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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Ihrer Arbeit. Im Gegenteil. Warum, in Gottes Namen, hätte ich Ihnen sonst den Auftrag gegeben, auch meine Küche zu fliesen?«
    »Das müssen Sie mir schon erklären.«
    »Das kann ich aber nicht.« Cilla erhob ebenfalls die Stimme. »Um wie viel Uhr soll ich denn diesen Anruf gemacht haben?«
    »Gegen zehn Uhr gestern Abend, das wissen Sie verdammt gut. Ich bin um halb elf nach Hause gekommen, und sie liegt da, aufgeregt und zitternd, weil Sie sie wie eine Irre angeschrien haben.«
    »Haben Sie mich jemals wie eine Irre schreien hören? Gestern Abend um zehn war ich bei Ford und bin vor dem Fernseher eingeschlafen. Fragen Sie ihn doch. Himmel, Stan, Sie arbeiten jetzt seit Monaten schon hier. Sie sollten doch wissen, dass ich so etwas nicht tue.«
    »Sie hat aber gesagt, Sie wären es gewesen. Cilla McGowan.« Verwirrt blickte er sie an. »Sie haben zu Kay gesagt, sie sei ein blöder Bauerntrampel, wie die meisten Leute hier. Ich könnte überhaupt nicht Fliesen legen, und Sie würden dafür sorgen, dass alle das erfahren. Wenn ich meinen Job verlöre, dann hätte ich das nur meiner Faulheit zuzuschreiben. Und Sie würden mich wegen der schlechten Arbeit, die ich bei Ihnen gemacht hätte, gerichtlich belangen.«
    »Wenn Ihre Frau ein Bauerntrampel ist, dann bin ich es auch, schließlich lebe ich hier. Und ich schließe keine Verträge mit Handwerkern, die schlechte Arbeit leisten. Ich habe Sie sogar erst letzte Woche meiner Stiefmutter empfohlen, falls sie meinen Vater überreden kann, das große Badezimmer renovieren zu lassen.« Cilla war völlig außer Atem. »Warum zum Teufel sollte ich das tun, Stan, wenn ich der Meinung wäre, Sie würden schlechte Arbeit leisten?«
    »Sie hat es doch nicht einfach erfunden.«
    »Okay.« Cilla holte tief Luft. »Okay. Ist sie denn sicher, dass die Anruferin meinen Namen gesagt hat?«
    »Cilla McGowan, und dann sagte Kay, Sie … jemand anderer«, korrigierte er sich, anscheinend bereit, Cilla Glauben zu schenken, »sagte: ›Wissen Sie, wer ich bin?‹, auf diese zickige Art, die Leute so an sich haben, wenn sie sich für wichtig halten. Und dann hat sie einfach losgelegt. Ich habe fast eine Stunde gebraucht, um meine Frau zu beruhigen, als ich vom Baseball nach Hause kam. Sie musste sogar eine Schlaftablette nehmen, so sehr hat sie sich aufgeregt.«
    »Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass jemand meinen Namen benutzt hat, um Ihre Frau aufzuregen. Ich weiß nicht warum …« Sie hatte einen Kloß im Hals. »Der Holzhändler hat gesagt, ich hätte angerufen und meine Bestellung geändert. Von Walnuss zu Eiche. Aber das stimmte gar nicht. Ich dachte, es wäre nur eine Verwechslung gewesen, aber vielleicht war es das gar nicht. Vielleicht erlaubt sich jemand einen üblen Scherz mit mir.«
    Stan steckte die Hände in die Taschen und überlegte. Dann zog er sie wieder heraus. »Sie haben gar nicht angerufen.«
    »Nein, Stan. Ich versuche, mir hier ein Geschäft aufzubauen. Ich möchte gute Beziehungen zu Handwerkern und Dienstleistern haben. Als bei dem Einbruch meine Badezimmer zerstört wurden, haben Sie mich dazwischengeschoben, um alles zu reparieren, und ich weiß, dass Sie es zu einem Sonderpreis gemacht haben.«
    »Sie hatten ein Problem. Und ich war schließlich stolz auf meine Arbeit und wollte es wieder in Ordnung bringen.«
    »Ich weiß nicht, wie ich das mit Ihrer Frau wiedergutmachen soll. Ich könnte mit ihr sprechen, versuchen, es zu erklären.«
    »Überlassen Sie das besser mir.« Er stieß die Luft aus. »Tut mir leid, dass ich auf Sie losgegangen bin.«
    »Ich hätte es an Ihrer Stelle nicht anders gemacht.« »Wer macht denn so etwas? Macht Sie schlecht und regt Kay auf?«
    »Ich weiß nicht.« Cilla dachte an Mrs. Hennessy. Ihr Mann war jetzt für zwei Jahre in einer psychiatrischen Klinik. »Aber ich hoffe, ich kriege es heraus, bevor es noch einmal passiert.«
    »Ich fahre mal rasch nach Hause und kläre das mit Kay.« »Okay. Sie kommen aber am Donnerstag, oder?« Er lächelte verlegen. »Ja. Äh, falls Sie mich zu Hause anrufen müssen, sollten wir vielleicht ein Codewort oder so vereinbaren.«
    »Ja, das ist eine gute Idee.«
    Cilla stand im Schatten ihrer Scheune. Die bearbeiteten Fußleisten lehnten an der Wand, lagen zum Trocknen über den Sägeböcken. Sie fragte sich, wie oft sie wohl noch für die Verbrechen, Sünden und Fehler der anderen bezahlen musste.

26
    C illa betrachtete die frisch gestrichenen Wände im Schlafzimmer, während ihr Vater

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