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Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
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drinnen. »Halt einfach nur die Tür auf.« Er lud sich den Baum auf die Schulter und trug ihn pfeifend die Treppe hinauf.
    Mrs Grouse blieb die Luft weg, aber sie half Claire, den Weg zum Fenster freizumachen. Als Cam den Baum vorsichtig gegen die Scheibe lehnte, legte sie eine Hand übers Herz und sagte: »Oh Cameron, was für ein wunderschöner Baum.«
    Claire ging einen Schritt zurück, um ihn gebührend zu bewundern. Cam trat hinter sie, legte beide Arme um ihre Taille und küsste sie auf den Hals. »Frohe Weihnachten, Liebste.«
    Liebste. Wenn es nur so wäre. Der Baum begann ihr vor den Augen zu verschwimmen, aber sie murmelte: »Er ist absolut perfekt, Cam. Danke.«
    »Gern geschehen, aber so schön, wie er ist, es fehlen doch noch die Lichter und so was. Du weißt schon, die ganzen Bimselbamsel und das Flitterzeug.«
    »Lass ihn uns nach dem Abendessen schmücken.« Soweit sie wusste, hatte er den ganzen Tag noch nichts gegessen. »Nach dem Essen lege ich Weihnachtslieder auf, du und Martha könnt uns Eierpunsch mit Whiskey mixen, und dann können wir uns beim Baumschmücken schön gemütlich einen antüdeln.«
    »Eine glänzende Idee.« Er küsste sie auf den Scheitel. »Der Mann meinte, du hättest bestimmt einen Ständer dafür. Wo hast du den und die Lichter und alles?«
    »Auf dem Dachboden.«
    Und weg war er.
    Sechs Stunden später saßen Cam und Claire, jeder mit einem Becher Eierpunsch in der Hand, splitterfasernackt auf der Couch. Er hielt sie in den Armen und sie knuddelten. »Ich mag deine Rentiere.«
    Sie kicherte. »Das habe ich mir gedacht.« – »Der ist wirklich hübsch, der Baum. Und die bunten Lichter, die du hast, gefallen mir besser als die weißen, die man sonst überall sieht.«
    »Mir auch. Sie sind etwas groß und klunkerig, aber sie erinnern mich an meine Kindheit.«
    »Wie das?«
    »Sie haben früher meiner Mutter gehört.« Sie zeigte auf den Metallstern mit der leuchtend roten Mitte, der auf der Spitze des Baumes saß. »Das war auch ihrer.« Sie zog seine Arme fester um sich. »Cam, wie habt ihr immer Weihnachten gefeiert?«
    »Weihnachten war bei uns kein Feiertag, sondern eine Zeit der Buße, so ähnlich wie die Fastenzeit. Es wurde gearbeitet wie an jedem anderen Tag, wenn möglich sogar noch härter. Wir zündeten einen Julklotz an, und wenn er erlosch, ehe er ganz heruntergebrannt war, dann bedeutete das für das jeweilige Haus Unglück. Aber Hogmanay – Silvester – ist ein Spektakel. An dem Tag beschenken wir unsere Lieben, wir schmausen und tanzen und trinken.«
    »Du hast Heimweh, oder?«
    »Ja, manchmal.«
    »Wenn du in diesem Moment in Schottland wärst, was würdest du dann machen?«
    »Ich würde die weißen, schneebedeckten Hügel und Täler ganz ausgiebig bewundern, die klaren, eisigen Bäche und die Brandung an der Landspitze. Ich wüsste gern, ob in dem Landstrich, den ich kannte, heute noch irgendwelche MacLeods leben. Ich möchte gern wissen, ob im Hafen Schiffe festgemacht haben oder nicht, ob es immer noch Männer gibt, die von der See leben. In der Kirche stehen, in der ich getauft und getraut wurde und neben der ich meine Frau begraben habe. Ich möchte ihr Grab sehen und das meiner Mutter, vielleicht die Gräber meines Bruders und meines Vaters – ihnen die Ehre erweisen.«
    »Du hast nicht viel von Margie erzählt. Hast du sie geliebt?«
    »Unsere Ehe wurde nicht aus Liebe geschlossen, sondern um das Band zwischen zwei Clans zu stärken. Im Nachhinein kann ich sagen, dass sie das Beste daraus gemacht hat, angesichts der Umstände, in denen sie sich befand.«
    Claire drehte den Kopf, um ihn ansehen zu können. »Warst du ihr untreu?«
    »Nein, nur dauernd auf der Suche nach irgendetwas – egal was – um aus dieser Enge herauszukommen, weg von ihr, meinem Vater und meinem älteren Bruder, heraus aus dem ewigen Überwachtwerden.« Er lachte in sich hinein. »Ich wäre lieber zum Angeln gegangen oder hätte mich im Schwertkampf geübt, statt stundenlang über Abrechnungen zu sitzen oder mir über Abgaben und Steuern den Kopf zu zerbrechen. Mir war klar, warum sie darauf bestanden, dass ich solche Dinge lernte. Unser Leben verlief in sehr bescheidenen Bahnen, und es war abzusehen, dass ich als Lehnsherr enden würde. Aber in meinen Augen war dieses ganze Gewese eine einzige Zeitverschwendung. Die Krone verlangte immer höhere Abgaben, also was sollte das Ganze? Entweder hatte man das Geld oder eben nicht.«
    Sie nippte an ihrem Eierpunsch, den Blick

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