Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
Vom Netzwerk:
als Geisel nehmen. Sie stieß ihm ihren Ellenbogen in die Rippen, um sich von ihm loszumachen und Mrs Grouse zu zeigen, dass alles in bester Ordnung war. Sein Griff um ihre Taille lockerte sich, und sie riss sich stolpernd los. Er streckte blitzschnell eine Hand aus, um sie zu stützen; sie stieß sie fort. »Mrs Grouse, darf ich vorstellen: Cameron Mac-Leod, ein … ein Freund, der gehen wollte. Gerade eben.«
    »Oh.« Mrs Grouse’ hellblaue Augen glitten wieder über den Highlander und machten dann bei seinen Füßen halt. »Haben Sie keine Stiefel, junger Mann?«
    MacLeod warf Claire einen anklagenden Blick zu. »Nein, gnädige Frau. Es scheint, als hätte ich sie verloren.«
    »Oh, so geht das aber nicht. Warten Sie hier.« Bevor Claire noch Einspruch erheben konnte, hatte ihre Untermieterin MacLeod den Kuchen in die Hand gedrückt und war verschwunden.
    Sie sah ihn finster an und zischte: »Wehe Ihnen, falls Sie auch nur daran denken, ihr etwas zuleide zu tun. Sie hat mit dem Ganzen absolut nichts zu tun.«
    MacLeod brummte. Er stieß einen Finger in den Kuchen, als sei er ein lebloses Tier, und schnupperte dann daran. »Ich hegte keinerlei derartige Absichten.«
    Prima. »Sie hegten ja auch keinerlei Absicht, mir wehzutun.«
    Sie schob ihren Ärmel hoch und zeigte ihm den blauen Fleck, den er ihr erst kurz zuvor am Handgelenk beigebracht hatte. »Ich meine das ernst. Ich werde …«
    »Hier, bitte schön, junger Mann, nehmen Sie.«
    Mrs Grouse stand an ihrer Tür und streckte ihm ein Paar glänzend schwarzer Überziehstiefel entgegen, die mit einer Reihe ebenso glänzender Metallnieten verziert waren. Oben schauten weiße Socken aus den Stiefeln heraus. »Die sollten passen. Mein Henry hatte Füße und Hände wie jemand, der doppelt so groß ist wie er.« Sie zwinkerte Claire zu. »Einer der Gründe, weswegen ich ihn geheiratet habe, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Bis eben wäre es Claire nie in den Sinn gekommen, sich über die genitale Ausstattung des kürzlich verstorbenen Mr Grouse die leisesten Gedanken zu machen. Sie schauderte, packte zuerst die Stiefel und dann den breiten Gürtel, den der Highlander um die Hüften trug. Sie zog daran. »Danke für die Stiefel und den Kuchen, Mrs Grouse. Sie sind die Allerbeste.«
    Zu ihrem Ärger blieb MacLeod wie angewurzelt stehen. »Meinen ehrerbietigsten Dank, gnädige Frau.«
    Mrs Grouse faltete die Hände vor ihrer Brust und strahlte ihn an. »Was für ein netter junger Mann Sie sind.«
    Nicht wahr.
    Claire zog ihn wieder am Gürtel, um ihn in Richtung Treppe zu bewegen. »Wir müssen wirklich los.«
    Statt auf sie zu hören, nahm MacLeod eine von Mrs Grouse’ Händen in seine, verneigte sich vor ihr und küsste ihr die Hand. »Einen guten Tag wünsche ich Euch, gnädige Frau, und entbiete Euch nochmals meinen Dank.«
    Claire zeigte eine Treppe höher und knurrte: »Los jetzt, MacLeod.«
    Auf halbem Weg ins oberste Geschoss sagte er: »Ein nettes altes Mädel, aber besonders gut stehen ihr die Würmer nicht zu Gesicht.«
    Würmer? Ach so. »Das sind doch Lockenwickler.«
    »Lockenwickler, pah. Mag ich nicht.«
    »Hat niemand gesagt, dass Sie das sollen.«
    Claire seufzte, als sie ihre Wohnung betraten. Cameron auch. Dann verriegelte er die Tür, fasste Claire fest am Arm und ging mit ihr im Schlepptau schnurstracks ans Fenster, ohne sich um ihr empörtes Geschrei zu scheren. Er spähte nach draußen. Die Straße war Gott sei Dank leer. Er ließ ihren Arm los und wandte seine Aufmerksamkeit dem wunderbar duftenden Kuchen zu, den er immer noch in der Hand hielt. Er brach ein Stück ab und schob es sich in den Mund … himmlisch. Gleich noch ein Stück. »Die Schachtel und die Schriftrolle, wenn’s recht ist.«
    Das Mädchen ließ die seltsamen Stiefel, die die alte Frau ihm so huldvoll überlassen hatte, auf einen Stuhl plumpsen und zeigte bebend auf ihre Schlafkammer. »Da drin.«
    Er stellte den Kuchen beiseite und bedeutete ihr, voranzugehen. Es drängte ihn danach, diesem Wahnsinn auf die Spur zu kommen und nach Rubha zurückzukehren.
    Im Schlafzimmer reihte Claire die Gegenstände, von denen sie gesprochen hatte, nebeneinander auf ihrem Bett auf.
    Er nahm sich die Schachtel. Nichts daran kam ihm bekannt vor, aber im Inneren klapperte etwas. Er versuchte, sie zu öffnen, aber da es ihm nicht gelang, legte er sie weg und griff nach der Schriftrolle. Als er sie entrollte, erkannte er Minnies dicht gedrängte Handschrift mit den sich nach links lehnenden

Weitere Kostenlose Bücher