Ein Haus zum Traumen
und atmete tief durch. »Okay. Okay. Ich werde nicht zulassen, dass irgend so ein Arschloch mir diesen tollen Tag verdirbt. Gibt es in dem Alkoholladen im Ort Champagner?«
»Keine Ahnung. Aber ich habe welchen.«
»Wieso hast du immer alles?«
»Ich war bei den Pfadfindern. Im Ernst«, setzte er hinzu, als sie lachte. »Ich habe sogar Verdienstmedaillen bekommen.« Sie hatte ja recht. So einen tollen Tag sollte man sich nicht von einem Arschloch verderben lassen. »Was hältst du davon, wenn wir eine gefrorene Pizza in den Backofen schieben und die Korken knallen lassen?«
Spock sprang von seinem Ausguck auf der Veranda auf und tanzte.
»Klingt gut.« Als sie auf ihn zutrat, um ihn zu küssen, ertönte lautes Hupen.
»Okay«, sagte Ford, als ein Mustang Cabrio in Feuerrot hin ter Cillas Auto hielt, »irgendwann musste es ja mal passieren.«
Die lebhafte Farbe des Autos wurde noch übertrumpft von der roten Mähne der Frau, die ihnen vom Beifahrersitz aus zuwinkte. Sie zog ihre große Sonnenbrille herunter, um Cilla zu mustern, und schwang ihre Füße in eleganten Peep-Toes aus dem Wagen, um den vor Freude hüpfenden Hund zu begrüßen.
Auch der Fahrer stieg aus. Allein seine Größe und seine Figur versetzten Cilla in Alarmbereitschaft, noch bevor sie das entschlossene Kinn bemerkte.
Automatisch wurden ihre Handflächen feucht. Sie würde also jetzt seine Eltern kennen lernen. Darin war sie noch nie gut gewesen.
»Hallo, meine Zuckerschnute!« Penny Sawyer legte ihre Hände um Fords Wangen und gab ihm einen lauten Schmatz. Ihr Lachen klang rau und nach Whiskey.
»Hey, Mama. Daddy.« Der Mann mit den Cary Grant Silberhaaren umarmte ihn kurz. »Was macht ihr hier?«
»Wir fahren zu Susie und Bill. Poker-Turnier.« Penny stieß Ford vor die Brust, während sein Vater sich hinhockte, um Spock die Pfote zu schütteln. »Wir haben gedacht, wir kommen bei dir vorbei, falls du mitfahren willst.«
»Ich verliere beim Pokern immer.«
»Du hast eben kein Spielerblut.« Penny drehte sich zu Cilla um. »Aber du hast Gesellschaft. Du brauchst mir gar nicht zu sagen, wer das ist. Sie sehen aus wie Ihre Großmama.« Penny trat mit ausgestreckten Händen auf Cilla zu. »Die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe.«
»Danke.« Da ihr nichts anderes übrig blieb, wischte sich Cilla die Hände rasch an der Hose ab, bevor sie Penny begrüßte. »Schön, Sie kennen zu lernen.«
»Cilla McGowan, meine Eltern, Penny und Rod Sawyer.«
»Ich kenne Ihren Daddy sehr gut.« Penny warf ihrem Mann einen listigen Blick zu.
»Du versuchst schon wieder, mich eifersüchtig zu machen«, warf Rod trocken ein. »Ich habe viel Gutes über Sie gehört«, sagte er zu Cilla.
»Aber nicht von dem hier.« Erneut schubste Penny Ford.
»Ich bin ja auch die Diskretion in Person.«
Penny lachte wieder ihr tiefes, raues Lachen, dann kramte sie in ihrer Handtasche. Sie zog einen riesigen Kauknochen hervor, der Spock in einen Freudentaumel versetzte. Sein ganzer Körper bebte, und seine hervorstehenden Augen leuchteten.
»Mach Männchen«, sagte sie zu dem Hund, und Spock stellte sich auf die Hinterbeine. »So ist es gut«, gurrte sie und hielt ihm den Knochen hin. Spock packte ihn und rannte glücklich davon. »Ich muss ihn verwöhnen«, sagte sie zu Cilla. »Mehr an Enkelkind habe ich bisher von meinem Sohn noch nicht bekommen.«
»Du hast ja schon zwei von Alice«, erinnerte Ford sie.
»Und sie bekommen von mir auch Plätzchen, wenn sie zu Besuch kommen.« Sie wies auf das Haus gegenüber. »Es ist schön, dass Sie das Haus wieder zum Leben erwecken. Es hat es verdient. Dein Großvater nimmt heute Abend übrigens auch an dem Spiel teil, Ford. Mein Daddy war schrecklich verliebt in Ihre Großmutter.«
Cilla blinzelte. »Tatsächlich?«
»Ja. Er hat haufenweise Fotos von ihr. Er würde sie um keinen Preis der Welt verkaufen, obwohl ich ihm schon vorgeschlagen habe, sie zu rahmen und im Laden aufzuhängen.«
»Mama gehört das Book Ends im Village«, erklärte Ford Cilla.
»Ach, wirklich? Da war ich schon mal. Ich habe Gartenbücher gekauft. Es ist ein hübscher Laden.«
»Klein, aber fein«, sagte Penny. »Oh, sieh mal, jetzt kommen wir zu spät. Warum lässt du mich auch so viel reden, Rod?«
»Ich habe keine Ahnung.«
»Wenn ihr eure Meinung noch ändert, dann sorgen wir dafür, dass ihr noch einen Platz am Tisch bekommt. Cilla, es würden sich bestimmt alle freuen, wenn Sie auch kämen«, rief Penny über die Schulter,
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