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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Arbeitern am Teich zu, wie sie Wasserrosen teilten und die üppig wuchernden Rohrkolben ausgruben.
    Wenn erst einmal das ökologische Gleichgewicht wiederher gestellt war, dachte sie, konnte sie den Teich sicher selbst pflegen. Allerdings würde sie Hilfe im Garten brauchen, auch wenn sie sich einen Aufsitzrasenmäher gekauft hatte. Es würde ihr bestimmt gefallen, Unkraut zu jäten, Rasen zu mähen, die Blätter im Herbst mit dem Rechen zusammenzukehren, im Winter Schnee zu schaufeln und im Frühjahr neue Blumen zu pflanzen.
    Aber es war unrealistisch zu glauben, dass sie alles – Haus, Teich, Felder und Garten – alleine bewältigen und gleichzeitig noch ein Geschäft führen könnte.
    Auißerdem brauchte sie Unterstützung bei der Anlage des Küchengartens, den sie geplant hatte, zumal sie in diesem Jahr noch nicht damit beginnen konnte. Und sie musste wissen, ob die Felder gepflügt und bepflanzt werden mussten – und womit. Und wer sollte das tun? Noch mehr Hilfe und Rat brauchte sie, wenn sie sich ihren Wunsch nach einem Pferd er füllte. Es müsste geritten, untergebracht, gefüttert und geputzt werden und war wahrscheinlich eine Schnapsidee.
    Aber ... es wäre doch toll, wenn ein paar Pferde auf einer der Wiesen grasen würden? Wäre das nicht Kosten, Zeit und Mühe wert?
    Nächstes Jahr, sagte sie sich. Vielleicht.
    Sie durfte nicht übermütig werden, nur weil es ein paar Tage lang glatt gelaufen war und weil sie so verdammt glücklich war. Zur Realität gehörten tropfende Wasserhähne, Blattläuse und Quecken, verstopfte Abflüsse und widerspenstige Geräte. Damit und mit noch viel mehr würde sie sich den Rest ihres Lebens abfinden müssen.
    Und war das nicht einfach fantastisch?
    Singend bearbeitete sie die alte Walnusszierleiste mit dem Sandstrahler.
    »Ich hatte vergessen, dass deine Stimme so ähnlich klingt wie ihre.«
    Blinzelnd blickte sie auf und lächelte, als Gavin aus der Sonne in den Schatten trat. »Aber ich habe nicht ihre Tiefe oder ihr natürliches Vibrato.«
    »Ich fand, es klang wundervoll, und interessant, dass du in deinem Alter › Blue Skies ‹ singst.«
    »An diesem Ort kann man nur die Klassiker singen. Oder vielleicht liegt das an ihr. Auferdem« – sie zeigte nach oben -»haben wir ja heute blauen Himmel.«
    »Ich bin durch die Vordertür gekommen und habe das fertige Produkt gesehen.« Er tippte auf die Fuißleiste. »Das war auch etwas, was ich vergessen hatte. Vielleicht habe ich sie auch früher nur nie bemerkt, wenn ich hierhingekommen bin. Sie sind wunderschön. Wirklich schön.«
    »Es macht mich glücklich. Deshalb habe ich auch gesungen. Ich habe mich schon gefragt, wann du wieder vorbeikommst, damit ich dich dazu überreden kann, wieder zum Pinsel zu greifen.«
    »Zeig mir die Wände und die Farben.«
    »Ich habe ein Schlafzimmer, das nur noch auf einen doppelten Anstrich mit Spiced Cognac wartet.« Sie wies auf die Zeitung, die ihr Vater dabeihatte. »Wir stellen Abdeckmaterial zur Verfügung. Du brauchst nicht deine eigenen Sachen mitzubringen.« Als er nicht lächelte, krampfte sich ihr der Magen leicht zusammen. »Ist was?«
    »Ich habe von der Medien-Invasion und dem Besuch deiner Mutter vor ein paar Tagen gehört. Es wird darüber berichtet – im Fernsehen, in den Zeitungen.«
    »Ja, ein bisschen habe ich auch schon gesehen. Ich weiß, sie haben auch deinen Namen ins Spiel gebracht, und …«
    Er unterbrach sie mit einer Handbewegung. »Das ist nicht wichtig. Cilla, ich war mir nicht sicher, ob ich dir das hier zeigen sollte, habe mir aber gedacht, dass du es über kurz oder lang wahrscheinlich sowieso zu sehen bekommst, also ist es vielleicht besser, du erfährst es von mir. Patty war heute früh im Supermarkt, und das hier lag an der Kasse.«
    »Die Boulevardpresse.« Sie nickte und zog ihre Arbeitshandschuhe aus. »Ich wusste, dass sie jeden Tag zuschlagen würden. Keine Sorge, daran bin ich gewöhnt.« Sie griff nach den Zeitungen.
    Die Schlagzeilen sprangen sie an. Das war in der Boulevardpresse immer so, aber wenn der eigene Name da stand, schien es noch intensiver.
    JANET HARDYS GEIST VERFOLGT IHRE ENKELIN! EHE-MALIGE HOLLYWOOD-PRINZESSIN BEINAHE TÖDLICH VERUNGLÜCKT! BEDELIA HARDY EILT NACH DEM AN-GRIFF EINES WAHNSINNIGEN AN DIE SEITE IHRER TOCHTER! IST LITTLE KATIE DIE REINKARNATION VON JANET HARDY?
    Die Bilder waren noch schlimmer, körnig und unscharf. Auf der ersten Seite war ein Bild von Cilla, auf dem deutlich ihre Gesichtsprellungen zu sehen

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