Schätzungen vorzunehmen.«
    Die Suttons hatten die Ziegen abgeholt. Sally vermisste die Tiere mehr, als sie je für möglich gehalten hätte. Liam war höchst erfreut, dass er endlich von ihrer manchmal geruchsintensiven und lauten und stets zerstörerischen Gegenwart befreit war. Doch Sally vermisste ihre klugen Gesichter, wenn sie über die Hecke spähten, und ganz besonders Jasper mit seinem ewigen Schalk in den blass-blauen Augen.
    Bodicotes Cottage erweckte den Eindruck eines verlassenen Heims. Kein Rauch stieg aus dem Schornstein in die kalte klare Luft. Ein leeres, verlorenes Gefühl hüllte es ein. Sie wurde richtig nervös, während sie sich über den unebenen Pfad dem Haus näherten. Sally fühlte sich wie ein Eindringling, als würde Bodicotes Geist noch immer über dem Haus schweben, bereit, jeden unerwünschten Besucher zu vertreiben.

    »Es ist ungehörig!«, bekräftigte sie gerade Austin gegenüber, der auf seine gleich bleibend präzise Art und Weise, die er bei allem, was er tat, an den Tag legte, den Wagen draußen vor dem Tor abschloss.
    »Er ist noch nicht mal beerdigt. Sind Sie sicher, dass das in Ordnung ist?«

    »Sie ist die Nachlassverwalterin, ich habe es überprüft«, gab Austin zurück. Und Austin überprüfte immer jede Angabe von Dritten.
    »Es gibt die üblichen Formalitäten mit dem Testament als solchem, doch es gibt keinen Grund, warum sie nicht schon jetzt mit der Schätzung der Hinterlassenschaft beginnen sollte. Natürlich kann sie noch nichts verkaufen oder so – das muss warten, bis das Testament für gültig erklärt wurde, doch sie hat das gesetzlich vorgeschriebene Verfahren in Gang gesetzt. Auch dürfen weder wir noch jemand anderes irgendetwas aus dem Cottage entfernen. Was wir dürfen ist hineingehen und alles ansehen. Es ist vielleicht gar nicht so dumm von Mrs. Sutton, einen unabhängigen Gutachter zu bestellen, insbesondere, wenn mit Streit zu rechnen ist. Auch wenn ich einfach nicht begreife, warum sie

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