Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
über ihre Schulter verlief ein roter Striemen wie eine Verbrennung.
    »Hast du Probleme mit dem Verschluss?«, fragte Cilla.
    »Nein.« Erstaunlich, wie ruhig seine Stimme klang. Wie nüch tern. »Du hast hier ein paar blaue Flecken.«
    »Ja, das spüre ich. Das kommt wahrscheinlich daher, dass er mich gegen den Truck gestoßen hat.« Sie zog scharf die Luft ein, als sie mit den Fingern über ihre Schulter und ihre Brust fuhr. »Das ist eine Abschürfung vom Gurt. Mist. Na ja, besser als die Alternative.«
    »Verdammte Scheiße.« Er sagte es leise, aber sie drehte sich um und blickte ihn fragend an.
    »Ford.«
    »Verdammte Scheiße«, wiederholte er lauter. »Du musst dir deine Ruhe und deine Zen-Gelassenheit woanders holen, weil ich dazu im Moment nicht in der Lage bin. Verdammt noch mal! Verdammt noch mal! Dieser Hurensohn ist auf dich losgegangen! Du bist blau und grün am Körper, und er hat dir das angetan. Hast du deinen Truck gesehen? Hast du gesehen, was er getan hat? Er hat dich verletzt!«
    Sie blickte ihn stumm an. Im Gegensatz zu der Wut in seiner Stimme waren seine Hände erstaunlich sanft, als er den Haken an ihrer Hose öffnete und sich vor sie hockte, um sie herunterzuziehen.
    »Dein Truck ist Schrott, und wenn du nicht auf ihn losgegangen wärst, ginge es dir jetzt genauso. Die ganze Straße war ja voller Schleuderspuren.« Er zog ihr die Schuhe und die Strümpfe aus und hob erst den einen, dann den anderen Fuß, um ihr das Höschen auszuziehen.
    »Besser als die Alternative? Besser wird es erst, wenn ich dem wahnsinnigen, mordlustigen alten Bastard die Zähne einschlage. Dann wird es besser.« Er drehte sie um und öffnete ihren Büstenhalter.
    Er hob sie hoch und setzte sie in das sprudelnde Wasser.
    »Ich hole dir schnell ein Aspirin und deinen Morgenmantel.«
    Als er gegangen war, stieß Cilla die Luft aus. Wow, dachte sie.
    Die fünfzehn Minuten im heißen Wasser mit den pulsierenden Strahlen aus den Düsen brachten ihr mehr als jede Meditation. Und es half auch beträchtlich, an Fords wütendes Gesicht zu denken.
    Als sie schließlich vorsichtig aus der Wanne stieg, ging es ihr besser. Sie wickelte sich gerade in ein Handtuch, als Ford wieder herunterkam.
    »Ich mache das schon«, sagte er und klappte den Deckel über die Wanne. »Hier.«
    Er reichte ihr die Tabletten und ein Glas Wasser und half ihr dann in den weißen Frotteebademantel, den sie bei ihm deponiert hatte.
    »Tut mir leid wegen eben. Du brauchst nicht noch die Tiraden eines weiteren Verrückten.«
    »Da irrst du dich. Du hast mir geholfen, hast mir genau das gegeben, was ich brauchte, indem du ruhig geblieben bist, als ich völlig aufgewühlt war. Dadurch hast du auch mich beruhigt. Du hast mir die magischen Erbsen gegeben, und ich durfte mich bei dir anlehnen. Das ist mir bisher nur bei ganz wenigen Menschen in meinem Leben so gegangen.«
    Sie legte ihre Hände auf seine Brust, auf jede Seite seines Herzens. »Und als ich das Schlimmste überstanden hatte, hast du mir etwas anderes gegeben. Wut und blinden Rachedurst. Es hilft, wenn du weißt, dass jemand mit dir fühlt. Es ist wirklich kein Wunder, dass ich mich in dich verliebt habe.«
    »Ich liebe dich so sehr, Cilla.«
    »Oh.« Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. »Oh, Ford.«
    »Vielleicht ist es ein schlechter Zeitpunkt, aber das ändert nichts daran. Ich habe es nicht drauf angelegt. Es geht nicht nur darum, in welchem Bett wir schlafen und wer morgens wen nach Hause bringt. Das hatte ich zuerst gedacht, aber ich habe mich geirrt.«
    »Ford …«
    »Ich bin noch nicht fertig. Als diese Frau – Lori – anrief, hat sie mir gleich gesagt, dass es dir gut geht. Aber sie brauchte nur Unfall zu sagen, und mein Herz blieb stehen. Bis zu diesem Moment habe ich nicht gewusst, was Angst ist.«
    Seine Gefühle standen ihm ins Gesicht geschrieben. So starke Gefühle, dachte Cilla.
    »Und dann kam ich dort an, und du hast am Straßenrand gesessen. Ganz bleich. Zuerst empfand ich nur Erleichterung. Wellen der Erleichterung. Da ist sie. Ich habe sie nicht verloren. Und gleichzeitig schlug der Blitz ein, Cilla. Da ist sie. Und ich wusste, ich liebe dich.«
    Es war ein Tag voller Schocks und Schrecken gewesen, dachte Cilla. Und voller großer Momente. Laut sagte sie: »Du bist so stabil, Ford, und ich bin so durcheinander. Ich schwanke zwischen Freude und Entsetzen, weil jemand wie du mir sagt, dass er mich liebt. Und es ernst meint. Und das ist kompliziert, weil auch ich so starke

Weitere Kostenlose Bücher