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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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die auf mich wirkte wie die riesige Leuchtreklame am Times Square? Jedenfalls wurde mein Blick wie magisch davon angezogen. Dann bemerkte ich die kleinen Grübchen an seinen Hüften, etwas oberhalb der Shorts. Am liebsten hätte ich sie mit den Fingern berührt.
    Er grinste verlegen und stellte die Tasse auf den Boden.
    »Eigentlich müsste ich dir heute den Tee ans Bett bringen«, sagte ich. Obwohl ich natürlich überhaupt nichts dagegen gehabt hätte, wenn Alex mir das Frühstück jeden Tag für den Rest meines Lebens ans Bett serviert hätte …
    Alex stellte die Jalousien so, dass das Sonnenlicht ins Zimmer fiel. Dann trat er vor den Schrank. Ich kam in den Genuss, gleichzeitig seinen muskulösen Rücken vor mir und seine Brust im Spiegel zu sehen. Ich ließ den Blick über sein Rückgrat wandern und betrachtete die weichen Schatten seiner Rippen, die sich unter der Haut abzeichneten. Er nahm ein T-Shirt aus einer Schublade und zog es sich über den Kopf. Ich seufzte leise vor Enttäuschung.
    »Gut geschlafen?«, fragte er mit einem kurzen Blick über die Schulter.
    »Ja. Und selbst?«
    »Nicht schlecht«, antwortete er, schon halb auf dem Weg nach draußen. »Wenn du duschen willst, das Bad ist frei. Ich mache inzwischen Frühstück. Jack kommt in ungefähr einer halben Stunde.«
    Ich stieg aus dem Bett. Ich hatte ein wenig Muskelkater von gestern. Ein Blick in den Spiegel bestätigte mir, dass der Sonnenbrand nicht mehr so rot war und ich sogar ein wenig Farbe im Gesicht hatte. Ein paar Sommersprossen prangten auf meiner Nase, aber ich sah immer noch ziemlich müde aus. Nein, eigentlich war traurig das bessere Wort.
    Bald würde ich abreisen müssen und es wirkte nicht so, als würde ich in absehbarer Zeit zurückkommen dürfen. Also hatte Rachel jede Menge Zeit, ihre manikürten Klauen in Alex zu krallen. Das wär’s dann. Mein Leben wäre zu Ende.
    Während ich mich anzog, kam Jack. Ich hörte ihn in der Küche mit Alex reden.
    »Sie darf nicht zurückkommen, es ist zu gefährlich. Nicht, solange wir ihn nicht erwischt haben.« Ich horchte wie erstarrt.
    »Das kann noch eine ganze Weile dauern«, antwortete Alex. »Aber du kennst Lila, sie hat ihren eigenen Kopf. Vielleicht solltest du ihr alles erklären. Mir ist es nicht recht, dass wir ihr das verheimlichen.«
    »Das dürfen wir nicht, das weißt du. Rachel würde es niemals erlauben.«
    Inzwischen klopfte mein Herz so laut, dass sie es bestimmt hören mussten. Das Gespräch ging auf ein anderes Thema über.
    »Kaffee?«, hörte ich Alex fragen.
    Ich marschierte in die Küche.
    »Hi«, sagte Jack verlegen. Das schlechte Gewissen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Ich konnte nur hoffen, dass verdeckte Ermittlungen nicht zu seinem Job gehörten – als Geheimagent würde er sofort auffliegen.
    »Hi.«
    »Frühstück?«, erkundigte sich Alex, schaufelte knusprig gebratene Speckstreifen und Spiegeleier auf einen Teller und schob mir einen Stuhl hin.
    Er wich meinem Blick aus. Ich setzte mich. Was war denn nun das große Geheimnis? Wer war dieser mysteriöse » ER «, den sie erwischen wollten? Warum konnte Jack mir nicht einfach sagen, was hier abging? Warum konnte Rachel Jack und Alex so herumkommandieren?
    Ja, klar, sie war ihr Boss, fiel mir wieder ein. Mein Mut sank.
    Kaum hatte ich mich von Alex verabschiedet und die Tür hinter mir geschlossen, als ich auch schon spürte, wie etwas an meinem Herzen zerrte – das innere Band zwischen uns spannte sich wieder. Wie würde es sich erst anfühlen, wenn ein ganzer Ozean zwischen uns lag? Schon der bloße Gedanke daran war kaum zu ertragen.
    Unten in der Tiefgarage stand Alex’ Motorrad leicht zur Seite geneigt, als wartete es darauf, gestreichelt zu werden.
    Jack bemerkte meinen sehnsüchtigen Blick. »Ich hoffe, deine erste Fahrt auf dem Ding hat dir gefallen?«, fragte er leicht sarkastisch. »Es war nämlich auch deine letzte.«
    Tatsächlich war ich zweimal auf dem Bike mitgefahren, aber dieses kleine Detail ersparte ich ihm.
    Jack drückte auf die Fernverriegelung seines Audis. Die Türen öffneten sich mit einem Piepton. Ich glitt auf den Beifahrersitz und versuchte herauszufinden, was ein Auto für einhundertzwanzigtausend Dollar zu bieten hatte. Der Tacho hatte eine Skala bis 400 Stundenkilometer. Vielleicht war es das? Ob ich Jack überreden konnte, mir mal vorzuführen, wie schnell der Wagen war? Mein Blick glitt weiter über das Armaturenbrett. Zwei Knöpfe ohne Symbole, vielleicht ein

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