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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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…«
    »Nein, natürlich nicht, du hast ja viel zu viel um die Ohren. Cilla, ich mache die Suppe rasch warm. Meine Hühnersuppe ist für alles Mögliche gut. Für Erkältung, Grippe, blaue Flecken, Liebeskummer und Regentage. Ford, hol mal eine Vase für die Blumen. Nichts heitert einen so auf wie ein Strauß Sonnenblumen.«
    Patty hielt die Blumen umklammert und brach in Tränen aus.
    »Na, na.« Penny legte den Arm um Patty. »Komm, Süße, komm mit mir. Wir machen uns jetzt nützlich, und dann geht es dir gleich besser.«
    »Hast du ihr armes Gesicht gesehen?«, schluchzte Patty, als Penny sie in die Küche führte.
    »Sie hat sich so aufgeregt.« Angie setzte sich neben Cilla und nahm ihre Hand.
    »Ich weiß. Es ist okay.«
    »Nein, nichts ist okay.« Gavin, der aus dem Fenster geschaut hatte, drehte sich um. »Ich hätte die Sache mit Hennessy schon vor Jahren bereinigen sollen. Stattdessen bin ich ihm einfach aus dem Weg gegangen. Ich habe weggeschaut, weil es mir lästig war. Es war unangenehm. Und Patty und Angie hat er ja auch nie etwas getan. Aber ich habe mich auch noch zurückgehalten, als er dich angegriffen hat.«
    »Wenn du ihn konfrontiert hättest, hätte das auch nichts genützt.«
    »Dann käme ich mir wenigstens als Vater nicht wie ein Versager vor.«
    »Du bist nicht …«
    »Angie«, unterbrach Gavin Cilla, »würdest du bitte deiner Mutter und Mrs. Sawyer helfen?«
    »Ja, klar.«
    »Ford? Würdest du uns bitte allein lassen?«
    Ford nickte und ging ebenfalls aus dem Zimmer.
    Cilla krampfte sich der Magen zusammen. »Ich weiß, du bist aufgebracht. Das sind wir alle«, begann sie.
    »Ich habe dich bei ihr gelassen. Ich habe dich bei Dilly gelassen und bin gegangen.«
    Cilla blickte ihn an und stellte endlich die Frage, die sie sich nie zu stellen gewagt hatte. »Warum?«
    »Ich habe mir eingeredet, es wäre besser für dich. Ich habe es sogar geglaubt. Ich sagte mir, dort wäre dein Zuhause, und bei deiner Mutter könntest du alles das tun, was dich glück lich macht. Es würde dir Vorteile bringen. Ich war nicht glücklich dort, und es brachte unsere schlimmsten Seiten zum Vorschein, wenn deine Mutter und ich miteinander stritten. Wenn wir um dich stritten. Ich fühlte mich … frei, als ich wieder hierherkam.«
    »Ich war erst ein Jahr alt, als du auszogst, und noch nicht ein mal drei, als du weggingst.«
    »Wir konnten damals keine zwei Sätze miteinander wechseln, ohne dass es eskalierte. Als ein paar tausend Kilometer zwischen uns lagen, war es ein bisschen besser. Zuerst kam ich alle vier bis acht Wochen, um dich zu besuchen … dann seltener, weil du damals schon als Schauspielerin gearbeitet hast. Es war leicht, mir einzureden, dass du ein erfülltes Leben führtest, dass es unklug wäre, wenn du in den Sommerferien zu mir kommen würdest, weil du dann besser Werbeauftritte wahrnehmen könntest.«
    »Und du hast dir hier ein Leben aufgebaut.«
    »Ja, ich habe noch einmal neu angefangen, mich in Patty verliebt.« Er blickte auf seine Hände. »Du warst kaum real für mich, ein schönes kleines Mädchen, das ich ein paar Mal im Jahr besuchte. Ich konnte mir immer noch sagen, dass ich meine Pflicht tat – ich schickte regelmäßig den Unterhaltsscheck, rief an deinem Geburtstag oder an Weihnachten an, schickte Geschenke. Auch wenn ich wusste, dass es eine Lüge war, konnte ich es mir vormachen. Ich hatte ja Angie hier. Sie brauchte mich und du nicht.«
    »Doch, ich brauchte dich.« Cilla traten Tränen in die Augen. »Ich brauchte dich.«
    »Ich weiß. Und ich werde es nie wiedergutmachen können.« Seine Stimme klang gepresst. »Ich wollte ein ruhiges Leben führen, Cilla. Und ich habe dich dafür geopfert. Bis ich das begriffen hatte, warst du erwachsen.«
    »Hast du mich denn jemals geliebt?«
    Er drückte die Finger an die Augen, als ob sie brannten, dann ließ er die Hände sinken und trat zu ihr, um sich neben sie zu setzen. »Ich war im Kreißsaal, als du geboren wurdest. Sie legten dich mir in die Arme, und ich liebte dich. Es war fast schon eine Art Ehrfurcht. Ich weiß noch, einmal, als du schon ein paar Wochen zu Hause warst. Ich hatte früh einen Anruf bekommen und hörte dich schreien. Das Kindermädchen hatte dich gefüttert, aber du warst immer noch unruhig. Ich nahm dich auf den Arm und setzte mich mit dir in den Schaukelstuhl. Du hast mir mein Hemd vollgespuckt. Und dann hast du mich angesehen. Hast mir genau in die Augen geschaut. Und ich liebte dich. Ich hätte dich

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