Ein Haus zum Traumen
Welt. Bei ihr heißt es immer nur, wie du mir, so ich dir. Ich wusste nicht, wie ungeliebt sie sich am Ende fühlte. Sie hatte immer das Gefühl, hinter ihrem Bruder im Herzen ihrer Mutter zurückstehen zu müssen. Und ich bin mir nicht sicher, ob sie nicht sogar recht hat. Und ja, klar, heute hat sie etwas getan, von dem sie wusste, dass ich es nicht wollte, und sie rechtfertigt das nicht nur damit, dass es zu ihrem Vorteil ist, sondern sie ist auch noch davon überzeugt, dass es für mich das Beste ist. Das ist ein großes Talent von ihr.«
»Sie wird eine interessante Schwiegermutter sein.«
»Bestimmt.« Panik stieg in Cilla auf. »Sag so was nicht.«
»War nur so ein Gedanke«, sagte er und setzte die Coke-Flasche an die Lippen. »Es hat ja keine Eile.«
»Ford, du musst verstehen …«
»Cilla, Entschuldigung«, sagte Matt und trat auf sie zu. »Der Fußboden für den zweiten Stock ist geliefert worden. Ich dachte, Sie wollten ihn sich vielleicht vorher einmal anschauen, bevor wir ihn hochbringen.«
»Ja, ja, gerne. Ich komme sofort.«
»Der Fußboden wird schon gemacht?«, fragte Ford.
»Er muss vor dem Einbau ein paar Tage lang an Ort und Stelle gelagert werden. Da wir dort oben Schränke einbauen, muss der Fußboden … Ach, ist egal.«
»Okay. Wenn meine Dienste nicht mehr gebraucht werden, gehe ich mal rüber, um vielleicht noch ein wenig von meinem Arbeitstag zu retten.«
»Gut. Gut«, wiederholte sie nervös.
»Oh, ich habe übrigens die Fotos für dich gescannt. Erinnere mich daran, dass ich sie dir gebe.«
»O Gott, die hatte ich ganz vergessen. Ich muss mich noch bei deinem Großvater bedanken.«
»Ich glaube, er hat es als ausreichenden Dank empfunden, dich nur mit einem Handtuch bekleidet zu sehen.«
»Na, danke, dass du mich daran erinnerst.« Sie traten vors Haus, wo gerade der Lieferwagen langsam rückwärts die Einfahrt herunterfuhr. »Blödmann!«
»Ich überlasse dich jetzt dem Zauber deiner Holzdielen.« Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie. »Wir warten auf dich.«
Und das würden sie tun, dachte sie. Er und sein seltsamer kleiner Hund würden genau das tun. Es war wundervoll und erschreckend zugleich.
Ford schloss sich vier Stunden lang in seinem Atelier ein. Es lief großartig. Trotz aller Ablenkungen – sexy Nachbarin, Einbrüche, ein neuer Freund im Krankenhaus, Sorgen um die sexy Nachbarin und sich in sie verlieben – ging ihm die Arbeit hervorragend von der Hand.
Ihm ging durch den Kopf, dass Brid wahrscheinlich zur gleichen Zeit fertig sein würde wie Cillas Haus. Das Schicksal meinte es gut mit ihnen. Aber jetzt hatte er genug gearbeitet und sich ein Bier auf der Veranda verdient. Er stand auf und trat einen Schritt zurück, um einen langen, kritischen Blick auf sein Tageswerk zu werfen.
»Du bist verdammt gut, Sawyer. Lass dir von niemandem etwas anderes einreden.«
Als er nach unten lief, blieb er kurz stehen, um aus dem Fenster zu sehen. Keine Reporter in Sicht, stellte er fest. Gut für Cilla. Es stand auch kein Truck mehr da, was wohl bedeutete, dass ihr Arbeitstag auch vorbei war. Er ging in die Küche, um sich ein kaltes Bier zu holen und Spock, der im Garten herumrannte, auf die Veranda zu locken, damit sie dort auf Cilla warten konnten.
Im Kühlschrank klebte ein Zettel an einer Flasche Bier.
Fertig? Wenn ja, komm zu Chez McGowan. Komm hinten herum.
Ford grinste. »Mache ich gerne.«
Sie saß auf der Schieferterrasse, an einem Teaktisch unter einem hellblauen Sonnenschirm. Drei Kupferkessel mit Pflanzen standen auf den drei Stufen zur Veranda. Mit ihrer Kappe, den ausgestreckten langen Beinen und den Arbeitsstiefeln und den wild wuchernden Rosen hinter sich sah sie entspannt und ungewöhnlich aus.
Sie lächelte, als er sich ihr gegenübersetzte. »Ich sonne mich«, erklärte sie und streichelte Spock.
»Das sehe ich. Wann hast du den bekommen?« Er schnipste mit dem Finger zum Sonnenschirm.
»Er ist heute gekommen, und ich musste ihn unbedingt auf stellen. Danach hat Shanna die Blumenkübel hierhingeschleppt. Ich hatte sie mir gekauft, weil ich glaubte, ich käme irgendwann mal dazu, sie zu bepflanzen. Aber als Shanna den Tisch gesehen hat, ist sie in die Gärtnerei gefah ren, hat die Pflanzen geholt und es selber gemacht, einfach so. Ich muss sie zwar noch mal wegräumen, wenn wir den Außen anstrich machen, aber für den Moment genieße ich den Anblick.«
Sie griff neben sich und holte zwei Flaschen Bier aus einem Eimer
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