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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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sehr. Als sie auf uns zukam, dachte ich zuerst, sie wäre eine ehemalige Freundin von dir.«
    »Mann.« Er wurde rot. »Sie ist Brians Mutter.«
    »Viele Männer stehen auf ältere Frauen. Und sie sieht echt gut aus.«
    »Eine Mutter«, wiederholte Ford. »Brians Mom.«
    Cilla begann zu lächeln, wurde aber wieder angespannt, als Cathy auf sie zukam.
    »Also, Dr. North operiert ihn«, begann Cathy in einem sachlichen Tonfall, der sehr tröstlich war. »Er ist einer der Besten. Da haben Sie echt großes Glück.«
    »Danke.« Cilla atmete auf. »In Ordnung.«
    »Möchten Sie alle medizinischen Fachausdrücke hören?« Cathy hob ihr Notizbuch.
    »Ich … Nein. Nein, ich will es einfach nur wissen.«
    »Er schlägt sich tapfer. Er ist stabil. Es wird aber mindestens noch zwei Stunden dauern. Und sie müssen sich auch um andere Verletzungen kümmern.« Jetzt schlug sie das Buch doch auf. »Zwei gebrochene Rippen. Seine Nase und sein linker Wangenknochen sind gebrochen, und seine Niere ist geprellt. Seine Kopfverletzungen sind jedoch am ernstesten, und daran arbeitet Dr. North. Er ist jung, fit, gesund, und diese Fak toren sprechen für ihn.«
    »Okay.« Cilla nickte. »Danke.«
    »Ich frage später noch mal nach, einverstanden?« Cathy ergriff Cillas Hand. »Danke, Mrs. Morrow. Vielen Dank.«
    »Cathy. Schon gut. Pass auf sie auf«, sagte sie zu Ford und ließ sie alleine.
    »Ich gehe nach draußen und rufe im Haus an. Es wollen bestimmt alle wissen, was los ist.«
    »Das habe ich schon erledigt«, erwiderte Ford, »als ich dir etwas zu trinken geholt habe. Aber wir können sie ja auf den neuesten Stand bringen.«
    Sie gingen auf und ab. Sie setzten sich. Sie starrten auf den Fernsehbildschirm im Wartezimmer, den jemand auf CNN eingestellt hatte. Als die zwei Stunden schon längst vorbei waren, kam Cathy zurück.
    »Er ist aus dem OP heraus. Dr. North wird mit Ihnen sprechen.«
    »Er ist …«
    »Sie haben mir nicht viel gesagt, nur dass er es geschafft hat. Und das ist schon mal gut. Ford, sorg bitte dafür, dass Cilla meine Telefonnummer hat. Sie können mich jederzeit an rufen. In Ordnung?«
    »Ja.« Cilla ballte die Fäuste, als der Arzt, der noch grüne OP-Kleidung trug, in der Tür stehen blieb. Er blickte sich um und erkannte offenbar Cathy, die Cilla kurz die Hand auf die Schulter legte.
    »Rufen Sie mich an«, wiederholte sie und ging, als der Arzt auf sie zukam.
    »Miss McGowan?«
    »Ja. Ja. Steve?«
    North setzte sich. Sein Gesicht wirkte ruhig, dachte Cilla. Beinahe gelassen und glatt, glatt wie brauner Samt. Er beugte sich vor und blickte sie aus seinen dunklen Augen an, während er sprach.
    »Steve hat eine doppelte Schädelfraktur erlitten. Eine lineare Fraktur hier«, sagte er und fuhr mit dem Finger oben über seine Stirn. »Diese Frakturen heilen für gewöhnlich von selber, weil sich der Knochen dabei nicht verschiebt. Aber die zweite Fraktur war hier.« Er zeigte mit der Hand unten auf seinen Schädel. »Ein Schädelbasisbruch. Dieser schwere Bruch hat eine Gehirnquetschung und eine Blutung verursacht.«
    »Sie haben ihn wiederhergestellt.«
    »Er hat die Operation überstanden. Wir werden weitere Tests machen müssen. Wir beobachten den Druck in seinem Schädel auf der Intensivstation mit einer Vorrichtung, die ich ihm bei der Operation eingesetzt habe. Wenn die Schwellung zurückgeht, entfernen wir sie wieder. Er hat eine gute Chance.«
    »Eine gute Chance«, wiederholte sie.
    »Er könnte allerdings eine zeitweilige oder auch dauerhafte Hirnschädigung zurückbehalten. Im Moment kann man das noch nicht sagen. Im Moment können wir nur abwarten und ihn beobachten. Er liegt im künstlichen Koma. Sein Herz ist sehr stark.«
    »Ja, das ist es.«
    »Er hat eine gute Chance«, wiederholte North. »Hat er Familie?«
    »Nicht hier. Nur mich. Kann ich ihn sehen?«
    »Wir schicken jemanden, der Sie abholt und zur Intensivstation bringt.«
    Als sie dort war, stand sie an seinem Bett und starrte auf ihn herunter. Unter all den Schwellungen und blauen Flecken war sein Gesicht totenbleich. Es war nicht richtig, dachte sie nur. Nichts davon war richtig. Er sah noch nicht einmal aus wie Steve, mit den tief eingesunkenen Augen, der geschwollenen Nase und den weißen Verbänden um den Kopf.
    Sie hatten ihm den Ohrring abgenommen. Warum hatten sie das bloß getan?
    Er sah gar nicht aus wie Steve.
    Sie nahm den kleinen silbernen Ring aus ihrem Ohr und steckte ihn an sein Ohrläppchen. Dann hauchte sie einen Kuss auf

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