Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
geschlossenen Augen dalag, einen Arm über den Hund gelegt, öffnete er die Fenstertruhe und nahm eine Decke heraus. Als er sie über sie legte, öffnete sie die Augen.
    »Ich schlafe nicht. Ich habe gerade versucht zu meditieren.«
    »Meditieren?«
    »Kalifornien, verstehst du? Jeder, der länger als ein Jahr in Kalifornien lebt, muss wenigstens ein Minimum an Meditations fähigkeiten nachweisen. Leider war ich immer ganz schlecht darin. Ich kann einfach nicht an gar nichts denken. Immer, wenn ich es versuche, füllt etwas die Leere. Und auch jetzt rede ich schon wieder Unsinn.«
    »Ist schon okay.« Er setzte sich auf die Sofakante und drehte den Beutel mit den Erbsen um, damit die kältere Seite auf ihrer Schläfe lag.
    »Ford, er wollte mich wirklich umbringen.« Er sah den Schmerz in ihren Augen, als sie sich aufrichtete. »Das hatte nichts mit großen Sprüngen durch den Wald zu tun, während der wiederbelebte Psychokiller hinter dir her ist. Es hat immer Leute gegeben, die mich nicht gemocht haben. Manchmal sogar meine eigene Mutter. Manche Leute wollten mich auch tatsächlich verletzen. Ich bin einmal mit einem Typen ausgegangen, der mich verprügelt hat. Allerdings nur ein ein ziges Mal«, fügte sie hinzu. »Die Chance hat er nicht ein zweites Mal bekommen. Aber selbst er hat mich nicht gehasst. Er wollte mich nicht töten.
    Ich weiß gar nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich weiß nicht, wie ich das in meinem Leben unterbringen soll.«
    »Das brauchst du auch nicht. Etwas, das so irre und unlogisch ist, brauchst du nicht zu verstehen. Und du hast ihn ja aufgehalten, Cilla.«
    »Ja, mit einem gekonnten Tritt in seine achtzigjährigen Eier. Ich war so wütend , Ford, dass ich nicht klar denken konnte. Statt im Truck zu bleiben, die Türen zu verriegeln und die Polizei zu rufen, springe ich raus und trete diesem … diesem Wahnsinnigen entgegen, der gerade versucht hat, mich von der Straße zu drängen. Als ob er Angst vor meiner scharfen Zunge hätte! Und als er dann noch angefangen hat, mich zu schubsen, da war es ganz vorbei. Ich hätte doch einfach weglaufen können – er könnte ja mein Großvater sein!«
    »Du läufst nie weg.« Er legte ihr den Finger auf die Lippen, als sie etwas erwidern wollte. »Und ich weiß nicht, ob es mir lieber gewesen wäre, wenn du dich im Truck eingeschlossen und mich angerufen hättest. Vielleicht. Dann hätte ich ihm in die Eier treten können. Aber ich fühle mich irgendwie besser, wenn ich weiß, dass du auf dich selber aufpassen kannst, wenn jemand dir etwas tun will.«
    »Darauf könnte ich gut verzichten.«
    »Ich auch.« Er strich ihr über die Haare, und sie legte den Kopf an seine Schulter. »Ich auch.«
    Und vielleicht hätte er auch noch länger nicht gemerkt, wie sehr er sie liebte. Es hätte einfach so locker weitergehen können. Beiläufig und leicht. Stattdessen war es ihm wie eine Faust in den Magen geschlagen, ein harter, schmerzvoller Schlag, als er gesehen hatte, wie sie am Straßenrand hockte.
    Daran war nichts zu ändern, sagte er sich. Das war ganz schlechtes Timing. Sie brauchte jetzt eine Schulter zum Anlehnen, jemanden, der ihr einen Beutel tiefgefrorene Erbsen zum Kühlen und ein ruhiges Plätzchen zum … Meditieren gab.
    »Wie geht es deinem Kopf?«
    »Es ist merkwürdig, aber er fühlt sich so an, als wäre er gegen ein Fenster geknallt.«
    »Willst du ein Aspirin nehmen?«
    »Ja. Und ich möchte mich gerne in deinen Whirlpool legen. Ich bin völlig steif und verspannt. Es hat mich ganz schön herumgewirbelt.«
    Er musste sich zusammenreißen, um sie nicht zu sehr an sich zu drücken. »Ich bringe dich hinunter.«
    »Danke.« Sie streifte seinen Hals mit den Lippen. »Danke vor allem dafür, dass du mir hilfst, ruhig zu bleiben. Und du auch«, sagte sie und küsste Spock.
    »Gehört alles zu unserem Post-Trauma-Service hier im Hause Sawyer.«
    Er half ihr nach unten, klappte den Deckel des Whirlpools zurück und stellte die Düsen ein, während sie aus ihrer Bluse schlüpfte. »Willst du den iPod?«
    »Nein, danke. Vielleicht versuche ich es noch einmal mit Meditation.« Sie zuckte zusammen, als sie nach hinten griff, um ihren Büstenhalter zu öffnen. »Definitiv steif und verspannt.«
    »Lass mich mal. Ich habe Erfahrung mit diesen Vorrichtungen.«
    Lächelnd ließ sie ihre Arme sinken, als er hinter sie trat.
    Wut stieg in ihm auf, blinde, heiße Wut. Ihre Schulterblätter waren voller blauer Flecken, ebenso wie ihr linker Oberarm, und

Weitere Kostenlose Bücher