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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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die Lippen. »Ich will nicht, dass du weggehst.«
    »Wenn ich mit dir gehe, werden wir unser Leben lang auf der Flucht sein. Wenn ich bleibe, kann ich dafür sorgen, dass Jack und dir nichts geschieht.«
    »Wie denn? Du bist nur einer gegen viele.«
    »Ich kann sie so lange aufhalten, bis ihr untergetaucht seid. Und ich kann die Einheit davon abhalten, herauszufinden, wer du bist. Ich habe dir versprochen, dich in Sicherheit zu bringen, und das ist der einzige Weg. Vertrau mir. Einer von uns muss hierbleiben – und zwar ich.«
    Er drehte sich zu Jack um. »Ihr müsst jetzt los.«
    Jack warf sich den Rucksack über die Schulter.
    »Nein!« Ich packte Alex’ Handgelenk.
    Dann fühlte ich seine andere Hand über meine Wange streichen. Er beugte sich zu mir herunter und sagte so leise, dass Jack es nicht hören konnte: »Als du auf der Treppe gestolpert und gegen mich gefallen bist – das war der Augenblick.« Und dann küsste er mich sanft auf die Lippen.
    Ich hörte, wie Jack nach Luft schnappte.
    Alex trat einen Schritt zurück, ohne mich aus den Augen zu lassen. »Pass gut auf sie auf«, sagte er.
    »Sie ist meine Schwester!«, knurrte Jack wütend. Er starrte uns an, die Fäuste geballt.
    Alex nickte ihm zum Abschied zu. Dann drehte er sich um und lief zur Bergstation zurück.
    Meine Beine setzten sich wie von selbst in Bewegung, aber plötzlich wurde ich am Arm gepackt.
    »Nein, Lila, du bleibst hier.«

23
    Schlagartig wurde mir bewusst, dass mich niemand festhielt. Ich war von Kopf bis Fuß erstarrt. Ich versuchte, die Beine zu bewegen, aber es war, als steckten sie in Beton. Ich konnte nicht einmal mehr den Kopf drehen.
    »Keine Bewegung!«, ertönte eine Stimme hinter mir. Ich wäre vor Schreck fast tot umgefallen. Das war nicht Jack, sondern eine helle Mädchenstimme. Ich erkannte sie sofort.
    »Die können sich nicht rühren, keine Sorge«, sagte eine Männerstimme, die mir einen Schauder über den Rücken jagte.
    »Weiß ich doch – aber es klingt so cool.« Suki tänzelte um mich herum, bis sie vor meiner Nase stand. Sie kicherte fröhlich, als hätte sie gerade ein sehnsüchtig erwartetes Geburtstagsgeschenk erhalten. »Hi, Lila«, flötete sie.
    Ich öffnete den Mund zu einem Schrei, aber mein Gehirn war plötzlich wie leer gefegt.
    »Demos, hör auf damit. Das ist nicht lustig. Es ist doch nur Lila. Lass sie reden. Komm schon, letztes Mal hab ich eine Menge von ihr erfahren. Brauchte mich nicht mal in ihre Gedanken einzuloggen.«
    Jemand lachte laut auf. Demos. Er stand so dicht hinter mir, dass ich seinen Atem im Nacken spürte.
    Dann kroch ein anderer Gedanke durch mein benebeltes Gehirn. Wo war Jack? Und was war mit Alex? Ich versuchte, den Kopf zu drehen, um mich nach ihm umzuschauen. Er war doch gegangen? Obwohl ich mich nicht mehr erinnern konnte, warum. Wo war er jetzt? War er in Sicherheit?
    »Oooh … wie süß! Sie sucht nach Alex. Macht sich Sorgen um ihn.« Suki verzog den knallroten Mund.
    Ich starrte sie wütend an. Wie konnte sie es wagen, in meinen Gedanken herumzuschnüffeln!
    »Ach, komm schon, das würdest du doch auch, wenn du könntest.« Suki zuckte die Schultern und betrachtete mich mit schief gelegtem Kopf.
    Ich musterte sie von oben bis unten. Wieder trug sie ein Paar unmöglich hohe Schuhe und dazu ein eng anliegendes Kleid. Ein Wunder, dass sie sich darin überhaupt bewegen konnte. Ich wünschte sie zum Teufel.
    Sie zuckte zurück und zog die Augenbrauen zusammen, bis sie eine Linie bildeten.
    Ich hörte Demos’ Schritte auf den trockenen Kiefernnadeln, noch bevor ich ihn zu sehen bekam. Gelassen lächelnd schlenderte er in mein Blickfeld und blieb neben Suki stehen. Er trug einen dunklen Anzug mit weißem, am Kragen offenem Hemd und sah aus, als käme er von einer Beerdigung. Er betrachtete mich eingehend, dann lachte er ein wenig, als hätte ich gerade einen Witz gemacht, und nickte langsam.
    Mein erster Instinkt war, mich mit zu Krallen gekrümmten Fingern auf ihn zu stürzen. Aber meine Glieder gehorchten mir nicht. Ich schaute mich nach etwas um, was ich auf ihn schleudern könnte. Aber es gab nichts Brauchbares. Nichts als Bäume. Ich wählte den kleinsten aus und konzentrierte mich darauf, ihn samt Wurzeln aus dem Boden zu reißen, um ihn auf Demos’ Schädel krachen zu lassen. Die Blätter zitterten, aber das war’s auch schon. Der Baum blieb fest im Boden verwurzelt.
    »Oh, oh, Demos. Lila scheint dich nicht zu mögen.«
    Suki hatte sich bei Demos

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