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Ein Herzschlag bis zur Ewigkeit

Ein Herzschlag bis zur Ewigkeit

Titel: Ein Herzschlag bis zur Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevanian
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ist eine neue Münze im Automaten. LaPointe wird erkannt, und eine Abordnung aus zwei alten Männern kommt und lädt ihn ein, sich mit an den großen Tisch zu setzen. Er bestellt winkend als Einstand eine Flasche Ouzo und nimmt sein Glas mit. Kaum hat er sich hingesetzt, ist sein Glas schon bis zum Rand mit Ouzo gefüllt. Er hat den Armagnac noch nicht ganz ausgetrunken, und die Mischung schmeckt scheußlich, deshalb stürzt er sie schnell runter, um es hinter sich zu haben. Gleich ist sein Glas wieder voll.
    Weil sie Griechin ist, tanzt das 'Barmädchen nicht mit, sondern sitzt an dem gemeinsamen Tisch zwischen zwei alten Männern, von denen der eine sich beklagt, daß niemand seinen Trinkspruch hören wolle, den er doch den ganzen Tag geübt habe. Der andere läßt ihr die Hand wie von ungefähr zwischen die Beine gleiten, wo die dicken Schenkel sich berühren. Sie lacht und rollt die Augen, wobei sie einmal die Hand wegschlägt und sie ein andermal fest zwischen ihren Schenkeln drückt – ein verruchter Spaß, der den alten Mann zum Juchzen bringt.
    Nach dem vierten oder fünften Tanz ist Marie-Louise erschöpft und läßt einen aus. Sie setzt sich LaPointe schräg gegenüber zwischen einen von den Jungen und einen Alten. Der Alte ist schon sehr betrunken und will ihr unbedingt etwas ganz Wichtiges erzählen, woran er sich aber nicht recht erinnern kann. Sie hört zu und lacht, trotz der Tatsache, daß der Mann nur griechisch spricht. LaPointe weiß, daß der Junge unter dem Tisch seine Hand in ihrem Schoß hat. Seine betonte Lässigkeit verrät ihn.
    Eineinhalb Stunden später tanzt Marie-Louise mit einem von den Jungen, während einer von den Alten sich an LaPointe hängt, ihn am Genick festhält und ihm erklärt, daß alle Bullen Schweine seien, außer natürlich LaPointe, der ein guter Mensch sei … so gut, daß er fast schon Grieche sein könnte. Nicht ganz, aber fast.
    Gegen Morgen ist der Tisch naß vom Kondenzwasser der eisgekühlten Flaschen und vom verschütteten Ouzo.
    Als ihn das Problem, den Schlüssel ins Schloß zu kriegen, fasziniert und amüsiert, merkt LaPointe, daß er zum erstenmal seit Jahren betrunken ist. Betrunken von Ouzo. Kotzbesoffen. Saublöd.
    Es ist heiß im Zimmer, weil er beim Weggehen vergessen hat, die Heizung abzudrehen. Er macht es jetzt, während sie, eins von den griechischen Liedern summend und ab und zu mit den Fingern schnalzend, ins Bad huscht.
    »Hat's Ihnen Spaß gemacht?« ruft sie, als er ins Schlafzimmer kommt und sich schwer aufs Bett niederläßt. Sitzt bei sperrangelweiter Tür auf der Toilette und spricht ganz unbefangen zu ihm, während sie pißt.
    Die Antwort wartet sie nicht ab. »Ich fand's großartig!« sagt sie. »So schön wie noch nie. Ich wünschte, Sie könnten tanzen. Wollen wir da nicht noch mal hin?« Während er sich die Schuhe auszieht, wischt sie sich ab und steht auf, schüttelt ihren Rock runter und zieht die Spülung.
    LaPointe ist in seinem Suff gerührt von der ehelichen Intimität des Vorgangs. Es ist ihm, als seien sie schon jahrelang zusammen. Sie muß mich mögen, denkt er. Sie muß sich bei mir sicher fühlen, wenn es ihr nichts ausmacht, in meiner Gegenwart zu pissen.
    Jetzt weiß er, daß er betrunken ist. Er muß lachen. Aber LaPointe! Ist das ein Liebesakt? Ein Vertrauensbeweis? In deiner Gegenwart zu pissen? Mit beduseltem Ernst bestätigt er sich das. Ja, es stimmt. Wie lange hat es nach der Hochzeit gedauert, bis Lucille ihre Befangenheit ihm gegenüber verloren hatte? Anfangs hat sie sich in seiner Gegenwart nicht mal die Zähne putzen mögen.
    Aber … es könnte auch was anderes sein als Vertrauen, dieses Pissen, während sie redet. Es könnte Gleichgültigkeit sein.
     Wassoll´s?
    Zu blöd. Betrunken von Ouzo. Und du sollst doch nicht trinken mit deiner Gefa – Gefeißerw – – – rung – oder was, zum Teufel, du hast!
    Sie zieht sich rasch aus, läßt ihre Sachen liegen, wo sie gerade sind, und schlüpft unter die Decke. Das Laken ist kalt, und sie schaudert, als ihre nackten Beine es berühren. »Mach schnell. Komm ins Bett. Mach mich warm.«
    Er macht, bevor er sich die Hosen auszieht, das Licht aus. Dann legt er sich neben sie. Sie klammert sich an ihn, legt ihr Bein über seins, um sich zu wärmen. Bald reicht ihre Körperwärme aus, mit einem Bein in die jungfräulichen Partien des Lakens vorzustoßen. Sie legt ihr Knie zwischen seine Beine und dreht sich halb über ihn. Die Straßenlaterne unter dem

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