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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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mit der Außenfarbe. »Mit diesem Blau könnte es hinhauen. Das Grau darin macht es leichter, und wenn man es weiß absetzt, wirkt es besser.« Sie trug etwas Farbe auf Holz auf.
    »Es fällt auf jeden Fall auf.«
    »Ganz traditionell wäre es mit dieser Farbe, wieder mit weißem Rand oder vielleicht auch einem Cremeton. Cremefarben ist vielleicht besser. Weicher.«
    »Hübsch und unauffällig.«
    »Oder ich nehme dieses hellere Blau, wobei der graue Unterton es warm macht. Ein gebrochenes Weiß hebt sich bestimmt schön davon ab.«
    »Ehrwürdig, aber warm und einladend.«
    Sie trat einen Schritt zurück und legte nachdenklich den Kopf schräg. »Ich hatte auch an Gelb gedacht. Etwas Fröhliches, aber trotzdem sanft, dass es nicht so hervorknallt. Ach, vielleicht sollte ich noch etwas warten.« Sie kaute auf ihrer Unterlippe. »Bis …«
    »Du hast bei allem, was mit diesem Haus und diesem Garten zu tun hat, Entscheidungen getroffen. Warum tust du dich mit dem äußeren Erscheinungsbild so schwer?«
    »Das sieht ja jeder. Jedes Mal, wenn jemand auf der Straße vorbeifährt. Viele fahren langsamer oder halten an, um darauf zu zeigen und zu sagen: ›Das ist Janet Hardys Haus.‹« Cilla legte den Pinsel beiseite und wischte sich die Hände an ihrer Arbeitshose ab. »Es ist zwar nur Farbe, aber es spielt doch eine Rolle, was die Leute sehen, wenn sie auf der Straße vorbeifahren und an sie denken.«
    Er legte ihr die Hand auf die Schulter. »Was sollten sie denn deiner Meinung nach sehen, wenn sie hier vorbeifahren?«
    »Dass sie ein echter Mensch war und nicht nur ein Bild aus einem alten Film oder eine Stimme auf einer CD oder einer alten Schallplatte. Sie war eine reale Person, die fühlte und aß, lachte und arbeitete. Die ihr Leben liebte. Und sie war glücklich hier, zumindest eine Zeitlang. So glücklich, dass sie an der Farm festhielt. Sie hielt daran fest, so dass ich hierherkommen konnte, um hier zu leben.«
    Sie lachte verlegen. »Ich erwarte eine ganze Menge von einem bisschen Farbe. Du lieber Himmel, ich sollte wahrscheinlich am besten wieder in Therapie gehen.«
    »Hör auf.« Er schüttelte sie ein wenig. »Natürlich spielt es eine Rolle. Leute machen sich über Farbgebung aus viel banaleren Gründen Gedanken. Dieses Haus, dieses Land hat ihr gehört. Sie hat es sich selber ausgesucht, und es hat ihr etwas bedeutet. Jetzt gehört es dir. Es spielt natürlich eine Rolle.«
    »Es war in gewisser Weise auch deins. Das vergesse ich nicht, und ich finde, es ist jetzt wichtiger als am Anfang. Such du die Farbe aus.«
    Er ließ seine Hand sinken und wich ein wenig zurück. »Cilla.«
    »Bitte. Ich möchte wirklich, dass du die Farbe aussuchst. Es soll eine McGowan-Wahl sein. Die meisten Leute, die hier vorbeifahren, werden an sie denken, aber wenn ich über das Grundstück gehe oder nach einem langen Tag nach Hause komme, werde ich an sie und an dich denken. Such du die Farbe aus, Dad.«
    »Das warme Blau.«
    Sie hakte sich bei ihm ein und betrachtete die frische Farbe über der alten, die abblätterte. »Ich glaube, es wird perfekt aus sehen.«
    Als Ford am Spätnachmittag herüberkam, kratzte Gavin gerade die alte Farbe an der Front des Hauses ab.
    »Wie läuft es, Mr. McGowan?«
    »Langsam, aber stetig. Cilla ist irgendwo drinnen.«
    »Ich habe gerade ein Haus gekauft.«
    »Ach, tatsächlich?« Gavin hielt inne und runzelte die Stirn. »Ziehen Sie um?«
    »Nein, nein. Ich habe diesen verseuchten Schuppen gekauft, den Cilla behauptet renovieren zu können. Der Verkäufer hat mein Angebot gerade akzeptiert. Mir ist ein bisschen übel, ich weiß nur nicht, ob es daran liegt, dass ich aufgeregt bin oder weil sich auf einmal ein riesiges Loch unter meinen Füßen auftut, in das all mein Geld geht. Ich muss jetzt doppelte Hypothekenzinsen bezahlen. Ich glaube, ich muss mich setzen.«
    »Nehmen Sie hier den Spachtel und helfen Sie mir ein bisschen. Es wird Sie beruhigen.«
    Ford beäugte den Spachtel misstrauisch. »Werkzeuge und ich haben schon seit Langem ein Abkommen getroffen. Wir hal ten uns zum Wohle der Menschheit voneinander fern.«
    »Es ist ein Spachtel, Ford, keine Kettensäge. Sie kratzen doch im Winter auch das Eis von Ihrer Windschutzscheibe, oder?«
    »Wenn es sein muss. Eigentlich bleibe ich lieber zu Hause, bis es taut.« Aber er griff gehorsam nach dem Spachtel und versuchte, Farbe von der Hauswand zu kratzen. »Ich muss doppelte Hypothekenzinsen bezahlen, und ich werde schon

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