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Ein Haus für vier Schwestern

Ein Haus für vier Schwestern

Titel: Ein Haus für vier Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgia Bockoven
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gut.«
    Er nickte und schloss die Wagentür hinter ihr. »Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.«
    »Ja, ich Ihnen auch«, antwortete sie automatisch. Zumindest ein besseres, als ich es haben werde, dachte sie.
    Sie wartete, bis er weggefahren war, bevor sie das Dutzend Stufen hinauslief, das zur Haustür führte. Sie zog den Schlüsselbund aus ihrer Handtasche und zögerte, bevor sie ihn ins Schloss steckte.
    Viele Ereignisse im Leben kann man erst im Nachhinein verstehen. Kaum jemand merkt, wenn er sich eindeutig in einer Lage befindet, die sein Dasein unwiderruflich verändern wird. Vielleicht ist es die Hoffnung, die die meisten Menschen vor dieser Erkenntnis bewahrt. Oder die Notwendigkeit, daran zu glauben, dass sie mit einer Krise fertigwerden könnten, ohne alles zu verlieren. Derlei Illusionen waren Rachel fremd. Ihr Leben würde sich in dem Augenblick ändern, in dem sie durch diese Tür ging und Jeff gegenüberstand. Mit dem Vertrauen in ihrer Beziehung wäre es ein für alle Mal vorbei.
    Einen kurzen gramerfüllten Moment lang erwog sie, sich umzudrehen und einfach zu gehen. Aber wohin sollte sie sich wenden und was käme dabei heraus?
    Sie benötigte drei Versuche, bis der Schlüssel im Schloss steckte. Als die Tür endlich offen war, atmete sie tief durch und betrat das Haus. Jeff stand in der Diele.
    »Ich dachte, ich hätte dich gehört.« Er gab ihr einen flüchtigen Kuss. »Du siehst fertig aus. Schlimmen Tag gehabt?«
    Sie legte ihre Handtasche auf den Dielentisch und stellte die Aktenmappe auf den Boden. »Sind die Kinder noch wach?«
    »Da du nicht angerufen hast, bin ich davon ausgegangen, dass du mit Connie ausgehst. Ich habe sie ins Bett gesteckt. Cassidy muss morgen ziemlich früh raus und zu einem Spiel.« Er half ihr aus dem Mantel und hängte ihm auf.
    Rachel beobachtete ihn wie einen Fremden. Mit seinen zweiundvierzig Jahren besaß er immer noch volles, wenn auch grau meliertes Haar und trug einen Schnauzer. Sie hatte ihn schon bei ihrer ersten Begegnung attraktiv gefunden. Verliebt hatte sie sich in ihn jedoch wegen seines regen Geistes, seiner Leidenschaft und seiner Fürsorglichkeit. Und wegen seines Humors. Er war der Einzige, der sie dazu bringen konnte, lauthals zu lachen. Doch nach Gelächter war ihnen beiden schon lang nicht mehr zumute gewesen.
    »Wir müssen reden«, sagte Rachel.
    »Willst du erst etwas essen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Was trinken?«
    »Nein.«
    Er sah sie an. »Hört sich ernst an.«
    Sie hatte sich geschworen, nicht zu heulen. Also blinzelte sie die Tränen weg. Es funktionierte nicht so ganz, sie quollen durch ihre Wimpern und kullerten über ihre Wangen. Sie presste den Mund zusammen und wischte sie weg.
    Jeff stand ein paar Sekunden einfach nur da. »Du weißt Bescheid«, sagte er dann seufzend.
    Sie nickte.
    »Woher?«
    »Connie.«
    »Ich dachte, Connie wäre deine Freundin.«
    »Dachte ich auch. Aber da habe ich mich anscheinend geirrt.«
    »Es tut mir leid.«
    »Was?« Sie forderte ihn heraus.
    »Alles. Was auch immer ich deiner Meinung nach bereuen sollte.«
    »Dafür ist es zu spät, Jeff.«
    Er schob die Hände in die Hosentaschen und betrachtete die Fliesen vor seinen Füßen. »Hat Connie dir auch erzählt, dass es vorbei ist? Seit Monaten schon?«
    Das überraschte sie. »Spielt das eine Rolle?«
    »Ich glaube, das kannst nur du allein entscheiden.«
    Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte sie das Bedürfnis gehabt, einen Menschen zu schlagen. Sie hatte nie verstanden, warum manche das taten. Jetzt wusste sie es. »Wie konntest du so etwas tun?«
    »Du willst einen Grund hören?«
    »Natürlich, klar. Schieb mir die ganze Schuld in die Schuhe. Und dann erklär mir bitte, warum du so blöd sein musstest, dich dabei erwischen zu lassen.«
    Er runzelte die Stirn. »Ich habe mich dafür gehasst, was ich dir … was ich uns angetan habe. Und dich interessiert nur, dass es herausgekommen ist?«
    »Wärst du diskret gewesen, hätte es außer uns beiden niemanden interessiert.« Sie schluchzte auf. »Vielleicht wären wir damit fertiggeworden. So wie die Dinge jetzt liegen, kann ich nicht so einfach zur Tagesordnung übergehen. Niemand hat Respekt vor einem Schwächling. Und wenn man mich nicht respektiert, kann ich meine Arbeit nicht machen. Und wenn ich meine Arbeit nicht machen kann …« Sie kämpfte mit ihren Ängsten, griff nach Strohhalmen. »Dann verlieren wir alles.«
    Das war ein Ablenkungsmanöver. Der wahre Grund würde sie

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