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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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sich derartige Sorgen macht. Wir reden hier von einem alten Burschen, der sein ganzes Leben in diesem Dorf verbracht und Ziegen gehalten hat. Er ist kein Großgrundbesitzer mit vielen Morgen Land und einem alten Herrenhaus! Das Cottage ist zwar ganz nett, aber es muss vollständig renoviert werden, und Sie wissen, wie teuer so etwas ist, nachdem Sie mit Ihrem eigenen Haus fertig sind. Das Grundstück ist ziemlich groß, doch der Bauboom ist zu Ende und ich bezweifle, dass ein Gemeinderat eine Planungsgenehmigung für eine Bebauung erteilen würde. Es sei denn, eine neue Autobahn soll hindurchführen …«
    »Bitte nicht!«, bettelte Sally.
    »Ich habe wirklich Probleme genug.«

    »Ich wollte ja nur ein Beispiel nennen. Es gibt keinen derartigen Plan, das ist es, was ich deutlich machen wollte. Das Land ist nichts weiter als ein großer Garten. Idealerweise würde man – würde ich, wenn es mir gehören würde – das Cottage abreißen und ein neues Haus auf das Grundstück setzen. Aber das Cottage ist erstens nun mal kein frei stehendes Haus, sondern mit Ihrem verbunden, und zweitens steht es wahrscheinlich auf der Denkmalschutzliste, habe ich nicht Recht?«
    Sally nickte.
    »Ja. Wir hatten gewaltige Probleme mit einer Genehmigung für den Anbau und den Umbau der Küche. Wir mussten fest zusagen, dass wir keine ursprünglichen Balken oder Trennwände herausnehmen und nur Fenster einsetzen würden, die zu den Originalen passen.«

    »Sehen Sie? Was den Inhalt des Cottage angeht – falls die Verwandten von Bodicote glauben, dass sie dort etwas Wertvolles finden, dann machen sie sich gewiss etwas vor. Wir sollen alles schätzen, was mehr wert ist als fünfzig Pfund?« Austin kicherte.
    »Wir sind in weniger als fünf Minuten fertig!«
    »Also schön, Austin, wenn Sie sich da so sicher sind.«
    Er lächelte sie freundlich an.
    »Selbstverständlich bin ich das. Warum auch nicht? Gehen wir rein und sehen zu, dass wir wieder nach draußen kommen, das ist meine Meinung!«
    Sally war der gleichen Meinung und sagte es auch. Austin zuckte die Schultern, während der Wind an Sallys Rock zupfte und mit Austins wallendem Haar spielte.
    »Familien!«, seufzte er.
    »Es gibt nichts Besseres als ein Testament, wenn man Zwietracht und Streit unter seinen Nächsten und Liebsten säen will!« Der Versuch eines Scherzes funktionierte nicht. Sally fühlte sich genauso schlecht wie vorher. Sie reichte Austin den Schlüsselbund. Sie wäre ganz gewiss nicht diejenige, die diese Tür auf schloss! Liam, der mit ihnen zurückgekommen war, hatte sich in ihr eigenes Cottage verzogen. Zurück an sein Buch, wie sie annahm. Sie beneidete ihn um seinen Abstand zu dieser kleinen schmutzigen Angelegenheit. Austin schloss die Vordertür mit einem Yale-Schlüssel auf.
    »Ein neues Schloss!«, beobachtete er.
    »Sieht so aus, als hätte der alte Bursche sich um seine Sicherheit gesorgt!« Er spähte um die Tür herum.
    »Eine neue Türkette hat er auch! Und zwei mächtig dicke Riegel oben und unten. Damit auch wirklich keiner zu ihm durchkommt, wie?«
    »Der arme alte Kerl«, sagte Sally.
    »Ich muss andauernd über ihn nachdenken. Ich wünschte, wir wären freundlicher zu ihm gewesen!« Austin lächelte auf sie herab.
    »Ich bin sicher, Sie waren freundlich zu ihm, meine Liebe. Sie können überhaupt nicht böse zu einem anderen Menschen sein!«
    »Doch, das war ich! Ich hab ihm sogar gesagt, dass ich mir wünschte, er wäre tot! Und jetzt ist er tot! Vor dreihundert Jahren hätte man mich als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt! Es gibt reichlich Gegenden auf der Welt, sogar in Europa, wo die Einheimischen sagen würden, dass ich den bösen Blick habe! Ich fühle mich, als wäre ich persönlich dafür verantwortlich, was mit ihm passiert ist!« Sally schüttelte den Kopf.
    »Ich bin alles andere als erfreut über das alles!«
    »Keine Sorge.« Austin schob die Vordertür weit auf.
    »Es dauert bestimmt nicht lange.«
    »Der Geruch im Haus war grauenhaft, Meredith! Du kannst dir nicht vorstellen, wie es dort gerochen hat! Ich meine, es hat immer schon gestunken, aber nachdem die Fenster und Türen ein paar Tage lang nicht mehr zum Lüften geöffnet worden waren – einfach grauenhaft! Alter Ziegenbrei und alte Stiefel hauptsächlich. Zusammen mit diesem eigenartigen Geruch, den alte Männer hin und wieder verströmen. Aber es war noch etwas anderes. Etwas, das ich nicht einordnen konnte. Ein ledriger Geruch.«
    »Ja«, sagte Alan leise.
    »Ich

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