Ein heißes Wiedersehen
– Gloria, Danny und Sie?”
“Genau.” Nick grinste mutwillig. “Was wollen Sie sonst noch wissen? Ich bin dreißig Jahre alt, Danny ist achtundzwanzig. Ohne meine Stiefel bin ich einen Meter fünfundachtzig groß. Ich habe Betriebswirtschaftslehre an der University of Washington studiert und Danny Geisteswissenschaften an der Colorado State University. Ich glaube, ich habe keine Lieblingsfarbe. Was Essen betrifft, mag ich fast alles. Ich mag guten Wein, aber an einem heißen, staubigen Tag schmeckt mir ein kühles Bier. Ich lese viel und mag Filme – am liebsten Krimis. Mein Musikgeschmack ist breit gefächert, mit einer besonderen Vorliebe für Jazz.”
“Oh, du liebe Zeit, ich …” Sie war überwältigt von dem Schwall persönlicher und aufrichtiger Informationen. Seine durch und durch geradlinige Art verwirrte sie. Er schien überhaupt nicht dem Männertypus zu entsprechen, den Marnie sonst bevorzugt hatte. Jedenfalls hatte diese Unterhaltung keine neuen Informationen über das Verhältnis zwischen Marnie und Nick gebracht. Falls es ein solches Verhältnis überhaupt gegeben hatte …
Lexi räusperte sich, um ihre Zweifel zu verscheuchen. “Jetzt muss ich wohl verlegen sein. Ich wollte wirklich nicht …”
Er legte ihr die Fingerspitze auf die Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen. “Das ist schon in Ordnung. Es ist ja nichts Schlimmes passiert.”
Sie setzten den Weg Hand in Hand fort, und Lexi kam sich vor, als würde sie durch einen Traum wandeln – mit ihrem Idealmann an der Seite. Es war aufregend und beängstigend zugleich. Unter der Wärme seiner Berührung schmolz ihr Widerstand dahin. Das hatte sie nicht erwartet, als sie nach Wyoming geflogen war. Doch obwohl es sie völlig aus der Bahn warf, schaffte sie es nicht, sich einfach umzudrehen und wegzugehen, was sicher das Klügste gewesen wäre.
Schließlich erreichten sie ihre Hütte.
“So, wir sind da. Ihr Zuhause für die nächsten drei Wochen.” Er schaute auf seine Uhr. “Es ist noch immer früh. Könnte ich Sie nicht zu einem Glas Wein vor dem Schlafengehen überreden?”
“Ich glaube nicht.” Das Atmen fiel ihr plötzlich schwer. Sein Gesicht war ihrem so nah, und der schwache Lichtschein der Außenbeleuchtung fiel auf sein attraktives Gesicht. Lexi versuchte sich ganz natürlich zu geben, als sei dies das gewöhnliche Ende eines gewöhnlichen Tages. “Ich mache morgen früh den Sonnenaufgangsritt mit, und ich glaube, die Sonne geht hier ziemlich früh auf.”
“Das stimmt.” Seine Worte waren wie eine sanfte Liebkosung.
Lexi bekam einen trockenen Hals. Sie musste sich förmlich zum Sprechen zwingen. “Ich brauche etwas Schlaf, wenn ich …”
Der Rest des Satzes ging unter, da Nick mit seinen Lippen ihre streifte, ehe er Lexi an sich drückte und leidenschaftlich küsste. Und entgegen jeglicher Vernunft erwiderte Lexi den Kuss.
Sie dachte an nichts mehr, nur noch an seine Lippen, die auf ihren lagen, an die Art, wie er sie fest an sich gedrückt hielt, und an den überwältigenden Wunsch, noch viel mehr als diesen Kuss von diesem gefährlichen Mann zu bekommen. Sie schlang ihm die Arme um den Hals.
Ihr ging alles Mögliche durch den Kopf, während die Glut seines Kusses sie immer mehr gefangen nahm. Dieser Mann hatte das Leben ihrer Schwester zerstört, und er würde sie, Lexi, nicht besser behandeln als Marnie. Er war der geborene Verführer und schon wegen der Sache mit Marnie tabu für sie. Trotzdem genoss sie seine aufregenden Berührungen und Küsse, die ein Verlangen in ihr entfachten, das nur er stillen konnte.
Nick fand es wunderbar, ihren Mund zu erkunden und sie in seinen Armen zu halten. Sie hatte die Macht, ihn mit einem Blick, einer Geste völlig durcheinander zu bringen, und sie schien sich dessen noch nicht einmal bewusst zu sein. Er würde nicht eher zufrieden sein, bis er jeden Zentimeter von ihr intim erforscht hatte. Und seine glühende Begierde ließ ihn vermuten, dass er sich auch dann noch nach mehr sehnen würde.
Schließlich unterbrach er den Kuss und flüsterte heiser: “In meinem Haus habe ich eine ausgezeichnete Flasche Wein, und auf der geschlossenen Terrasse gibt es einen Whirlpool. Kann ich dich nicht doch dazu verführen, mir Gesellschaft zu leisten?”
Seine Worte ließen sie erschauern. Er hatte keine Ahnung, wie leicht es für ihn wäre, sie zu verführen. Es kostete Lexi die größte Überwindung, ihn nicht gleich in ihre Hütte zu zerren und sich mit ihm aufs Bett zu
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