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Ein Herzschlag bis zum Tod

Ein Herzschlag bis zum Tod

Titel: Ein Herzschlag bis zum Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara J. Henry
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E-Mail von der Herausgeberin von
Women’s Sport und Fitness
erhalten, in der es um einen Artikel über Geschlechtsüberprüfung im Sport ging, den ich in Ottawa fertiggestellt hatte. Sie hatte eine Kopie meines Textes mit Anmerkungen beigefügt. Keine großen Änderungen, aber es würde eine Weile dauern. Ich war nicht in der Stimmung dafür, würde aber erst bezahlt, wenn der Artikel angenommen worden war. Also konnte ich es auch sofort erledigen.
    Nachmittags rief mich Alyssa an. »Die Polizei hat mit Dwight gesprochen, und er hat die Identifizierung bestätigt. Außerdem haben sie der Schwiegertochter Fotos mitgegeben, die sie der alten Dame im Pflegeheim gezeigt hat. Sie sagt, es könnten dieselben Männer sein.«
    »
Könnten?
«
    »Ja, die Ärmste ist alt und sieht nicht mehr so gut. Ich habe eine Weile mit ihr gesprochen; sie freute sich über meinen Besuch. Ein Kind hat sie nie bemerkt, meint aber, mal eins weinen gehört zu haben. Die Männer haben ihr damals eingeredet, es sei der Fernseher gewesen. Und jetzt kommt der springende Punkt: Die Schwiegertochter sagt, sie habe ein paar kleine Spielzeugfiguren gefunden, als sie das Zimmer gereinigt hat. Es waren Spielzeuge von McDonald’s, die manchmal auch von Erwachsenen gesammelt werden, daher hat sie sich nichts dabei gedacht. Vermutlich wird die Polizei nun davon ausgehen, dass sich die Entführer hier aufgehalten haben und vielleicht immer noch in der Nähe sind.«
    |294| »Warum sollten sie bleiben, nachdem sie das Kind in den See geworfen hatten?«
    »Vielleicht haben sie sich nicht nur wegen ihm hier aufgehalten. Außerdem wusste niemand, dass sie den Jungen gefangen gehalten haben. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass sie so lange in der Gegend gewohnt haben, ohne jemals mit Leuten Kontakt zu haben. Ich meine, das sind Männer, und ganz üble Typen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die jeden Abend gemütlich ferngesehen haben.«
    Ich wünschte ihr Glück und hängte ein. Es war seltsam, dass mir jemand half, der sich auskannte und Fragen stellte, wo ich es nicht konnte, dem Dinge einfielen, auf die ich nicht gekommen war. Es tat gut zu wissen, dass sie weiter ermittelte, während ich mit meinem Artikel beschäftigt war. Alyssa würde nicht lange bei dieser Zeitung bleiben, dachte ich. Sie hatte eine große Karriere vor sich.
    Am Abend verlieh ich meinem Artikel den letzten Schliff und schickte ihn vor dem Schlafengehen an die Redakteurin. Am Montag fing ich wieder an zu telefonieren, um die zweite Wohnung zu finden, in der Paul gewesen war. Auf meine Anzeigen und Plakate hatte sich niemand gemeldet. Nachmittags verglichen Alyssa und ich unsere Notizen.
    Drei Tage später klingelte mein Handy. Vorwahl 613 und eine unbekannte Nummer.
    »Troy?«
    Diesmal erkannte ich seine Stimme. »Detective Jameson. Was für eine Überraschung.« Ich hatte ihm nie meine Handynummer gegeben.
    »Sie haben einige Kontakte in Burlington geknüpft.«
    »Eigentlich nicht. Ich habe mich nur ein bisschen umgesehen.« Mein Mund war trocken.
    »Sie haben die Wohnung gefunden und eine Beschreibung des Vans erhalten. Dafür braucht es wohl mehr als nur ein bisschen Umsehen.«
    |295| »Ich habe auf der Fähre einfach den Richtigen gefunden und mit ihm geredet. Es war Glück.«
    »Und Sie sind einfach so auf die Wohnung gestoßen.«
    »Mmm, ich habe einige Kellerwohnungen überprüft. Ehrlich gesagt, sogar ziemlich viele Kellerwohnungen.« Ich meinte, ein gedämpftes Lachen zu hören, aber das passte nicht zu Jameson. »Ich habe nichts Illegales getan. Ich meine, ich bin nirgendwo eingebrochen oder so.«
    »Das sind keine Pfadfinder, Troy«, sagte er ernst.
    »Ich weiß.«
    »Sie könnten noch in der Nähe sein und möglicherweise weitere Komplizen haben.«
    Ich sagte nichts. Er seufzte. »Troy, jemand hat zwei Menschen entführt, eine Frau ermordet und versucht, ein Kind zu ertränken – und Sie zu überfahren. Sie müssen vorsichtig sein. Und wenn Sie etwas wissen oder auch nur vermuten, dürfen Sie es nicht für sich behalten.« So viel hatte er noch nie auf einmal zu mir gesagt.
    »Ich verspreche, das werde ich nicht. Ich behalte nichts für mich. Ich erzähle Ihnen und der örtlichen Polizei alles, was ich weiß. Ehrlich.«
    »Nächstes Mal rufen Sie mich an, wenn Sie etwas herausfinden, Troy. Nicht nur eine E-Mail schicken.«
    Ich versprach es, und wir verabschiedeten uns.
    Er hatte nicht verlangt, ich solle meine Ermittlungen einstellen. Entweder verstand er,

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