Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
Vom Netzwerk:
Tagträumen auf. Und sie erinnerte sie auch daran, dass sie alleine lebte und ungeschützt war.
    Traute sie sich, ihn zu belügen? Ihm zu sagen, dass ihr Göttergatte auf Reisen war und heute wiederkommen würde? Der Highlander hatte wahrscheinlich bemerkt, dass es in ihrer Wohnung keine Spur von einem Mann gab – keine Kleidungsstücke, kein Rasierzeug. »Ich habe keinen.«
    »Mein Beileid, gnädige Frau.«
    »Bitte sagen Sie Claire zu mir, und danke, aber ich war nie verheiratet.«
    Er betrachtete ihre Hände und den bescheidenen Perlenring, den sie trug. Den hatte ihre Mutter ihr zu ihrem sechzehnten Geburtstag geschenkt. »Also verlobt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich bin auch nie verlobt gewesen.«
    »Hm. Weil du eine Hexe bist?«
    Sie lachte, aber es klang mehr wie ein Bellen. »Nein, ich bin keine Hexe, obwohl Ihnen manche meiner Kunden sicher etwas anderes erzählen würden, weil ich über meine Preise nicht mit mir reden lasse.«
    Seine Augen verengten sich, und er legte den Kopf auf die Seite, um sie prüfend anzuschauen. Sein Blick ruhte auf ihren Brüsten. »Und wann erwartest du also deinen Herrn?«
    »Meinen Herrn?« Meine Güte! Er dachte, sie würde von irgendwem ausgehalten. »Ich bin keine Mätresse. Ich handle mit Antiquitäten. Unten, im Erdgeschoss … das ist mein Laden. Der Velvet Pumpkin. Ich kaufe und verkaufe Möbel, Porzellan, solche Sachen.« Sie schüttelte den Kopf.
    Er sah entsetzt aus und brummte dann: »Ich bitte untertänigst um Vergebung. Ich habe dich aus Unbedachtheit beleidigt, Mädchen, aber angesichts deiner Reichtümer und deiner schönen grünen Augen und anderer … Dinge, hatte ich angenommen …«
    Sie hatte schöne grüne Augen und andere … Dinge? Aber, wer wusste das schon? »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen.« Ehrlich gesagt hatte es ihr geschmeichelt, dass sie ihm anziehend genug erschienen war, um von jemandem als Geliebte ausgehalten zu werden. Tracy schon, aber doch niemals Claire MacGregor.
    Sie wollte mehr über ihn erfahren und sagte: »Erzählen Sie mir von Ihrer Heimat. Wo haben Sie früher gelebt?«
    »Wo ich immer noch lebe, Mädchen.« Er sah aus dem Fenster. »Es hatte dort während der Nacht auch geschneit, aber nur ganz leicht. Die Brüstungen sind nur eine Handbreit hoch von Weiß überzogen, der Geruch von Torfrauch und Meer liegt in der Luft. Die Kühe sind von den Weiden in den Bergen heruntergekommen und grasen in der Senke. Sie sind meilenweit zu hören, wenn der Wind in den Abendstunden seewärts dreht.«
    Als er verstummte, hakte Claire nach, weil sie seinen tiefen, klangvollen Akzent so gerne weiter hören wollte: »Und ihre Familie?«
    »Mein Vater ist ein Anführer, der Lord unseres Clans und von Rubha. Ich habe zwei Halbbrüder. Robbie, der ältere, ist unser Verwalter. Und John«, er grinste und zeigte seine ausgeprägten Grübchen, »ist unser Narr. Beide sind verheiratet und haben Kinder.«
    »Sie vermissen sie.«
    »Ja, das tue ich, aber vor allem sorge ich mich um sie.« Er schwieg einen Moment, dann fragte er: »Die Karte, unten, entspricht sie wirklich der Wahrheit?«
    Welche Karte? Oh, die, die sie ihm auf dem Rechner gezeigt hatte. »Ja.«
    »Ich habe schon einmal Karten von den Kolonien gesehen, habe auch von den Westindischen Inseln gehört, aber ich wusste nicht, dass es ein so weites Land ist.« Nach einer Pause fragte er: »Und euer König? Gehört er zum Hause Stuart?«
    Ach du Schande. Das war’s mit unserem friedlichen Zwischenspiel. Jetzt fragt er gleich nach Schottland, und dann regt er sich wieder auf.
    »Wir haben seit dem Unabhängigkeitskrieg von 1776 keinen König mehr. Damals haben wir die Engländer besiegt.«
    »Ist das wahr?« Er grinste, weil ihm diese Nachricht offenbar behagte.
    »Wirklich. Wir sind eine demokratische Republik mit einem gewählten Präsidenten. Jeder Bürger hat bei der Wahl eine Stimme. Der Kandidat mit den meisten Stimmen gewinnt.« Die Feinheiten sparte sie sich.
    »Wie zu Zeiten der Römer. Interessant. Und wie ist es uns dann bei unserem Aufstand ergangen? Ist Prinz Charles König geworden?«
    Sollte sie ihm das wirklich erzählen? Wenn sie ihn nicht nach Hause in seine eigene Zeit bringen konnte, würde er die Wahrheit ohnehin erfahren. »Es tut mir leid, aber der Jakobitenaufstand … scheiterte völlig und war der letzte seiner Art. Die Schotten werden seit Jahrhunderten beherrscht und sind jetzt britische Bürger.«
    Er stand so abrupt auf, dass sein Stuhl krachend

Weitere Kostenlose Bücher