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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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haßte, und was ihn belastete — Er zuckte zusammen. Hinter sich hörte er ein Geräusch. Er sah, wie die Türklinke sich bewegte, wie sie langsam nach unten ging — Hogan griff nach seinem Revolver. Er knipste das Licht aus.
    Die Tür öffnete sich. Jemand huschte ins Innere des Raumes.
    „Wo, zum Teufel, steckst du?" fragte Recznick.
    Hogan stieß die Luft aus. „Mensch, bist du noch zu retten? Was tust du denn hier?"
    „Ich kümmere mich ein wenig darum, daß dem Geld nichts zustößt", erwiderte Recznick spöttisch. Er knipste das Licht an.
    Hogan verkniff die Augen. „Verstehe. Du wolltest nur feststellen, ob ich den Auftrag ausführe, oder ob ich versuche, mit dem Geld zu türmen."
    Recznick grinste. „Ach, was du gleich denkst! Aber im Ernst, welche Gedanken sind dir wohl durch den Kopf gegangen, als du allein mit dem Geld warst, allein mit der Chance, den Inhalt der Säcke für dich zu verbrauchen?"
    „Du spinnst", sagte Hogan ärgerlich.
    „Hast du den Schlüssel?"
    „Ja."
    „Dann verschwinde jetzt."
    Hogan blickte Recznick mißtrauisch an. „Und du? Was hast du vor?"
    „Ich fahre nach Hause."
    „Dann komm mit!"
    Recznick lachte. „Du denkst wohl, ich könnte mit deinem Anteil abhauen, was?"
    „Es gefällt mir nicht, daß du hier rumschnüffelst", sagte Hogan grob.
    „Keine Angst — ich habe nicht vor, einen Kumpel zu betrügen", meinte Recznick.
    Hogan hob schnüffelnd die Nase. „Wir sollten ein bißchen die Türen offen lassen. Die neue Farbe hat einen penetranten Geruch."
    „Okay, ich bleibe noch eine halbe Stunde, damit der Farbgeruch abziehen kann", sagte Recznick. „Sobald jemand aufkreuzt, schließe ich die Türen."
    „Bist du sicher, daß wir mit Julia nicht eine bessere und klügere Lösung finden können?"
    „Geh schon", sagte Recznick hart. „Es gibt keinen Ausweg. Julia muß sterben!"
     
    16
     
    Es war kein Problem, mit Hilfe der bei Landon gefundenen Schlüssel in Julias Wohnung einzudringen. Hogan atmete auf, als er in der stockdunklen Diele stand. Er lauschte angestrengt. Nichts rührte sich. Seine Hände waren schweißfeucht. Er spürte die Erregung, die den Rhythmus seines Herzschlages bestimmte, und die dafür verantwortlich war, daß er einen völlig ausgetrockneten Mund hatte. In der Rechten hielt er den Revolver, in der Linken die Taschenlampe. Er wartete einige Sekunden.
    Dann knipste er die Taschenlampe an. Der kreisrunde Lichtkegel glitt über die Türen, die von der Diele abzweigten. Sie führten zum Bad, zur Küche, und in das kombinierte Wohn- und Schlafzimmer. Von Landon wußte er, daß Julia auf der Couch schlief. Hogan knipste die Lampe aus und näherte sich der Wohnzimmertür. Vorsichtig drückte er die Klinke nach unten. Die Tür öffnete sich ohne jedes Geräusch.
    Da die Fenster des Raumes zur Straße wiesen, warfen Neonreklamen und Laternen einen Abglanz ihres Lichtes in das Zimmer. Hogan brauchte nur wenige Sekunden, um sich an das seltsam diffuse Licht zu gewöhnen, das ihn umgab; auch ohne Taschenlampe konnte er die Gegenstände im Raum erkennen. Langsam, Schritt für Schritt, näherte er sich der Couch, auf der Julia lag. Deutlich sah er die Umrisse des Körpers unter der weißen Bettdecke. Vom Kopf war nur das Haar zu sehen; wie eine Feuerlohe war es über das Kissen gebreitet.
    Er blieb stehen.
    Erneut knipste er das Licht der Taschenlampe an. Julias rotes Haar erschien ihm viel dunkler, als er es in Erinnerung hatte. Es war rot wie Blut. Er verlöschte die Lampe.
    Dann steckte er die Lampe in die Tasche. Er brauchte sie nicht mehr. Vorübergehend nahm er die Waffe in die linke Hand, um sich die rechte Hand am Anzug abzuwischen.
    Ihm war hundeelend zumute. Er versuchte sich einzureden, daß Julia schlecht war, daß sie nur das Geld wollte, und daß es wirklich keine andere Wahl gab, als sie zum Teufel zu schicken. Aber keines dieser Argumente nahm ihm die Angst vor dem, was er vorhatte, keines erlöste ihn von der Übelkeit. Er nahm die Waffe wieder in die rechte Hand. Es hatte keinen Zweck, an diesem Ort und zu diesem Zeitpunkt zu philosophieren. Er mußte handeln. Er hob den Revolver und zielte. Dann schoß er.
    Er feuerte die ganze Trommel leer. Obwohl die Waffe einen Schalldämpfer hatte, entsetzte ihn der Lärm, den sie verursachte. Dann wandte er sich um und floh.
    Wie ein Gehetzter jagte er aus der Wohnung. Er raste die Treppen hinunter und stürmte auf die Straße.
    Niemand begegnete ihm.
    Seinen Wagen hatte er in der nächsten

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