Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
Vom Netzwerk:
auf Erden, zumindest was das Essen anging.
    Sie zog den Braten aus der Röhre und sah nach dem Thermometer – perfekt. Dann drehte sie die Platten für die anderen Speisen an und rief ihn vom Wohnzimmerfenster aus.
    Er schippte draußen Schnee und blickte lächelnd zu ihr hoch.
    »In fünfzehn Minuten gibt es Essen.«
    Er winkte ihr zu und machte sich dann wieder an die Arbeit, aber das Lächeln war verschwunden.
    Als sie eben nach dem Geschirr griff, klingelte das Telefon. Oh, bitte nicht Victor. Ich habe schon genug am Hals. »Hallo?«
    »Hallo, hier spricht Sergeant Evans vom Boston Army Recruitment Center. Könnte ich bitte Cameron MacLeod sprechen?«
    Tief Luft holen. Nicht in Panik geraten, ehe man Grund dazu hat. »Tut mir leid, er ist gerade nicht da. Möchten Sie eine Nachricht für ihn hinterlassen?«
    »Ja, bitte richten Sie ihm aus, dass ich mit meinen Vorgesetzten gesprochen habe und wir ihm in Großbritannien leider nichts anbieten können. Aber ein Jahr in Deutschland kann ich ihm zusichern. Dann kann er jedes Mal über den Kanal, wenn er frei hat.« Er lachte etwas und fügte hinzu: »Wir stellen ihn bei uns ein, sobald er eintrifft. Der nächste Trainingskurs fängt in drei Wochen an.«
    Noch mal ganz tief Luft holen. »Danke. Ich werde es ihm ausrichten.«
    Als sie auflegen wollte, landete das Telefon neben der Ladestation und knallte dann auf den Fußboden.
    Cam! Was zum Teufel bildest du dir eigentlich ein?!
    Sie hatte sich nie darüber Gedanken gemacht, dass er Soldat werden könnte, obwohl es ihm sicherlich lag und die Kriegsberichterstattung und die Werbesendungen der Streitkräfte im Fernsehen eine große Faszination auf ihn ausübten. Sie hatte geglaubt, der Beitritt zu den Streitkräften sei nur US-Bürgern gesetzlich erlaubt, aber anscheinend war dem nicht so.
    Sie rannte ins Bad. Als sie es erreichte, hatte sich die aufgekommene Übelkeit zum Glück schon wieder gelegt. Sie lehnte sich mit verschränkten Armen gegen das Waschbecken und blickte in den Spiegel. Wäre das abgezehrte Gesicht, das ihr daraus entgegensah, eine Fotografie gewesen, sie hätte sich selbst nicht wiedererkannt. Sie seufzte.
    So dringend wollte er also nach Hause?
    »Claire?«
    Beim Klang seiner Stimme fuhr sie mit einem Ruck herum und rief: »Komme gleich!« Sie spritzte sich eisiges Wasser ins Gesicht und sah dann wieder in den Spiegel. »Du musst dich so lange zusammenreißen, bis dir irgendwas einfällt. Er hat das gemacht, weil er stolz und krank vor Heimweh ist und meint, er könnte nur auf diese Art und Weise wieder nach Hause kommen. Nicht deswegen, weil er dich nicht genauso liebt wie du ihn.« In ihrem tiefsten Inneren hatte sie diesen Verdacht, aber jetzt wollte sie es nicht wahrhaben. Jetzt nicht. »Wird schon gehen. Es wird dir schon was einfallen.«
    Sie betete inständig darum.
    Sie betupfte ihre Wangen noch einmal mit kaltem Wasser und ging mit einem Lächeln auf dem Gesicht in die Küche. »Heute Abend habe ich dein Lieblingsessen gemacht.«
    Grinsend packte er sie und schob seine eiskalten Hände unter ihren Pulli, bis sie quietschte. Er hielt sie fest, beugte sich über sie und küsste sie. »Es duftet verlockend, aber du hättest dir nicht so viel Mühe machen sollen.«
    Sie tätschelte seine Brust. »Geh und wasch dir die Hände. Ich decke solange den Tisch.«
    Gleich darauf saßen sie vor einem wahren Festmahl. Aber nach einer Stunde hatten beide in ihrem Essen nur herumgestochert.
    Cam blickte auf ihren Teller und fragte: »Geht es dir wieder schlecht? Solltest du dich nicht hinlegen? Ich mache dir einen Grog, den Whiskey habe ich.«
    Nachdem sie seinen Scheck eingelöst hatte, war Scotch sein erster Einkauf gewesen. Er hatte behauptet, ihr Wein sei schön und gut, aber ein Mann brauche manchmal eben etwas Richtiges zu trinken. »Nein, ich bin bloß müde.«
    Der Tag war lang gewesen. Viele der Kundinnen von letzter Woche waren noch einmal mit Freundinnen im Schlepptau angekommen, um Cam unter dem Vorwand eines Einkaufs zu begaffen, oder weil sie sich angeblich von der unvergleichlichen Madame Grouse aus der Hand lesen lassen wollten. Und sie konnte ihnen deswegen keinen Vorwurf machen. Cam Mac-Leod war zweifellos der bestaussehende Mann, der ihr je unter die Augen gekommen war. Und offenbar war sie nicht die Einzige, die so dachte.
    »Cam, morgen müssen wir Weihnachtseinkäufe machen.«
    »Du meinst für Mrs Grouse?«
    »Für dich, für mich … einen Weihnachtsbaum.«
    »Aber ich dachte, du

Weitere Kostenlose Bücher