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Ein heißes Wiedersehen

Ein heißes Wiedersehen

Titel: Ein heißes Wiedersehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shawna Delacorte
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triumphierend und erschrak in der Stille über seine eigene Stimme. Da war es – Marnie Adams.
    Er schlug den Ordner auf und las alle Angaben gründlich durch. Mit leicht gerunzelter Stirn überprüfte er ihre Reservierung und ihre Anmeldungskarte. Auch sie hatte ihren Urlaub hier allein verbracht. Zuerst Marnie, dann ihre Schwester. Beide machten allein Urlaub auf einer Ferienranch. Sehr merkwürdig. Er studierte die Liste mit Marnies Aktivitäten. Im Gegensatz zu Lexi hatte Marnie nur selten an einem anstrengenden Zeitvertreib teilgenommen. Ihre Karte verriet sogar, dass sie während ihres gesamten Aufenthaltes nicht ein einziges Mal auf einem Pferd gesessen hatte.
    Als Nächstes ging er die von den Gästen unbemerkt aufgenommenen Werbefotos durch, die sie in jenem Monat geschossen hatten, und überprüfte sorgfältig die Namen derer, die auf dem Film zu sehen waren. Er fand Marnies Namen und zog das Foto heraus. Es war bei einem Planwagen-Barbecue aufgenommen worden.
    Marnie Adams besaß eine verblüffende Ähnlichkeit mit Lexi. Es war offenkundig, dass die beiden Frauen miteinander verwandt waren. Er betrachtete das Foto einige Sekunden. Im Unterschied zu Lexi, die zart, sinnlich und sehr verführerisch aussah, hatte Marnie etwas Hartes, als hätte sie schon zu viel von der Welt gesehen und sei zutiefst enttäuscht davon.
    Beim Betrachten des Fotos kam die Erinnerung zurück. Marnie Adams … sie hatte ihm mehr von sich erzählt, als er hatte wissen wollen. Obwohl sie damals erst Mitte zwanzig gewesen war, hatte sie von zwei Exehemännern und einer Reihe Affären berichtet. Sie schien beinah damit prahlen zu wollen, als würde sie das weltgewandter und damit anziehender erscheinen lassen. In Wahrheit war das Gegenteil der Fall gewesen. Obwohl Marnie unbestreitbar eine attraktive Frau war, hatte sie ihn kein bisschen gereizt.
    Eines Nachts war sie mit einer Flasche Wein an seiner Tür aufgetaucht und hatte ihm eröffnet, dass sie nichts unter ihrem Bademantel trug. Nick hatte ihr Angebot taktvoll, aber entschieden abgelehnt und sie fortgeschickt, denn Marnie war offensichtlich stark angesäuselt. Andere Männer hätten sie in einer solchen Situation vielleicht als leichte Beute betrachtet. Aber Nicks Stil war das nicht.
    Am nächsten Morgen benahm sie sich, als hätte es diesen Vorfall nie gegeben. Offenbar hätte sie auf Grund ihrer Betrunkenheit nicht einmal mehr mitbekommen, wenn etwas zwischen ihnen gewesen wäre. Wenn Nick mit einer Frau schlief, sollte es etwas sein, was beide genossen und woran sich beide am nächsten Morgen noch erinnern konnten.
    Das war jetzt etwas über sechs Jahre her. Was machte Marnies Schwester nun auf der Ranch, und wieso hatte er den Eindruck, dass irgendetwas nicht stimmte? Bildete er sich das nur ein oder steckte doch mehr dahinter? Ohne Frage fühlte er sich körperlich sehr zu Lexi hingezogen. Diesem Gefühl wollte er auf jeden Fall nachgeben. Bei Marnie hatte er nichts Derartiges verspürt.
    Unwillkürlich stellte er sich vor, wie es wäre, wenn Lexi nachts an seiner Tür erschien, mit einer Flasche Wein und sonst nichts …
    “Hier steckst du also!” Dannys ärgerliche Stimme riss Nick aus seinen Phantasien.
    Er wirbelte zu seinem über einen Meter achtzig großen, blonden Bruder herum. “Sollte ich sonst noch irgendwo sein?” Er setzte eine ernste Miene auf und hob eine Braue, um seine Verlegenheit darüber zu überspielen, dass er beim Tagträumen ertappt worden war.
    Danny schaute auf seine Uhr. “Du musst in fünf Minuten am Korral sein.” Er grinste und verfiel in seinen besten John-Wayne-Ton. “Um die Pferde zu satteln, mein Junge, und sie für den Nachmittagsausritt hinauszuführen.” Er betrat den Lagerraum und sah sich um. “Was treibst du hier eigentlich?”
    “Ich habe nach einem Gast geforscht, der vor ein paar Jahren hier gewesen ist. Die Schwester ist heute Morgen angekommen und erwähnte es”, erwiderte Nick betont ruhig. Er zeigte Danny das Foto und deutete auf Marnie. “Erinnerst du dich an sie?”
    Danny nahm das Foto und betrachtete es einen Moment. “Oh ja. An die erinnere ich mich. Ganz schön wild, die Kleine.”
    Nick war nicht sicher, wie er die Worte seines Bruders interpretieren sollte. “Heißt das, dass du …”
    “Nein, ich nicht. Ich meinte nur, dass sie es anscheinend auf Cowboys abgesehen hatte und entschlossen war, sich so viele wie möglich zu angeln. Ich habe mich von ihr fern gehalten.” Ein kleines boshaftes Lächeln

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