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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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gegangen ist. Ein Freund. Ein enger Freund. Oder jemand, der später in die gleiche Schule gegangen ist, denselben Lehrer gehabt hat. Und das engt das Feld ja nun wirklich ein.«
    »Ich könnte mal versuchen, über meinen Großvater etwas herauszubekommen. Er und Andrew müssten etwa im gleichen Alter sein. Vielleicht erinnert er sich ja an etwas.«
    Cilla betrachtete ihre platten Reifen. »Ich glaube, das ist eine gute Idee. Wenn du Antworten willst, musst du Fragen stellen. Ich mache mich jetzt an die Arbeit. Und du musst zur Bank.« Sie stieß ihn mit der Schulter an. »Haben wir uns wieder versöhnt?«
    »Nein, dazu müssen wir erst Sex haben.«
    »Ich setze es auf meine Liste.«
    Ford hielt vor dem kleinen Vororthaus. Er hörte das Brummen des Rasenmähers, als er aus dem Auto stieg, deshalb ging er mit Spock ums Haus herum und durch das kleine Tor im Gartenzaun.
    Sein Großvater, in Polohemd, Bermuda-Shorts und Hush Puppies schob den elektrischen Rasenmäher über das kleine Stück Rasen zwischen den Hortensien, den Rosenbüschen und dem Ahorn.
    Vom Tor aus sah Ford, dass ihm der Schweiß unter der Washington-Redskins-Kappe herunterlief. Ford rief ihn und winkte, und als Charlie ihn entdeckte, breitete sich ein Lächeln auf seinem verschwitzten Gesicht aus.
    Er stellte den Rasenmäher ab. »Hallo, mein Junge. Na, Spock!« Er klopfte sich einladend auf die Oberschenkel, damit der Hund hochsprang, um sich den Kopf kraulen zu lassen. »Was macht ihr denn hier?«
    »Wir mähen deinen Rasen fertig. Granddad, es ist viel zu heiß für dich hier draußen.«
    »Ich wollte auch eigentlich schon früher damit fertig sein.«
    »Ich dachte, ein Nachbarsjunge täte das für dich. Das hast du mir jedenfalls immer gesagt.«
    »Ja, darum wollte ich mich auch kümmern.« Charlie verzog eigensinnig das Gesicht. »Aber ich mähe meinen Rasen gerne selber. Noch kann ich auf meinen eigenen Beinen stehen.«
    »Dazu hast du noch reichlich Gelegenheit, aber du brauchst nicht hier draußen zu arbeiten, wenn es so heiß und feucht ist, dass man in seinem eigenen Atem ertrinkt. Ich mähe jetzt zu Ende. Vielleicht kannst du uns ja etwas Kaltes zu trinken holen. Und Spock bräuchte etwas Wasser«, fügte Ford listig hinzu. Darauf würde sein Großvater bestimmt reagieren.
    »Na gut, na gut. Aber stell den Rasenmäher bitte wieder in den Schuppen, wenn du fertig bist. Und pass auf die Rosenbüsche auf. Komm, Spock.«
    Er brauchte kaum zwanzig Minuten, um die Arbeit zu erledigen – wobei sein Großvater ihn wie ein Habicht durch die Fliegentür beobachtete. Offensichtlich hatte er die Klimaanlage drinnen nicht eingeschaltet.
    Als Ford den Rasenmäher ordnungsgemäß verstaut hatte und über die kleine Terrasse ins Haus ging, lief ihm der Schweiß den Rücken hinunter. »Es ist August, Granddad.«
    »Ich weiß, welchen Monat wir haben. Hältst du mich für senil?«
    »Nein, nur für verrückt. Ich kann dir versichern, Air Condition hat nicht der Teufel erfunden.«
    »Es ist nicht heiß genug für die Klimaanlage.«
    »Es ist kochend heiß.«
    »Aber es weht eine nette, kühle Brise.«
    »Ja, aus der Hölle.« Ford ließ sich am Küchentisch nieder und trank den Eistee, den Charlie ihm hingestellt hatte. Spock lag schnarchend unter dem Tisch. Wahrscheinlich war er bei der Hitze ins Koma gefallen, dachte Ford. »Wo ist Grandma?«
    »Deine Tante Ceecee hat sie abgeholt. In der Buchhandlung deiner Mutter findet eine Lesung statt.«
    »Oh, wenn sie hier wäre, bekäme ich bestimmt Plätzchen. Ich weiß genau, dass du Spock welche gegeben hast, bevor er eingeschlafen ist.«
    Charlie schnaubte, stand aber auf, um eine Dose mit dünnen Zitronenplätzchen von der Theke zu holen, wo er sie hingestellt hatte, nachdem er Spock gefüttert hatte. Er schüttete welche auf einen Teller und reichte ihn Ford.
    »Danke. Ich habe ein Haus gekauft.«
    »Du hast doch schon eins.«
    »Ja, aber dieses hier ist eine Investition. Cilla will es renovieren, größere Wunder vollbringen, und dann kann ich es verkaufen und werde ein reicher Mann. Oder ich verliere mein letztes Hemd und muss bei dir und Grandma einziehen und am Hitzschlag sterben. Aber da ich ja gesehen habe, was sie mit ihrem Haus anstellt, baue ich mal auf das Wunder.«
    »Ich habe gehört, dass sie viel verändert hat.«
    »Zum Besseren, glaube ich.«
    »Ich schaue es mir am Labor Day selber an, wenn sie ihr Fest feiert. Deine Großmutter hat sich schon was Neues zum Anziehen gekauft. Es wird komisch

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