Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
Vom Netzwerk:
antworten. Ich habe mich wirklich verändert.
    Alles Liebe, Papa
    Claire knüllte den Brief zu einem Ball zusammen. Das war viel
    zu wenig, und es kam zu spät. Ihr Vater war ein Dreckskerl.
    »Mädchen, was ist los?«
    »Nichts.«
    Claire schüttelte sich und warf den zerknüllten Ball in den Papierkorb. Ihr Vater hatte die ersten zweiundzwanzig Jahre ihres Lebens ruiniert. Sie würde nicht zulassen, dass er den Rest auch noch ruinierte. Vor allem nicht jetzt, da das wahrscheinlich einzige Weihnachten vor der Tür stand, das Cam und sie je zusammen verbringen würden.
    Sie zwang sich, unbeschwert zu klingen, obwohl sie sich gewiss nicht so fühlte, und sagte: »Und, hast du mir ein paar Kekse übrig gelassen?«
    »Ja, aber wenn du vorhast, mehr als vier zu essen, dann musst du welche vom Baum nehmen. – Wann wolltest du mir eigentlich erzählen, dass Mrs Grouse wegzieht?«
    Vielleicht war es zu viel erwartet, zu hoffen, er würde es vor seiner Abreise nicht mehr erfahren. »Ich habe es gerade selber erst gehört.«
    Er sah bedrückt aus und sagte leise: »Sie wird dir fehlen.«
    »Ja, aber ich kann die Wohnung ja wieder vermieten.«
    »Aber es wird nicht so werden wie vorher.«
    Richtig.
    Cam wollte sich von dem zusammengeknüllten Brief im Papierkorb ablenken und legte sein sorgfältig verpacktes Geschenk für Claire auf der anderen Seite unter den Baum. Dann trat er zurück und bewunderte es. Die Verkäuferin hatte es viel schöner eingepackt, als er es bei dem Geschenk für Mrs Grouse hinbekommen hatte, das daneben lag.
    Er sah wieder zum Papierkorb. Warum hatte sie den Brief so heftig zusammengeknüllt, ehe sie ihn weggeworfen hatte?
    Der Brief ging ihn nichts an. Er hatte deswegen nicht neugierig zu sein, schon gar kein Recht, ihn zu lesen. Aber warum hatte der Brief sie so aufgebracht? Sie war knallrot geworden. Hatte irgendjemand ihr gedroht? In dem Fall musste er herausbekommen, was es war, und es aus der Welt schaffen, ehe ihn der Sergeant zurückrief.
    Er ging ins Schlafzimmer. Dort hörte er die Dusche laufen, lief ins Wohnzimmer zurück und fischte den Brief aus dem Papierkorb. Als er ihn gelesen hatte, nahm er den Umschlag, merkte sich den Absender gut und legte alles zurück in den Papierkorb, als wäre nichts gewesen.
    Ein paar Minuten später sah er auf die Uhr. »Claire, wir kommen zu spät zur Mitternachtsmesse, wenn du dich nicht beeilst.«
    »Bin gleich fertig!« Er gähnte herzhaft. Warum nur wollte überhaupt irgendjemand um Mitternacht in die Kirche gehen, wenn man um diese Zeit schlafen konnte? Ein äußerst seltsamer Brauch, aber Claire hatte darauf bestanden. Er hoffte nur, dass die Predigten hier nicht, wie bei ihm zu Hause üblich, Stunde um Stunde dauerten. Er griff nach seiner neuen Daunenjacke, noch so einer extravaganten Anschaffung, auf der sie seinen Protesten zum Trotz bestanden hatte.
    Hinter ihm sagte sie: »Bin soweit.«
    Sein Blick wanderte über ihre Gestalt, von ihren Locken bis hinab zu den glänzenden schwarzen Stiefeln. »Mädchen, du bist eine Augenweide.«
    Errötend drehte sie sich vor ihm um die eigene Achse. Ihr Rock aus feuerroter Spitze und Samt wirbelte in die Höhe. »Gefällt er dir? Er ist secondhand.«
    Er ließ die Jacke fallen, ging auf sie zu und zog sie an sich, um ihre frische Süße einzuatmen. »Mh, du riechst genauso gut, wie du aussiehst. Bist du sicher, dass wir losmüssen? Ich würde ja viel lieber hierbleiben und dich Stück für Stück von diesem schönen Gewand befreien.«
    Sie lachte und klopfte ihm auf die Brust.
    »Nach der Messe. Du siehst in deinem neuen Pulli auch sehr gut aus.«
    »Danke.« Er schmiegte sein Gesicht an ihren Hals. »Bist du sicher, dass ich dich nicht umstimmen kann?«
    »Das könntest du schon, aber dann würdest du etwas ganz Wunderschönes verpassen.«
    »Nein, ich habe nämlich schon etwas ganz Wunderschönes hier.«
    Sie lächelte zu ihm hoch und nahm sein Gesicht in beide Hände. »Martha und ihre Tochter warten auf uns.«
    »O weh.«
    Sie lachte und griff nach den Schlüsseln.
    * * *
    Zwei Stunden darauf warf Cam seine Jacke über den Garderobenhaken und half Claire aus dem Mantel. »Ich kann es kaum glauben, aber ich höre immer noch die Musik.«
    »An den Messias von Händel kommt nichts heran, wenn er gut gespielt ist.«
    Er ließ sich auf die Couch fallen und streckte beide Arme auf der Rückenlehne aus. »Das war wirklich wunderschön. Ich bin sehr froh, dass du darauf bestanden hast, dass wir

Weitere Kostenlose Bücher