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Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
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Ohren mit beiden Händen zu. Ein blendender Lichtstrahl machte drinnen wie draußen die Nacht zum Tage. Es kam ihr vor, als sei sie nur um Haaresbreite davongekommen.
    Ihr Baum! Der Zuckerahorn vor ihrer Haustür hatte sich schon kaum noch halten können, als sie das Haus gekauft hatte. Nachdem sie ihn drei Jahren lang gedüngt und gewässert hatte, war im letzten Frühling endlich wieder Leben in ihn zurückgekehrt.
    Mehrere Autoalarmsirenen hupten los. Claire sprang aus dem Bett, schob die Lamellentür beiseite und riss das Fenster auf, um hinauszusehen.
    Weit über das Fensterbrett gebeugt, blickte sie hinunter. Ihr Baum war unversehrt und hübsch anzusehen mit dem Schnee auf den schwarzen, unbelaubten Ästen. Sie streckte sich vor, um einen Blick auf ihr Dach werfen zu können. Sie sah keinen Rauch von dort aufsteigen und blickte nach links und rechts, in der Hoffnung, dass auch die Nachbarhäuser nicht in Flammen standen. Aber alles sah aus wie immer. Es war nur ein bisschen windig, der Himmel war nicht bewölkt, sondern ruhig und von einem schimmernden Grau. Es schneite nur noch sachte. Woher war also der Blitz gekommen?
    Ein eisiges Gefühl kroch ihr über den Rücken und ließ sie erschaudern. Sie zog sich zurück und schloss das Fenster. Als sie nach den Läden greifen wollte, legte sich ihr eine große, schwielige Hand über den Mund.
    Ein Schrei stieg in ihr auf. Panisch krallte sie sich an die Hand.
    Ein Arm wie aus Stahl legte sich um ihre Taille und drückte sie gegen einen stattlichen Männerkörper. Festes, warmes, nacktes Fleisch von ihren Schultern bis zu ihren zitternden bloßen Schenkeln.
    Mit einem Hauch von Nelken und Moschus flüsterte der Fremde ihr ins Ohr: » De’ an t-ainm a tha ort? «
    Sie jammerte, und die Hand glitt von ihrem Mund fort und legte sich um ihren Hals. Mit langen Fingern griff sie unter ihren Kiefer und drückte fest nach oben.
    »Wer – wer sind Sie? Was wollen Sie?« Oh Gott, bitte, bitte, bitte, mach, dass er mir nichts tut.
    »Wer bist du und was …« fragte eine tiefe Baritonstimme, »was zum Teufel geht hier vor, Sassenach?«
    Um Gottes willen, wie ist er nur hereingekommen?!
    Claire kreischte und schlug mit zu Klauen gekrümmten Fingern nach dem Mann, in der Hoffnung, ihn in die Augen zu treffen. Als ihr eine lange Haarsträhne zwischen die Finger geriet, riss sie daran. Sie hörte ein Knurren, und der Arm um ihre Taille schob sich etwas höher und presste ihr alle Luft aus dem Brustkorb.
    Dann legte sich schlagartig die Hand wieder vor ihren Mund. »Lass das! Ich tue dir nichts zuleide.«
    Ihre Lungen versuchten verzweifelt, Luft zu holen, während ihr Herz ihr fast die Rippen sprengte. Durch die dünne Baumwolle ihres T-Shirts war eine mächtige Körperwärme zu spüren. Oh Gott, wollte er sie vergewaltigen? Weshalb wäre er sonst nackt?
    Sie sah schwarze Punkte vor den Augen und fing an, um sich zu treten. Aber ehe sie ihn traf, wirbelte er sie so herum, dass sie vor dem Spiegel gegenüber von ihrem Bett zu stehen kam.
    Ihre Blicke trafen sich. Der Arm, der ihr die Luft abgeschnürt hatte, lockerte sich.
    »Sieh hin.«
    Um nichts in der Welt hätte sie ihren Blick jetzt abwenden können. Der Mann, der ihr Leben in seinen kräftigen Händen hielt, war gut einen Kopf größer und einen ganzen Zentner schwerer als sie, und er war außerdem splitternackt.
    Er sah ihr fest in die Augen und flüsterte: »Sehe ich aus wie ein Mann, der sich ein Weib mit Gewalt nehmen muss?«
    Sie war nicht imstande zu sprechen und schüttelte den Kopf. Nein, er sah eher aus wie ein Covermodel, braun gebrannt und muskulös. Wenn sie ihm auf der Straße begegnet wäre, hätte sie ihn für einen Bodybuilder oder einen Schwulen gehalten. Oder vielleicht einen Schauspieler. Sein gewelltes Haar schimmerte bläulichschwarz und reichte ihm ein gutes Stück über die Schultern, seine Augen leuchteten blau. Seine breite Stirn war von Furchen gezeichnet, sein Kiefer markant. Nein, er sah ganz entschieden nicht so aus, als hätte er es nötig, Frauen zu vergewaltigen, aber andererseits …
    Ohne seinen Blick von ihrem Spiegelbild zu lösen, beugte er sich vor, bis sie seine Lippen an ihrem Ohr spüren konnte. Es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter, als er zischte: »Ich brauche Antworten, Weib, und zwar jetzt gleich. Dir wird nichts zustoßen, wenn du die Wahrheit sagst und nicht schreist. Verstanden?«
    Claire nickte. Hätte er es von ihr verlangt, hätte sie ihm noch beigepflichtet, dass der

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