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Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
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Haus.« In ihrem Kopf hämmerte es. Sie warf einen Blick auf die Uhr. Schon fast sieben, und sie musste noch die Kistenteile zum Container bringen und die Ladentreppe kehren.
    »Hören Sie, ich hab eine Menge – hey!« Claire schlug nach den Fingern, die sich wie eine Stahlfessel um ihr Handgelenk schlossen. »Sie tun mir weh!«
    Der Eindringling zog sie hoch an seine Brust. »Sag die Wahrheit.«
    »Das tue ich. Schauen Sie auf den Kalender. Da drüben.«
    Mit einem unterdrückten Fluch zerrte er sie eilig mit sich hinüber in den Laden. Dabei streifte er den Garderobenständer aus Bugholz, der nach rechts umfiel und auf den Mahagoniteewagen stürzte, sodass das silberne Teeservice mit lautem Geklirr zu Boden ging.
    »Verdammt noch mal! Jetzt machen Sie aber mal halblang, sonst ruinieren Sie mir hier noch alles!« Keuchend zeigte Claire
    nach rechts. »Da drüben, neben dem großen Spiegel.«
    MacLeod hielt vor ihrem Tisch an. »Der Kalender.«
    »Ich hol ihn.« Sie riss mit fliegender Hand die oberste Schublade der Anrichte auf und zog ihren Kalender heraus. Als sie ihn dem Fremden überreichte, sah sie den Eintrag für den
    24. Dezember, 12.30 Uhr Mittagessen mit Tavish. Herrgott. »Gucken Sie oben. Sehen Sie? Da steht es, Dezember 2007. Und da.« Sie schaltete ihren Rechner ein und er sprang unter Klicken und Brummen an. Als der Bildschirm aufleuchtete, hörte sie MacLeod erst hörbar atmen und dann fluchen. »Warten Sie. Warten Sie einfach.«
    Sie ging auf die Seite des CNN und drehte den Bildschirm so, dass er ihn besser sehen konnte. »Sehen Sie da, 2. Dezember 2007. Jetzt passen Sie auf.«
    Sie klickte auf den Link zum Wetterbericht und rief die Karte mit der landesweiten Vorhersage auf. »Sehen Sie das? Das ist Amerika, und Sie befinden sich jetzt …«, sie schob den Cursor auf Massachusetts, »genau hier.«
    Er war bleich wie ein Gespenst geworden. »Das kann nicht sein.« Dann aber kehrte die Farbe in seine Wangen zurück, und die Adern an seinen Schläfen begannen zu pochen.
    Bauchatmung, Claire. Bleib ganz ruhig. Wenn er das ist, wofür du ihn hältst – nein, was du befürchtest – dann sieht er dich nur an und bringt dich gleich um.
    »Was ist das für Hexenwerk?«
    »Hören Sie, bitte versuchen Sie, ganz ruhig zu bleiben und mir zuzuhören. Ich sage Ihnen die Wahrheit. Tavish MacLean hat mir diese Kiste mit Ihrem Schwert und anderen Sachen vererbt. Dabei lag eine Schriftrolle und … egal. Ich zeige sie Ihnen.«
    »Tu das.«
    Sie nickte mechanisch. »Kein Thema, aber bitte, könnten Sie vielleicht meinen Arm loslassen?« Ihre Finger waren schon ganz taub.
    Er murrte, ließ sie aber los. »Wo entlang?«
    Claire kam vorsichtig hinter dem Tisch hervor und führte ihn widerstrebend zurück in den Lagerraum. Vor der großen, geschnitzten Kiste, die ursprünglich in Luftpolsterfolie eingewickelt gewesen war, hielt sie an und zeigte mit dem Finger darauf.
    Er ging vor der Kiste in die Hocke und fuhr mit der Hand über die eingeschnitzten Zeichen. Wie zu sich selbst sagte er: »Ich kenne es, aber woher?«
    »Wissen Sie, was diese Symbole bedeuten?«
    »Ja, es sind die Zeichen des Himmels. Sehr alt.« Er kauerte sich hin. »Du hast es von einem MacLean bekommen?«
    »Ja. Das und noch mehr dazu, eine Schachtel und eine Schriftrolle auf Gälisch. Die sind oben.«
    Er stand auf und machte eine Bewegung mit seiner Tatze von einer Hand. »Nach dir.«
    »Ich hole sie herunter …«
    Er legte seine Hand auf den Dolch und ließ seinen Blick einmal quer durch den ganzen Raum wandern. »Nein, du gehst voran, und ich folge dir nach.«
    Und wie er ihr folgte. So dicht auf ihren Fersen, dass sie die von ihm ausgehende Hitze spüren und wieder seinen Geruch wahrnehmen konnte.
    Als sie auf dem Treppenabsatz im ersten Stock ankamen, ging plötzlich die Wohnungstür ihrer Untermieterin auf. Ehe Claire sie warnen konnte, wurde sie selbst nach hinten gezogen. Der Eindringling hielt sie an fest seine Seite gedrückt.
    »Claire, ich habe gerade gebacken – nanu, wer ist denn das?!«
    Mrs Grouse’ weißes Haar war auf rosa Schaumstoffwickler aufgedreht. In den Händen hielt sie einen Streuselkuchen. Sie beäugte den Highlander wohlwollend, runzelte dann aber die Stirn und sah Claire an. »Liebes, soll ich die Polizei rufen?«
    »Nein! Nein, nein, das ist nicht nötig, Mrs Grouse.«
    Die Polizei war das Letzte, was sie jetzt noch gebrauchen konnte. Der Highlander war schon erregt und verwirrt genug und würde sie wahrscheinlich

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