Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein heißes Wiedersehen

Ein heißes Wiedersehen

Titel: Ein heißes Wiedersehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shawna Delacorte
Vom Netzwerk:
Hand auf den Arm. Ihre Stimme war lediglich ein ängstliches Flüstern. “Nick? Bitte sag mir, was los ist.”
    Nick hatte gehofft, in sein Büro oder sein Haus entkommen zu können, egal was, Hauptsache er konnte die Tür hinter sich zumachen und allein sein. Lexi hatte seine ganze Existenz in ein Durcheinander aus Verwirrung und Zweifel gestürzt. Nie zuvor in seinem Leben hatte er sich so verunsichert gefühlt. Er musste dringend wieder Klarheit in sein Leben bringen. Er holte tief Luft, um sich zu beruhigen, und fuhr sich durch die Haare. Dann rieb er sich den Nacken, um seine Nervosität zu überspielen. Er wollte auf keinen Fall irgendwelche Anzeichen von Schwäche oder Verwundbarkeit zeigen.
    “Ach, du hast mich mit Jimmy überrumpelt, das ist alles. Als du mich gefragt hast, was ich von einer Frau mit einem unehelichen Kind halte, war mir nicht klar, dass du von dir selbst sprichst. Ich wünschte, du hättest mir schon eher von deinem Sohn erzählt, damit ich darauf vorbereitet gewesen wäre, ihn kennenzulernen, statt mich einfach damit zu überfallen.”
    Sie kniff für einen Moment die Augen zusammen, und er sah etwas in ihnen aufflackern, was ihn irritierte. War es Wut? Sicher nicht. Schließlich hatte sie kein Recht, wütend zu sein. Sie war diejenige, die unaufrichtig gewesen war, nicht er. Wenn jemand das Recht hatte, empört zu sein, dann er. Sie hätte ihm von gleich zu Beginn ihrer Beziehung von ihrem Sohn erzählen müssen. Warum hatte sie das nicht getan? Und wieso hatte sie die Wahrheit auf so merkwürdige Weise angedeutet?
    Er versuchte seine Gefühle unter Kontrolle zu halten, um nichts Falsches zu sagen. Einerseits wollte er sehr gern erfahren, wieso sie ihren Sohn allein erziehen musste. Anderseits fürchtete er, noch mehr als ohnehin schon in diese Sache hineingezogen zu werden. Die ganze Situation war schrecklich verfahren.
    Er sah sich um und überlegte, wie er die gespannte Atmosphäre zwischen ihnen auflockern konnte. “Haben deine Mutter und dein Sohn sich gut eingelebt?”, fragte er, da ihm gerade nichts Besseres einfiel.
    Lexi starrte ihn an. Sie war wie betäubt. Hatte sie ihn gerade richtig verstanden? Wahrscheinlich nicht. Ihr Sohn? Konnte es das sein? War er wütend auf sie, weil er glaubte, dass sie ein Kind hatte? “Ich bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe”, meinte sie verstört. “Ich habe dich überrumpelt? Wie das?”
    “Damit wollte ich lediglich sagen, dass es vermutlich besser gewesen wäre, wenn du mir von vornherein von deinem Sohn erzählt hättest, statt seltsame Andeutungen zu machen und mir komische Fragen zu stellen.”
    Sie schüttelte perplex den Kopf. Diese Unterhaltung hatte eine äußerst seltsame Richtung genommen. “Jimmy ist nicht mein Sohn, sondern mein Neffe.” Sie schluckte und kämpfte gegen die aufsteigende Traurigkeit an. “Meine Schwester ist vor vier Monaten gestorben, und ich bin sein gesetzlicher Vormund.” Es gab kein Zurück mehr. Jetzt musste sie ihm gestehen, was sie lieber vor ihm geheim gehalten hätte. Sie raffte all ihren Mut zusammen, obwohl sie sich davor fürchtete, wie er ihre Geschichte aufnehmen würde. “Ich bin nur aus einem einzigen Grund hierhergekommen – um dich zur Rechenschaft zu ziehen und dich zu zwingen, deiner finanziellen Verpflichtung deinem Sohn gegenüber nachzukommen.”
    Ihre Erklärung traf ihn wie ein Schlag, und er wich einen Schritt zurück. Mit großen Augen und offenem Mund starrte er sie an. “Mein was?”, meinte er fassungslos. “Wovon zur Hölle …”
    “Marnie behauptete steif und fest, dass du der Vater ihres Kindes seist”, unterbrach Lexi ihn hastig. “Sie sagte, du hättest dich geweigert, die Verantwortung zu übernehmen, weder während der Schwangerschaft noch nach Jimmys Geburt. Schließlich hättest du ihr gesagt, sie solle aus deinem Leben verschwinden und dass du nie mehr etwas von ihr hören willst.” Sie sprach leiser, doch es gelang ihr nicht, ihren Schmerz zu verbergen. “Sie erzählte mir, du seist bei der ganzen Sache sehr kalt und gleichgültig gewesen. Damals wollte ich einen Anwalt mit dem Fall beauftragen. Aber Marnie flehte mich an, ich solle mich heraushalten. Widerwillig gab ich nach. Doch jetzt, nach ihrem Tod hat Jimmy weder Vater noch Mutter. Ich hatte das Gefühl, etwas unternehmen zu müssen, vor allem, da ich dich für mitschuldig an ihren Tod hielt.”
    Nick wich noch ein paar Schritte zurück, bis er gegen die Wand stieß. “Mich? Ich

Weitere Kostenlose Bücher