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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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den Deckel wieder auf den Farbeimer setzte.
    »Die Fußleisten sind noch nicht dran, die Böden sind noch nicht fertig, aber trotzdem spüre ich ein ekstatisches Prickeln, wenn ich nur hier stehe.«
    Ihr Vater richtete sich auf und schaute sich um. »Ja, ich habe gute Arbeit geleistet.«
    »Du könntest deinen Lebensunterhalt damit verdienen.«
    »Es ist immer gut, noch eine Ausweichmöglichkeit zu haben.«
    »Du hast fast das gesamte Haus angestrichen.« Sie wandte sich zu ihm. »Du hast mir damit unendlich viel Arbeit erspart. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll.«
    »Das reicht schon. Ich habe es gern getan. Es ist schön, dazuzugehören. Teilzuhaben an der Verwandlung. Wir zwei haben viel zu viele Sommer verpasst, und es hat mich glücklich gemacht, dass ich wenigstens diesen mit dir verbringen konnte.«
    Einen Moment lang stand Cilla nur da und sah ihn an, ihren gut aussehenden Vater. Dann tat sie etwas, was sie noch nie getan hatte. Sie ging zu ihm, schlang ihre Arme um ihn und drückte ihre Wange an seine. »Mich macht es auch glücklich.«
    Er zog sie fest an sich und seufzte leise. »Kannst du dich noch an deinen ersten Tag hier erinnern? Ich kam an die Hintertür, wir haben uns auf die durchgetretenen Stufen der Veranda gesetzt und du hast dein Mittagessen mit mir geteilt.«
    »Ja, ich erinnere mich.«
    »Damals hätte ich nie gedacht, dass wir so weit kommen. Es war zu viel Zeit vergangen, ich hatte dich zu sehr vernachlässigt.« Er trat ein wenig zurück, und sie sah überrascht, dass seine Augen feucht waren. »Du hast dem Haus eine Chance gegeben und mir auch. Jetzt stehe ich hier mit meiner Tochter. Ich bin so stolz auf dich, Cilla.«
    Tränen traten ihr in die Augen, und sie drückte ihr Gesicht an seine Schulter. »Dass du stolz auf mich bist, hast du mir auch nach dem Konzert in D. C. gesagt, und einmal, früher, als du zum Set von Family kamst und mir bei den Dreharbeiten zugeschaut hast. Aber heute glaube ich es dir zum ersten Mal.«
    Sie drückte ihn noch einmal und löste sich dann von ihm.
    »Wahrscheinlich lernen wir uns über den Innenanstrich besser kennen.«
    »Warum sollte es damit aufhören? Was hältst du davon, wenn wir mal einen Blick auf die Außenfassade werfen?«
    »Du kannst nicht das gesamte Haus streichen. Die Zimmer, das ist eine Sache.«
    Gavin blickte sich prüfend im Zimmer um. »Ich glaube, die Aufnahmeprüfung habe ich doch bestanden.«
    »Für innen. Es ist ein zweistöckiges Haus. Ein echt großes, zweistöckiges Haus. Um es anzustreichen, muss man auf einem Gerüst stehen und auf wirklich hohen Leitern.«
    »Ich habe nie ein Double für meine Stunts gebraucht.« Er lachte, als sie die Augen verdrehte. »Na ja, vielleicht stimmt das nicht ganz, und vielleicht ist es auch schon lange her, aber ich habe einen hervorragenden Gleichgewichtssinn.«
    Sie versuchte es mit Einschüchterung. »Du müsstest in der Affenhitze im August auf einem hohen Gerüst und auf Leitern stehen.«
    »Mir machst du keine Angst.«
    »Aber ein Mann alleine kann das nicht.«
    »Da hast du recht. Ich brauche definitiv Hilfe. Welche Farbe hat dir vorgeschwebt?«
    Cilla fühlte sich überfahren. »Hör mal, die alte Farbe muss erst einmal abgekratzt werden, und …«
    »Details, Details. Wir schauen es uns mal an. Möchtest du es bis zum Labor Day gestrichen haben oder nicht?«
    »Labor Day? Vor Mitte September ist es nicht geplant. Bis dahin ist es hoffentlich ein bisschen kühler. Die Maler, die die Scheune angestrichen haben …«
    »Mit denen könnte ich ja arbeiten.«
    Verblüfft stemmte Cilla die Hände in die Hüften. »Also, ich will dich ja nicht beleidigen, aber ich habe geglaubt, du wärst eher ein Amateur.«
    Nachsichtig tätschelte er ihr die Wange. »Du beleidigst mich nicht. Was ist mit den Veranden?«
    Sie blies die Backen auf und stieß die Luft aus. Er hörte einfach nicht auf. Ihre Argumente ignorierte er völlig. »Okay, wir sehen uns die Farbmuster an. Und wenn ich mich entschieden habe, kannst du die Fensterläden und die Veranden streichen. Aber du wirst nicht auf dem Gerüst herumturnen oder irgendwelche Ausziehleitern hinaufklettern.«
    Er lächelte sie nur an, legte ihr den Arm um die Schultern, wie er es immer bei Angie machte, und ging mit ihr nach unten.
    Obwohl es nicht auf ihrer Liste stand und sie eigentlich nach oben in ihr Büro gehen und sich anschauen wollte, wie weit der Fußboden war und ob Stan die Fliesen fertig verlegt hatte, öffnete sie die Töpfe

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