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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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Badezimmertür und schloss sie hinter sich. Ich hörte, dass er sie von innen verriegelte.
    Ich saß auf dem Bett wie auf einem Floß und überlegte, wie ich ans sichere Ufer zurückpaddeln könnte. Unwillkürlich hatte ich mir die Hand auf die Lippen gelegt, als wollte ich ihnen den sanften Druck, den Geschmack seines Mundes für immer aufprägen. Sprachlos starrte ich die Badezimmertür an, während mein Gehirn versuchte, das zu verarbeiten, was er mir gesagt hatte.
    Ungefähr fünf Minuten später kam er wieder heraus. Er wich meinem Blick aus. »Wir sollten losfahren, solange es noch dunkel ist«, sagte er, während er in seiner Reisetasche herumwühlte.
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an. Das war alles, was er mir zu sagen hatte? Die Bettdecke zerknüllte sich wie von selbst. Wenigstens bewies das, dass ich noch so etwas wie Wut und Verbitterung empfinden konnte. Ich versank in einem Meer der Verzweiflung. Wir hatten uns geküsst, oder nicht? Das war doch wirklich geschehen oder war alles nur Einbildung gewesen?
    Ein Reißverschluss wurde zugezogen; bei dem Geräusch fuhr mein Kopf hoch. Alex warf sich die Reisetasche über die Schulter und schob die Pistole ins Halfter. Er schien verlegen zu sein. Doch dann griff er nach dem Autoschlüssel auf dem Tisch und machte eine Kopfbewegung zur Tür. »Bist du so weit?«
    Unsicher stieg ich vom Bett. Mir war schwindelig, als ich in meine Schuhe schlüpfte. Mein Gesicht glühte und meine Lippen brannten. Ich kochte vor Wut. Ich hatte keine Ahnung, warum er mich so brutal von sich stieß, und ich wusste auch nicht, wie ich darüber mit ihm sprechen konnte. Gäbe es doch so etwas wie eine Gebrauchsanleitung für Männer! War es ihm peinlich, weil ich Jacks Schwester war? Verabscheute er mich? Nein, sein Kuss hatte alles andere als Abscheu ausgedrückt. Also, was war es dann? Schuldgefühle vielleicht? Ging es doch darum, dass ich Jacks Schwester war?
    Oh. Nein.
    Rachel.
    Natürlich. Wie hatte ich sie auch nur einen Augenblick vergessen können? Punktuelle Gedächtnisstörung, ganz klar. Oder Verdrängung.
    Bevor ich mich aufhalten konnte, flog Alex’ Tasche von seiner Schulter und krachte seitlich gegen das Bett. Ich biss mir auf die Unterlippe, sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an und wartete auf seine Reaktion. Er starrte geschockt auf die Tasche. Dann wanderte sein Blick zu mir zurück – auf seinem Gesicht spiegelte sich Ungläubigkeit. Verdammt! Er konnte von Glück sagen, dass Rachel nicht anwesend war, sonst wären bestimmt Möbelstücke geflogen und nicht nur eine Tasche.
    »Hast du das gemacht?« Seine Stimme klang ruhig.
    »Hm. Kann sein.«
    »Lila?«
    Ich fühlte mich wie damals, als ich wegen dem fliegenden Marmeladenglas zur Rektorin zitiert wurde.
    »Ja, okay. Ich war’s. War keine Absicht. Ein Unfall. Das passiert eben manchmal.«
    »Wie damals mit der Schere?«
    Scheiße. »Ja.«
    Er nickte langsam. »Aha.« Unter seinem forschenden Blick zog sich mein Magen zusammen. »Vielleicht hätte ich dir nicht zeigen sollen, wie man eine Pistole entsichert. Muss ich jetzt ständig eine schusssichere Weste tragen?«
    Das sagte er mit leichtem Lächeln, wobei sich an seinen Augenwinkeln winzige Lachfältchen zeigten. Er versuchte, die Sache locker abzutun, aber mir war nicht nach Scherzen zumute. Ich war sauer auf ihn. Warum hatte er mich geküsst, wenn er doch in diese Zicke Rachel verknallt war?
    »Warum bist du überhaupt hier, bei mir?«
    »Entschuldige?« Er wirkte verblüfft. »Ich dachte, das hätte ich dir schon längst erklärt?«
    »Ich meine«, fuhr ich fort und meine Stimme wurde schrill, »warum bist du hier bei mir, obwohl du doch viel lieber bei Rachel wärst?« Eigentlich wollte ich wissen, warum er mich geküsst hatte, wenn er mit dieser Ich-bin-der-Boss-Barbie eine Sache am Laufen hatte.
    »Rachel?« Nun starrte er mich völlig verwirrt an.
    »Ja. Rachel. Warum gehst du nicht zu ihr zurück? Du hast die Wahl, es steht dir frei. Du musst nicht hier bei mir sein.« Ich konnte selbst hören, wie eifersüchtig und lächerlich ich klang. Am liebsten hätte ich mir seine Reisetasche selbst über den Schädel gezogen und mich damit k.o. geschlagen.
    »Mach dich nicht lächerlich.«
    Wenigstens stimmte er mir zu, dass ich mich lächerlich machte. Super! Ich wandte mich ab, damit er nicht sehen konnte, dass mir vor Wut die Tränen kamen.
    »Du glaubst also, dass ich Rachel … gernhätte?«, fragte Alex meinen Rücken. Er klang ehrlich

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